HFC feiert Derby-Sieg: "Momente, die wir nie vergessen werden"

Große Verletzungssorgen und in Rückstand geraten, aber dennoch gewonnen: Der Hallesche FC bewies im Derby gegen den 1. FC Magdeburg am Freitagabend große Moral und verdiente sich den Sieg. Entsprechend euphorisch feierten die Beteiligten den Prestigeerfolg mit den Fans. Allerdings gibt es auch neue Personalsorgen.

"Unfassbares Gefühl"

Florian Schnorrenberg ballte die Fäuste, umarmte Spieler und Betreuer und ließ seine ganze Freude über den Sieg mit einem beherzten Luftsprung auf den Platz raus. "Es ist ein unfassbares Gefühl. Sensationell, dass wir das über die Zeit bekommen", strahlte der HFC-Coach im "MagentaSport"-Interview nach dem Spiel. "Was meine Mannschaft wieder für eine Moral gezeigt hat, ist unglaublich gewesen." Amara Condé hatte den FCM nach 19 Minuten zunächst in Führung gebracht, ehe Michael Eberwein (40.), Niklas Kreuzer, der einen Freistoß durch einen Loch in der Magdeburger Mauer schoss (62.), und Terrence Boyd (74.) die Partie zugunsten der Rot-Weißen drehten. Magdeburgs Treffer zum 2:3 in der 79. Minute konnte am Sieg des HFC nichts mehr ändern.

"Das ist ein unglaubliches Gefühl vor der Kulisse", kam Schnorrenberg aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. "Wir wissen, was das den Menschen hier bedeutet. Das ist etwas absolut Besonderes, so ein Spiel gegen so einen Gegner für uns zu entscheiden." Seine Mannschaft habe "alles reingeschmissen", sei "weit über die Grenzen" gegangen und habe "Unglaubliches geleistet", so der 44-Jährige, der einen kleinen Cut an der Stirn davontrug. "Das sind Momente, die wir nie vergessen werden. Ohne die Fans wäre der Sieg vielleicht nicht möglich gewesen."

Boyd mit "Fußballgott"-Sprechchören gefeiert

Auch Boyd richtete einen "ganz, ganz großen Dank" an die Fans, die unmittelbar nach der Partie ein großes "Derbysieger"-Banner präsentierten und Boyd mit "Fußballgott"-Sprechchören feierten. "Ich muss der Truppe ein ganz großes Kompliment machen", sagte der Stürmer. "Es ist phänomenal, was hier von der Bank kommt. Wir hatten Jugendspieler da, die können noch nicht mal Auto fahren. Das ist einfach unfassbar und eine sehr, sehr schöne Momentaufnahme", so der US-Amerikaner. Der HFC habe es "mehr gewollt", man habe den "Mannschaftsgeist spüren" können. "Wir genießen das jetzt sehr und sind stolz, dass wir unsere Fans gut gelaunt am Montag zur Arbeit schicken können." Und dennoch: "Wir rasten nicht aus, sondern bleiben demütig."

Zu seinem Treffer, bei dem FCM-Coach Christian Titz ein Foul an Tobias Müller gesehen haben will, sagte Boyd: "Ich habe mit Tobias Müller anschließend geredet. Er meinte, das wäre ein Foul gewesen. Ich habe gesagt: 'Digga, ganz ehrlich. Weißt du wie oft man mir in den Rücken springt, ohne dass ich ein Foul kriege?' Ich bin ganz ehrlich: Ich finde nicht, dass ich ihn gefoult habe."

Sorgen um Shcherbakovski

Unter all die Freude über den Prestigeerfolg mischten sich allerdings auch neue Personalsorgen: Jan Shcherbakovski musste nach 54 Minuten angeschlagen vom Platz. "Er hatte in der Halbzeit leichte Probleme, da hat der Doc aber gesagt, dass es weitergehen könne. Aber dann hat es ihm wieder in die Wade gezogen", berichtete Schnorrenberg nach der Partie. Wie lange der 20-Jährige nun ausfallen wird, ist noch offen. "Es wäre mal unfassbar schön, wenn wir da mal mit einer Zerrung rauskommen", hofft der HFC-Coach.

Unmittelbar nach Spielende standen aber die Feierlichkeiten im Vordergrund, die gar nicht mehr enden wollten. Durch den Sieg hat sich der HFC vorerst auf Rang fünf vorgeschoben und liegt nur noch drei Zähler hinter dem FCM. Am nächsten Samstag geht es nun zur U23 des SC Freiburg. Mit einer ähnlich engagierten Leistung sollen auch beim Aufsteiger alle drei Punkte mitgenommen werden.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button