HFC: Erster Kontakt mit Atalan schon nach dem Bayern-Spiel

Mit Ismail Atalan hat der Hallesche FC am Dienstagnachmittag seinen neuen Cheftrainer vorgestellt. Nur etwa 18 Stunden lagen zwischen der Freistellung von Ziegner am Montagabend und der Unterschrift von Atalan, zu dem die Verantwortlichen bereits in der vergangenen Woche Kontakt aufgenommen hatten.
50 Telefonate seit Montagabend
Eine Woche ist es her, dass Vorstand und Verwaltungsrat trotz des 1:6-Debakels bei Bayern II für den Verbleib von Torsten Ziegner stimmten. Der 42-Jährige bekam damit sein Endspiel, verlor es und musste am Montagabend gehen. Eine Entwicklung, die die Verantwortlichen nicht unvorbereitet traf. "Nach dem Bayern-Spiel wurde ich vom Vorstand gebeten, eine Liste mit potenziellen Trainern zu erstellen. Wir haben uns dann auf fünf Kandidaten geeinigt", berichtete Sportdirektor Ralf Heskamp auf der Pressekonferenz am Dienstagnachmittag. Keine große Herausforderung für den 54-Jährigen, der den Trainermarkt ohnehin "das ganze Jahr" über im Blick habe. Anschließend sei die Liste auf drei Trainer reduziert worden, zudem nahmen die Verantwortlichen Kontakt zu allen Übungsleitern auf.
Nach der Freistellung von Ziegner am Montagabend ging dann alles ganz schnell. "Um etwa 21 Uhr habe ich einen Anruf bekommen", blickte Atalan auf den gestrigen Abend zurück. Etwa 50 weitere Gespräche sollen nach Angaben des 39-Jährigen bis Dienstagvormittag gefolgt sein, ehe er sich von Lotte aus auf den Weg in die Saalestadt machte und am Mittag einen Vertrag unterschrieb. Dieser läuft bis 2021, gilt allerdings nicht für die Regionalliga.
Gespräche mit Hiemisch
Zwar ist der Abstieg ein Szenario, mit dem sich der HFC auch in Form der Lizenz-Beantragung derzeit beschäftigt. Doch dass es tatsächlich zum Super-GAU kommt, das glaubt und hofft Rauschenbach nicht: "Wir sind überzeugt, dass Ismail Atalan die Mannschaft wieder zur Stabilität führen wird." Damit das gelingt, soll so schnell wie möglich wieder gepunktet werden. In diesem Jahr hat der HFC bislang alle sechs Pflichtspiele verloren.
Heskamp sprach diesbezüglich von einer "schweren Zeit" und hofft, "dass die Spieler die Köpfe möglichst schnell freibekommen." Für neue Impulse wird künftig auch Joseph Laumann sorgen, den Atalan als Co-Trainer aus Lotte mitbringt. Während Marian Unger "definitiv" (Heskamp) Torwarttrainer bleibt, soll mit Michael Hiemisch "in den kommenden Tagen besprochen werden, inwiefern wir zusammenkommen." Nicht ausgeschlossen, dass sich die Wege ebenfalls trennen. Ansonsten könnte der HFC künftig auf zwei Co-Trainer zurückgreifen.
"Große Hoffnung" bei Atalan
Atalan, der seinem Vorgänger trotz der Talfahrt der letzten Wochen "sehr gute Arbeit" bescheinigte, kommt mit einem "sehr guten" Gefühl nach Halle und hat "große Hoffnung", dass die Mannschaft wieder in die Spur finden werde. Schließlich habe sie auch in den letzten Wochen gezeigt, wie charakterstark sie ist. "Wir wollen die Ärmel hochkrempeln, nachdem der Klub in den letzten Wochen vom Weg abgekommen ist", kündigte der neue HFC-Coach an und möchte nun "in die Köpfe" der Spieler kommen. In Einzel- und Gruppengesprächen will Atalan herausfinden, warum es zuletzt nicht lief. "Da müssen wir den Hebel ansetzen, denn man verlernt das Spielen ja nicht."
In den 13 ausstehenden Partien sollen nun "so viele Punkte wie möglich" geholt werden, damit am Ende zumindest der Klassenerhalt zu Buche steht. Die erste Etappe auf dem Weg dahin bestreitet Halle am kommenden Samstag in Großaspach. Bereits am Mittwoch um 10 Uhr wird Atalan, der laut Rauschenbach bereits im Sommer 2018 auf der HFC-Liste stand, erstmals auf dem Trainingsplatz stehen.