1860 rückt an Ingolstadt ran – FCK gewinnt in Unterzahl

Der TSV 1860 München bleibt im Aufstiegskampf! Am Samstag siegten die Löwen mit 3:1 beim KFC Uerdingen und verkürzen den Rückstand zu Ingolstadt auf sechs Punkte, da die Schanzer zeitgleich in Magdeburg verloren (0:2). Der 1. FC Kaiserslautern sendete mit einem 3:1 in Unterzahl gegen Halle ein Lebenszeichen, auch Lübeck fuhr im Duell bei Bayern II alle drei Punkte ein (3:2). Duisburg (2:1 gegen Verl) und Mannheim (1:0 gegen Zwickau) kamen ebenfalls zu wichtigen Siegen, während Saarbrücken spät eine 2:0-Führung gegen Wiesbaden aus der Hand gab.
Kaiserslautern 3:1 Halle: FCK mit lebenswichtigem Sieg
Den akut abstiegsbedrohten Lautrern war von Beginn an im Spiel die eigene Nervosität und der Druck anzumerken. Zwar waren die Roten Teufel direkt bemüht, das Spiel in Richtung des Hallenser Tores zu lenken, doch über viele Fehler und Ungenauigkeiten kamen kaum Spielzüge zustande. Mit zunehmender Spieldauer bekam die Heimelf indes mehr Mut. Müller kratzte einen Pourié-Kopfball sehenswert von der Linie (12.). Eine Viertelstunde später bekam der FCK die Erlösung. Ouahim setzte sich am Strafraum stark gegen mehrere Gegner durch und legte quer zu Pourié, der aus der Drehung trocken zum 1:0 vollendete (28.). Die Hallenser waren zwar in der Partie, kamen aber nicht zu wirklichen Chancen. Erst kurz vor der Pause bekamen die Gäste ihre Chance zum Ausgleich. Spahic konnte allerdings gegen einen Schuss von Shcherbakovski sicher zupacken (45.).
Der FCK drückte im zweiten Durchgang wieder auf das zweite Tor. Zunächst wehrte Müller einen Redondo-Schuss zur Ecke ab, ehe bei der anschließenden Ecke Zuck per Volley wieder am überragenden Müller scheiterte (50.). Auch vier Minuten später musste der Schlussmann mit einem starken Reflex gegen Fabian Götze parieren (54.). Nach einer Stunde schwächten sich die Pfälzer unnötig selbst, als der kurz zuvor verwarnte Redondo mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde, nachdem er sich im Ton gegenüber dem Schiedsrichter vergriffen hatte. (61.). Nur zwei Minuten nach dem Platzverweis glichen die Gäste über den gerade eingewechselten Terrence Boyd zum 1:1 aus (63.). Der FCK gab sich trotz der beiden Rückschläge nicht auf. Der eingewechselte Huth scheiterte per Kopf am erneut stark reagierenden Müller (71.). Zehn Minuten vor dem Ende kam der FCK tatsächlich erneut zur Führung. Zimmer flankte auf den Kopf von Kraus, der den Ball gegen die Laufrichtung von Müller zum 2:1 vollendete (80.). Halle gab sich noch nicht auf und kam vier Minuten später durch Boyd zu einer guten Chance, dieser rauschte aber am Ball vorbei (84.). In der Nachspielzeit vollendeten Huth und Hercher einen Konter der Gastgeber noch zum 3:1 und sorgten für pure Erleichterung am Betzenberg. Damit verkürzt Kaiserslautern den Rückstand zum rettenden Ufer auf vier Zähler, während Halle nur noch drei Zähler Vorsprung hat.
Wiesbaden 2:2 Saarbrücken: SVWW schlägt spät zurück
Schon nach nicht einmal einer Minute hätte der FCS in Wiesbaden in Führung gehen können, hätte Jänicke einen abgewehrten Eckball aus dem Rückraum nicht an den Rücken bekommen, sondern direkt abgezogen (1.). Die Saarländer drückten weiter auf das Tempo, doch auch Wehen strahlte offensiv Gefahr aus. Hollerbachs Distanzschuss nach acht Minuten war eine erste Probe für Batz im Saarbrücker Tor (8.). Es ging auf und ab in der BRITA-Arena. Chatos Distanzschuss wurde geblockt (18.), Perdedaj blockte einen Tietz-Versuch (22.) und Shipnoskis Kopfball flog über die Latte (25.). Die beste Chance vor dem Pausentee hatten die Wehener. Korte zog von der linken Seite in die Mitte und schloss per Schlenzer aufs lange Eck ab, wobei er allerdings nur den Pfosten des Saarbrücker Tores traf (34.). So blieb es beim torlosen Remis zur Pause.
Die zweite Hälfte startete deutlich ruhiger und mit weniger Torraumszenen. Nach zehn Minuten Leerlauf legte der FCS aus dem Nichts los wie die Feuerwehr. Jacob setzte einen Schlenzer noch knapp neben den Pfosten (54.), ehe drei Minuten später Günther-Schmidt aus zwölf Metern das 1:0 markierte (57.). Wiederum keine sieben Minuten später erhöhten die Gäste wieder durch Günther-Schmidt auf 2:0 (64.). Das zweite Tor zog dem SVWW ein wenig den Zahn. Die Rehm-Elf verbuchte zwar viel Ballbesitz, konnte damit aber keine Chancen kreieren. Erst fünf Minuten vor dem Ende kam der SVWW durch Tietz nochmal zum 1:2 heran. Völlig ohne Not begann Saarbrücken zu wackeln und das rächte sich tatsächlich noch. In der Nachspielzeit flankte Kuhn ins Zentrum zu Tietz, der viel zu frei per Kopf ins rechte Eck zum 2:2-Endstand einnicken durfte (90.)
Magdeburg 2:0 Ingolstadt: FCM verlässt Abstiegsplätze
Gegen Aufstiegskandidat Ingolstadt übernahm der heimische FCM zu Beginn etwas überraschend das Heft des Handelns. Entsprechend verdient ging die Titz-Elf nach zwölf Minuten in Führung. Brünker ließ ein Zuspiel von Malachowski für Atik klatschen, der aus acht Metern cool blieb und rechts unten einnetzte (12.). Die Ingolstädter kamen überhaupt nicht in die Partie, sodass der FCM eher dem zweiten Tor näher schien. Vor allem die Zweikampfquote sprach klar für die Heimelf und kaufte den Gästen den berühmten Schneid ab. Kurz vor der Pause hätten die Magdeburger sogar erhöhen können. Nach einer Brünker-Ecke hämmerte Malachowski die Kugel im Nachschuss in Richtung Tor, zog aber knapp drüber (39.). So bekam der FCI kurz darauf die Ausgleichschance. Nach einer Gaus-Flanke drückte Kaya den Ball per Kopf links neben das Tor (44.).
Beinahe wären die Schanzer nach dem Seitenwechsel per Zufall zum Ausgleich gekommen, als eine immer länger werdende Stendera-Flanke nur knapp neben dem rechten Pfosten einschlug (47.). Auf der Gegenseite erhöhte der FCM verdientermaßen auf 2:0. Atik legte mit der Brust vor dem Tor zu Brünker ab, der aus der Drehung sieben Meter vor dem Tor abzog und unter die Latte traf (51.). Von den Ingolstädtern kam auch in der Folge zu wenig. Nur ein Distanzschuss von Elva landete neben dem Tor und versprühte so etwas wie Gefahr (64.). In Der Schlussphase hätte es durchaus nochmal hektisch werden können. Zunächst vergaben Sussek und Elva für den FCI eine gute Doppelchance (74.), ehe auf der Gegenseite Atik aus 25 Metern per Freistoß nur den Pfosten traf (81.). Auch die letzte Chance des Spiels ging an den FCM, als Conteh alleine vor dem Tor an Buntic scheiterte. Somit blieb es am Ende beim verdienten 2:0 des FCM, der mit dem dritten Sieg in Folge die Abstiegsplätze verlässt. Ingolstadt liegt dagegen "nur" noch sechs Punkte vor 1860 München.
Verl 1:2 Duisburg: Effektive Zebras punkten dreifach
Gegen den abstiegsbedrohten MSV Duisburg suchte der heimische SC Verl von Beginn an den Weg in die Offensive. Nachdem die Meidericher die erste Drangphase der Verler überstanden hatten, kamen sie selbst besser ins Spiel. Mitte der ersten Hälfte schenkte der SCV den Gästen sogar die Führung. Ein verunglücktes Anspiel von Keeper Brüseke landete direkt bei Aziz Bouhaddouz, der sofort zu Moritz Stoppelkamp leitete. Aus 18 Metern ließ sich der nicht lange bitten und verwandelte links unten zum 1:0 (26.). Nur drei Minuten später hätte es beinahe 2:0 gestanden, doch diesmal konnte Brüseke gegen Stoppelkamp mit dem Fuß parieren (29.). Fünf Minuten später wären die Ostwestfalen beinahe zurückgekommen. Eilers versuchte sich aus zehn Metern, verpasste das Gästetor aber um Zentimeter (33.). So blieb es beim 1:0 zur Pause.
Aus der Kabine kam der SCV mit deutlich mehr Zug zum Tor. Ritzka verpasste per Seitfallzieher das Gehäuse der Gäste nur knapp (53.), doch zwei Minuten später drückte Eilers eine Vorlage Ritzkas aus fünf Metern über die Linie zum 1:1 (55.). Duisburg blieb im Anschluss zu passiv, sodass Verl auf die Führung drängte. Aus dem Nichts bekamen die Zebras allerdings die Chance zur Führung. Krempicki ließ eine Hereingabe für Ahmet Engin durch, der vom Elfmeterpunkt allerdings an Brüseke scheiterte (68.). Zehn Minuten später schlug die Elf von Trainer Dotchev tatsächlich nochmal aus dem Nichts zu. Erneut per Schlenzer vollendete Stoppelkamp am machtlosen Brüseke vorbei ins lange Eck zum 2:1 (78.). Die erneute Führung ließen sich die Gäste nicht mehr nehmen, sodass sie sich in der Tabelle Luft im Abstiegskampf verschaffen können.
Uerdingen 1:3 TSV 1860: Löwen bleiben im Geschäft
Keine drei Minuten waren am Lotter Kreuz gespielt, da gingen die Gäste aus München in Führung. Nach einem Standard von Neudecker köpfte Belkahia das Leder am zweiten Pfosten ins kurze Eck zum 1:0 (3.). Die Elf von Trainer Stefan Krämer brauchte eine Viertelstunde, um selbst aktiv in der Partie anzukommen. Mehr als Halbchancen über Göbel (23.) oder Pusch (24.) kamen dabei aber nicht herum, sodass die Gäste kaum gefährdet die Führung verwalteten. Die Münchner zeigten sich im Anschluss eiskalt. Talligs Flanke von der linken Seite nickte Mölders schulbuchmäßig zum 2:0 ein (35.), ehe er drei Minuten später per Seitfallzieher sogar auf 3:0 stellte (38.). Mit der deutlichen Führung ging der TSV auch in die Kabine.
Uerdingen gab sich trotz des Rückstandes nicht auf. Direkt nach dem Pausentee hatten Traoré und Wagner zwei Abschlüsse, die jedoch beide von Hiller zunichte gemacht wurden (48.). Drei Minuten später kam die Krämer-Elf auch nicht unverdient zum Anschluss. Hiller konnte noch gegen eine Hereingabe von Traoré klären, ehe Gustav Marcussen bei der zweiten Welle ins kurze Eck zum 1:3 vollenden konnte (51.). In der Folge standen die Gäste allerdings wieder deutlich sicherer, sodass Chancen auf das 2:3 für den KFC kaum zustande kamen. Hin und wieder zeigten sich die Löwen auch in der Offensive, doch mehr als ein Kopfball von Belkahia kam auch nicht dabei heraus (67.). 20 Minuten vor dem Ende bekamen die Rheinländer allerdings dann doch noch die große Chance auf das 2:3: Albutat spitzelte das Spielgerät zunächst an Dressel vorbei und im Anschluss aufs lange Eck, wo er den Pfosten nur haarscharf verpasste (71.). Weitere Großchancen zum Anschluss ergaben sich nicht, sodass die Löwen den Dreier mit nach Hause nehmen konnten und den Rückstand auf Ingolstadt auf sechs Zähler verkürzen. Uerdingen rutscht dagegen unter den Strich.
Bayern II 2:3 Lübeck: VfB dreht Spiel
Das Kellerduell im Grünwalder Stadion wurde vor allem durch den holprigen Rasen zu einer schwierigen Angelegenheit. Der erste Abschluss des Spiels ging auf das Konto der Gastgeber, als Dimitri Oberlin aus der Distanz links am Tor vorbei zog (5.). Auch der nächste Abschluss kam von den Münchnern. Eine Bogenlampe von Arp klatschte nur knapp hinter der Latte auf das Tornetz (11.). Die beste Chance der ersten Hälfte bekam ebenfalls der Ex-Hamburger. Eine scharfe Flanke von Lungwitz verlängerte Arp mit der Hacke aufs lange Eck, wo Raeder mit einer Flugeinlage klären konnte (23.). Bis kurz vor der Pause war die Partie beinahe ein wenig eingeschlafen, ehe es aus dem Nichts unterhaltsam wurde. Zuerst traf Zaiser aus zentraler Position die Querlatte des VfB-Tores, ehe nach der folgenden Flanke Stiller per Kopf das 1:0 markierte (41.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später nickte allerdings Ramaj eine Bogenlampe zum 1:1 in die Maschen (43.).
Nach dem Seitenwechsel übernahm Bayern II wieder das Heft des Handelns. Ein Distanzschuss von Stanišić war für Raeder aber kein Problem (49.). Es folgte erneut ein Doppelschlag auf beiden Seiten. Nach zwei abgewehrten Flanken von Arp scheiterte zunächst Oberlin am Pfosten, ehe Schneller für Lübeck auf der Linie klären konnte. Im dritten Versuch wuchtete Torben Rhein die Kugel allerdings flach ins rechte Eck zum 2:1 (53.). Erneut antwortete Lübeck umgehend. Nach einem Foul von Welzmüller an Steinwender im Strafraum gab es Elfmeter für die Gäste, den Ersin Zehir rechts ins Kreuzeck versenkte (57.). Die Gäste suchten im Anschluss den Weg zur Führung, doch ein Distanzschuss von Ramaj wurde von Schneller zur Ecke gelenkt (61.). Den Münchnern ging zum Ende hin ein wenig die Luft aus, sodass die Norddeutschen tatsächlich den Lucky Punch setzen konnten. Nach einem langen Einwurf gelangte das Leder rechts im Strafraum zu Deichmann, der mit Links und Hilfe des Innenpfosten den 3:2-Treffer markierte (84.). In der Nachspielzeit hätte Sieb sogar noch für den Ausgleich sorgen können, zog aber aus bester Position über das Tor. Durch den Sieg liegt Lübeck nur noch vier Punkte hinter dem rettenden Ufer. Bayern II steht dagegen nur noch aufgrund der besseren Tordifferenz nicht unter dem Strich.
Mannheim 1:0 Zwickau: Waldhof beendet Negativserie
Die kriselnden Mannheimer hatten gegen die Westsachsen aus Zwickau schon früh Glück, ohne Rückstand aus der Anfangsphase zu kommen. Nach einem Stellungsfehler von Verlaat setzte Starke mit einem Steckpass König in Szene, der am stark reagierenden Königsmann scheiterte (5.). Die Schwäne blieben klar das bessere Team und hatten über König (7.) und Starke (8.) direkt noch zwei Abschlüsse. Der Waldhof kam erst nach etwa zehn Minuten in die Partie. Costly schlenzte aus 13 Metern hauchzart am rechten Pfosten vorbei (11.), ehe drei Minuten später auf der Gegenseite Stanic vor dem einschussbereiten Garcia klären musste (14.). Für den SVW versuchte sich Costly erneut aus der Distanz in der 21. Minute, scheiterte aber an Brinkies. Zehn Minuten später hätte es zwingend 1:0 für die Heimelf stehen müssen: Martinovic hatte vor dem Strafraum das Auge für Gouadia, der aus 16 Metern zentral vor dem Tor an Jensen scheiterte (29.). Kurz vor der Halbzeit vergaben die Gastgeber die nächste dicke Chance, denn Verlaat traf nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum nur den linken Torpfosten (41.).
Kurz nach dem Wiederanpfiff belohnten sich die Mannheimer mit der verdienten Führung. Garcia legte auf dem rechten Flügel raus auf Marx, der ins Zentrum zu Boyamba flankte. Der Stürmer setzte sich im Luftduell gegen Frick durch und köpfte unhaltbar links unten zum 1:0 ein (56.). Fünf Minuten später hätte es eigentlich 2:0 stehen müssen, aber Martinovic setzte einen Abpraller aus neun Metern nur auf die Brust von Frick, anstatt ins Tor (61.). Von den Gästen kam offensiv einfach zu wenig, um das Tor von Keeper Königsmann ernsthaft in Gefahr zu bringen. Fast aus dem Nichts wären die Gäste aber doch noch einmal zurückgekommen. Zuerst traf Jensen aus 18 Metern nur den Pfosten, ehe Lokosch den Nachschuss per Flugkopfball an die Latte wuchtete (77.). Somit blieb es beim unter dem Strich verdienten, ob des doppelten Alu-Treffers aber etwas glücklichen, Heimsieges des Waldhof. In der Tabelle belegt der Waldhof nun Rang elf und verschafft sich damit Luft.