"Kann lähmend wirken": Wie Titz den 1. FC Magdeburg retten will

Christian Titz soll den 1. FC Magdeburg vor dem Abstieg in die Regionalliga bewahren. Wie der frühere HSV-Coach das schaffen will, dazu gab er am Samstagmittag im Rahmen seiner offiziellen Vorstellung einen ersten Einblick.

"Mannschaft hat Potenzial"

Platz 19, nur fünf Siege und bereits drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer: Die Lage beim 1. FC Magdeburg nach 22 Spieltagen sieht alles andere als gut aus. Noch ist der Klassenerhalt aber möglich, allerdings benötigen die Elbstädter aus den verbleibenden 16 Partien einen Punkteschnitt von mindestens 1,5, um die für den Klassenerhalt wohl nötige Marke von 45 Zählern zu erreichen. Kein einfaches Unterfangen, doch Titz zeigt sich zuversichtlich, dass der FCM am Saisonende über dem Strich stehen wird: "Die Mannschaft hat das Potenzial, das Ziel zu erreichen."

Doch wie genau will Titz den FCM retten? "Das Wichtigste ist, dass alle im Verein an einem Strang ziehen. Von den Spielern über die Mitarbeiter und den Fans." Zurückschauen will der 49-Jährige nicht, "alle Spieler fangen bei null an und haben die gleichen Chancen, sich zu präsentieren", kündigte er an. Gute Nachrichten also etwa für Jürgen Gjasula, der zuletzt Mitte Dezember im Kader stand. Neben vielen Einzelgesprächen in den nächsten Tagen will Titz nun "schnellstmöglich" versuchen, Vertrauen in die Mannschaft zu bekommen: "Es ist erlaubt, Fehler zu machen. Aber wenn wir Fehler machen, müssen wir weitermachen und es beim nächsten Mal besser machen." Darüber hinaus will der neue FCM-Coach noch an einem anderen Punkt ansetzen: "Der mentale Aspekt spielt eine große Rolle. Daher ist es wichtig, nicht auf die Tabelle zu schauen. Das kann lähmend wirken." Vielmehr gehe es darum, den Fokus auf die anstehende Partie zu richten.

Nicht viel Zeit

Am Montagabend geht es für den FCM zu Aufsteiger Türkgücü München. Nicht viel Zeit für den Nachfolger von Thomas Hoßmang, seine neue Mannschaft kennen zu lernen – zumal gerade mal drei Trainingseinheiten angesetzt sind. "Wir wollen die kurze Zeit bestmöglich nutzen und gezielt mit der Mannschaft arbeiten", blickte der gebürtige Mannheimer voraus und ließ durchblicken, bereits erste Änderungen vornehmen zu wollen. Welche genau blieb aber offen. Keeper Morten Behrens kennt Titz bereits vom HSV. "Ich bin froh, dass wir so einen guten Torhüter haben." Doch auch mit den übrigen Spielern und der 3. Liga allgemein ist der 49-Jährige vertraut: "Ich habe die letzten acht Monate dazu genutzt, mir viele Spiele von der Bundesliga bis in die Regionalliga anzuschauen."

Der Kontakt zu FCM-Sportchef Otmar Schork besteht bereits seit dem Bundesliga-Abstieg des HSV im Jahr 2018, als die Norddeutschen in der 2. Liga auf den SV Sandhausen trafen und Schork bei den Kurpfälzern als Sportdirektor auf der Bank saß. "Wir waren uns daher schnell klar, dass es passen könnte", berichtete Titz über die Gespräche der letzten Tage. Schork zufolge war der 49-Jährige am Donnerstag einer von drei Kandidaten, ehe die Liste am Freitag auf zwei Trainer reduziert wurde. "Er ist der richtige Mann am richtigen Ort und wird die Aufgabe zu 100 Prozent angehen", so Schork. Ob die Mission erfolgreich sein wird, werden die nächsten Wochen bis Mitte Mai zeigen. Den ersten kleinen Schritt in Richtung Klassenerhalt kann der FCM bereits am Montagabend bei Türkgücü München gehen. Unterstützung erhält Tietz (Vertrag bis 2022) von Silvio Bankert und Matthias Mincu, die weiterhin als Co-Trainer fungieren werden. Einen eigenen Assistenten bringt er nicht mit.

   

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