"Jeder will uns einlullen": Kauczinski genervt von Topfavoriten-Status
 
						Vor der Saison waren sich Trainer und Fans einig: Der TSV 1860 München geht als Top-Favorit in die Saison. Zunächst wurden die Löwen dieser Rolle auch gerecht, seit einigen Wochen läuft der TSV seinen Ansprüchen aber hinterher. Dennoch wird 1860 vor den Spielen weiterhin als der Top-Favorit angesehen – so vor dem Spiel gegen Energie Cottbus. Trainer Markus Kauczinski kann es nicht mehr hören.
"Da höre ich nicht wirklich hin"
Erst am Donnerstag hatte es auch Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz getan und betont, dass Energie Cottbus zum Topfavoriten der Liga fahre. "Da braucht man jetzt keinen großen Vortrag halten oder Psychologie studiert zu haben, um zu merken, dass er von sich ein bisschen was abwälzen will", sagte Trainer Markus Kauczinski bei der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag, als er auf die Aussagen angesprochen wurde. "Jeder will uns einlullen und uns in die Schuhe schieben, dass wir als Favorit daherkommen. Ich glaube, dafür muss man nur auf die Tabelle schauen", verwies der Löwen-Coach darauf, dass 1860 derzeit nur Platz 14 belegt, während Energie Cottbus von der Tabellenspitze grüßt. "Da muss man jetzt nicht über irgendwelche Rollenverteilungen sprechen. Da höre ich nicht wirklich hin."
Vielmehr suchte der 55-Jährige unter der Woche nach Wegen, wie seine Mannschaft nach dem Rückschlag in Mannheim wieder in die Spur findet. "Wir haben über Dinge geredet, was war gut, was war schlecht und in welchen Situationen haben wir uns selber Probleme bereitet? Erst sachlich, zwischendurch dann emotional, weil wir einfach Beständigkeit finden müssen." Neben der Defensive drückte der Schuh auch in der Offensive, habe sich bei der Analyse doch gezeigt, "dass wir viel mehr Tore hätten erzielen können". Daran wollen die Löwen gegen den FCE nun ansetzen. "Wir wollen uns selber beweisen, dass wir es können." Der Glaube daran sei in jedem Fall vorhanden, wie Kauczinski betonte.
"Mehrere Optionen" für Schifferl-Ersatz
Nicht dazu beitragen kann neben den Langzeitverletzten Moritz Schröter, Jesper Verlaat und Kilian Jakob auch Raphael Schifferl, der sich in Mannheim am Bein verletzt hat und bis zum Ende des Jahres ausfallen wird. Wer den Österreicher ersetzen wird, steht intern bereits fest, verraten wollte der Löwen-Coach seine Entscheidung aber noch nicht. Stattdessen sprach er davon, dass es mit Max Reinthaler, Philipp Meyer und Lasse Faßmann drei Optionen gebe. Denkbar sei aber auch eine Umstellung auf Viererkette.
Indes kehrt Tunay Deniz nach einer Gelb-Sperre zurück und ist auch direkt wieder eine Option für die erste Elf. Gelingt vor abermals ausverkauftem Haus der nächste Sieg gegen einen Tabellenführer, nachdem die Löwen bereits den MSV Duisburg schlagen konnten? Angesichts der Tatsache, dass dem TSV bereits sieben Punkte zum Relegationsplatz fehlen, ist das eigentlich schon fast Pflicht.
 
					 
  
  
  
  
 