"Jeder weiß, dass das keiner war": Wollitz schimpft über Elfmeter

Da ist sie dahin, die Siegesserie von Energie Cottbus. Nach zuletzt fünf Siegen in Folge mussten die Lausitzer beim 0:3 gegen 1860 München am Samstag erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen – auch, weil es aus Sicht von Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz (mal wieder) einen unberechtigten Elfmeter gegen seine Mannschaft gegeben habe.

"Gegen Energie Cottbus ist immer Elfmeter"

Claus-Dieter Wollitz war unmittelbar nach Spielende mächtig geladen. Und das nicht nur aufgrund des Rassismus-Vorfalls gegen Justin Butler – der 60-Jährige plädierte in dieser Situation für Spielabbruch – sondern auch wegen des Elfmeters in der 39. Minute, der zum 0:1 geführt hat. "In dieser Situation einen Elfmeter zu geben, hat das Spiel auf den Kopf gestellt", merkte der Energie-Coach im Interview mit "MagentaSport" an und vertrat die Auffassung, dass Cottbus bis zu diesem Zeitpunkt "die bessere Mannschaft" gewesen sei. "Dann kriegen wir einen Elfmeter, wo jeder weiß, dass das keiner war", schimpfte Wollitz.

Auf Anmerkung von Moderator Alexander Küpper, dass Engelhardt seinen Gegenspieler Reinthaler am Fuß getroffen habe, entgegnete Wollitz. "Guck mal, wo der Ball ist." Um nicht in weitere Diskussionen verstrickt zu werden, flüchtete sich der Energie-Coach dann in Selbstironie: "Ja okay, ist Elfmeter. Gegen Energie Cottbus ist immer Elfmeter." Von seiner Meinung ließ sich der 60-Jährige, der von einer "absolut diskussionswürdigen Szene" sprach, auch nicht mehr abbringen. Stattdessen holte er zu einer Generaldebatte aus, monierte den fehlenden VAR in der 3. Liga und übte diesbezüglich Kritik am DFB. "Da sollte der Verband mal tätig werden. Dann würde es diese Diskussion vielleicht nicht mehr geben." Allerdings haben sich die Vereine in der Vergangenheit stets mehrheitlich gegen den Videobeweis ausgesprochen.

Wieder drei Gegentore

Doch bei allen Diskussionen über den Elfmeter gehört zur Wahrheit auch dazu, dass Energie in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit die Ecke, die zum 0:2 führte, nicht gut verteidigt hat. Schließlich stand Torschütze Jacobsen völlig frei. Das merkte auch Kapitän Axel Borgmann, der von einem "enttäuschenden Tag" sprach, kritisch an: "Er darf nicht so viel Platz haben. Das passiert uns nicht zum ersten Mal." Mit dem Eigentor durch Manu (83.) war die Partie dann entschieden. Wie schon gegen Havelse in der Vorwoche kassierte Cottbus erneut drei Gegentore.

Davon wollte Wollitz, obwohl er die Thematik im Vorfeld der Partie selbst angesprochen hatte, jedoch nichts wissen und meinte: "Die Tore von Havelse haben mit diesem Spiel gar nichts zu tun. Das hat eine ganz andere Entstehung und eine ganz andere Dynamik." Denn im Gegensatz zu der Havelse-Partie sei Energie offensiv deutlich gefährlicher gewesen. Das zeigen auch die Daten zum Spiel, in denen Cottbus unter anderem bei den Torschüssen vorne lag.

"Müssen uns selbst hinterfragen"

Warum dennoch ein 0:3 auf der Anzeigetafel stand, da "müssen wir uns selbst hinterfragen", meinte Borgmann. "Ein Stück weit haben wir es selbst zu verantworten, dass wir hier ohne Punkte nach Hause fahren. Ich glaube, es wäre viel, viel mehr drin gewesen". Jedoch habe Energie "sehr, sehr vieles" nicht richtig gemacht. "Und dann reicht es auf dem Niveau nicht", fand der FCE-Kapitän deutliche Worte. Die Niederlage an sich sei nicht das Problem, eher die Art und Weise. "Das war einfach zu einfach, und daran müssen wir arbeiten."

Borgmann blieb aber zuversichtlich: "Wenn wir das machen, mit der Qualität, die wir in den ersten Spielen schon gezeigt haben, werden wir noch viele Punkte holen. Da mache ich mir keine Sorgen." Die nächste Chance dazu gibt es am kommenden Samstag gegen den VfL Osnabrück. In das Spitzenspiel wird der FCE als Tabellenzweiter gehen, da Duisburg durch ein Remis in Osnabrück wieder an den Brandenburgern vorbeigezogen ist.

   

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