Kickers-Keeper Bätge nach Patzern gegen Zwickau unter Druck

Für die Würzburger Kickers hat die anstehende Begegnung mit dem FSV Zwickau am Freitagabend richtungsweisende Bedeutung. Im Duell zweier seit fünf Runden sieglosen Mannschaften kann sich für die Mainfranken der weitere Saisonverlauf zumindest vorläufig abzeichnen. Eine Schlüsselrolle im FWK-Team nimmt ausgerechnet Torwart Leon Bätge ein – nach zuletzt mehreren Patzern in Serie muss der Keeper auch als Risikofaktor gelten.

Schiele nimmt Drewes-Ersatz in Schutz

Trainer Michael Schiele stärkt Bätge allerdings den Rücken. "Formschwankungen sind bei jungen Spielern normal", spielte der Coach im Vorfeld des Zwickauer Gastspiels am Dallenberg die Kritik am Stellvertreter des etatmäßigen Stammtorhüters Patrick Drewes (Muskelverletzung im Oberschenkel) herunter.

So beachtlich Schieles Loyalität zu Bätge trotz der entscheidenden Fehler des 21-Jährigen beim jüngsten 1:2 der Kickers beim Karlsruher SC wirkt, so wenig hat der 40-Jährige überhaupt eine andere Wahl: Drewes spekuliert mit einer Rückkehr ins Training frühestens in der Länderspielpause, der zweite Reservetorwart Nico Stephan fällt nach einem Verkehrsunfall vorerst ebenfalls aus. "Wir werden", sagte Schiele also schon kurz nach der Heimkehr aus Karlsruhe, "wir werden ihn wieder aufrichten."

Doch dürfte die Geduld der Würzburger Verantwortlichen mit dem Drewes-Ersatz sicherlich nur noch bis zum Match gegen Zwickau reichen. Immerhin steht für Schieles Mannschaft der Sichtkontakt zum oberen Tabellenviertel auf dem Spiel. Bei fünf Rückstand ist der Relegationsplatz für Würzburg derzeit auf Rang elf weiter entfernt als die Abstiegszone (vier Punkte Vorsprung). Ohne ein Ende des Negativlaufs gegen Zwickau dürfte die triste Realität bis auf Weiteres vorrangig die Fokussierung auf den Klassenerhalt heißen. "Fünf Spiele und nur zwei Punkte – das ist zu wenig. Wir brauchen einen Dreier", verdeutlichte Schiele im vereinseigenen Kickers-TV die Notwendigkeit eines Erfolgserlebnisses.

Spekulationen über Noteinkauf Varvodic

Entsprechend muss Bätge gegen Zwickau liefern, sprich: den Kasten idealerweise sauber halten. Der gebürtige Wolfsburger steht allerdings ungeachtet von Schieles Treueschwüren zusätzlich unter Druck, kursieren doch im Kickers-Lager seit mehreren Tagen Spekulationen über einen zusätzlichen Noteinkauf für den Platz zwischen den Pfosten: Die "Main-Post" berichtete zuletzt schon über Interesse der Würzburger an Miro Varvodic. Der 29 Jahre alte Kroate ist nach Ablauf seines Vertrages bei Regionalligist Stuttgarter Kickers ohne Verein und wäre damit sofort verfügbar. Mit seiner Ausstrahlung aufgrund seiner Erfahrung auch aus immerhin sieben Bundesliga-Spielen für den 1. FC Köln (2010 bis 2012) könnte Varvodic der Kickers-Abwehr dringend benötigte Stabilität verleihen.

Auch durch die mangelnde Sicherheit in der Defensive hat sich für Schiele seine Vertragsverlängerung vor Monatsfrist bisher jedenfalls als Fluch erwiesen. Seit der Unterschrift unter sein neues Arbeitspapier holten die Kickers in vier Ligaspielen gerade einmal einen Punkt und gingen dabei zuletzt sogar dreimal nacheinander leer aus. "Wir müssen schleunigst wieder in die Spur“, forderte Schiele bedingungslosen Einsatz seiner Spieler.

   

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