Hansa Rostock: Dotchev hadert mit löchriger Abwehr

Sieben Spiele, zehn Punkte und Platz neun: Bisher läuft Hansa Rostock den eigenen Aufstiegsambitionen hinterher. Ein Grund: Die löchrige Abwehr.

Schon 14 Gegentreffer

Mit nur 34 Gegentoren stellte die Kogge in der vergangenen Saison nach den drei Spitzenteams aus Karlsruhe (29), Magdeburg (32) und Paderborn (33) die beste Abwehr der 3. Liga. In dieser Spielzeit ergibt sich jedoch ein völlig anderes Bild: Schon 14 Mal musste Torhüter Ioannis Gelios hinter sich greifen und blieb nur beim 2:0 gegen Braunschweig ohne Gegentor – im Schnitt kassierte Hansa bisher zwei Tore pro Spiel. Damit ist die Kogge zusammen mit dem SV Wehen Wiesbaden die Schießbude der 3. Liga. Vor allem das Fehlen von Abwehrchef Oliver Hüsing macht sich bemerkbar. Die gute Nachricht: Nach seiner Meniskus-Operation trainiert der 25-Jährige mittlerweile wieder individuell und soll in Kürze voll ins Mannschaftstraining einsteigen. Doch bis Hüsing wieder auf dem Platz stehen kann, wird es noch einige Wochen dauern.

Dotchev hadert mit Szene vor dem 2:2

"Die Gegentore, die wir bekommen haben, sind nicht das Problem unserer Defensive, sondern der individuellen Fehler, die wir machen", beklagte Trainer Pavel Dotchev schon vor dem vergangenen Spiel gegen 1860 München – und sah sich in der Szene, die zum 2:2 führte, bestätigt: "Eine Situation ohne Gefahr, die gar nicht brenzlig ist", moniert der Hansa-Coach in der "Bild"-Zeitung. "Wir haben völlige Kontrolle über Ball und Gegner." Doch dann erlaubte sich Kai Bülow einen folgenschweren Fehlpass, den Julian Riedel mit einer Grätsche gegen Adriano Grimaldi ausbügeln musste. Aus dem umstrittenen Elfmeter fiel anschließend der Ausgleich. "Kai muss in der Situation den Ball auf die andere Seite befördern", so Dotchev. Insgesamt, so der Hansa-Coach, "sind wir ein bisschen kindisch." Zudem fehlen die Kaltschnäuzigkeit, die Zielstrebigkeit und die Überzeugung. "Aber wir arbeiten daran", verspricht Dotchev. Besser kann es Rostock am kommenden Samstag machen, wenn die Kogge in Großaspach gastiert.