Halle gewinnt in Münster – Braunschweig verpasst Sieg spät
Der Hallesche FC entwickelt sich immer mehr zu einem Aufstiegskandidaten: Am Samstag setzten sich die Saalestädter mit 2:1 in Münster durch und verbessern sich damit auf den vierten Tabellenplatz. Uerdingen feierte beim 2:0 in Cottbus in dritten Sieg in Folge, während Braunschweig gegen Aalen (2:2) spät den Befreiungsschlag verpasste. Jena kassierte beim 2:5 in Würzburg unterdessen erneut fünf Gegentore, Wiesbaden meldete sich mit einem 2:0 gegen Lotte zurück im Aufstiegskampf und 1860 München besiegte Zwickau mit 2:0.
Münster 1:2 Halle: HFC rückt weiter vor
Nach der Protestaktion "Stillstehen gegen Stillstand", die an diesem Wochenende in allen Drittliga-Stadien vorgesehen ist, fand Münster zunächst etwas besser ins Spiel, ohne dabei jedoch gefährlich zu werden. So wurden die Gäste mit zunehmender Spieler immer mutiger und belohnten sich nach 24 Minuten mit dem Führungstreffer. Nach einer Flanke von Manu ließ Fetsch den Ball zum besser postierten Marvin Ajani durch, der aus 17 Metern keine Probleme mehr hatte, die Kugel im Netz unterzubringen – für Münster war das erste Heim-Gegentor nach fünf Spielen. In der Folge waren die Adlerträger um eine schnelle Antwort bemüht, kassierten aber nach 32 Minuten das 0:2 durch Mathias Fetsch, der eine erneute Vorlage von Manu verwandelte. Die Partie lief nun klar zugunsten der Gäste, Bahn (35.) und Mai (38.) hätten sogar bereits vor der Pause alles klar machen können. Von Münster war indes nicht viel zu sehen, erst kurz vor der Halbzeit sendete die Antwerpen-Elf in Form eines Schusses von Hoffmann ein Lebenszeichen (43.). Mit dem Pausenpfiff verpasste Fetsch anschließend den Doppelpack, sein Kopfball ging an den Pfosten – Glück für Münster.
Für den zweiten Durchgang hatten sich die Adlerträger, die nun mit einer zweiten Spitzen agierten, einiges vorgenommen: Eine Ecke von Kobylanski setzte Borgmann nur knapp über den Querbalken (48.). Auf der anderen Seite sorgte Manu wieder für Gefahr, als er Schulze Niehues mit einem Schuss aus spitzem Winkel prüfte – den Nachschuss von Mai konnte Borgmann blocken (53.). Kurz danach hatte Schweers die dicke Chance auf das 1:2, sein Kopfball flog nur um Zentimeter über den Kasten (60.). Münster blieb dran und kam zwölf Minuten vor dem Ende zum Anschluss durch Tobias Warschewski. In der Schlussphase warfen die Adlerträger dann alles nach vorne und hatte in der 90. Minute die Riesenchance durch Klingenburg, der jedoch an Eisele scheiterte – so blieb es bei der Niederlage des SC Preußen. Halle feierte unterdessen den vierten Sieg aus den letzten fünf Spielen und rangiert in der Tabelle als Vierter nun vor den Preußen (5.).
Cottbus 0:2 Uerdingen: Litka wird zum Machtwinner
Im Stadion der Freundschaft gab der KFC in den ersten Minuten den Ton an, wenngleich es der Krämer-Elf an zündenden Ideen fehlte. So kamen die Hausherren nach und nach aus der Deckung und hatten nach 28 Minuten die erste echte Chance der Partie, als Schlüter mit einem zu zentralen Schuss an Vollath scheiterte. Cottbus war nun da, Rangelov scheiterte zwei Zeigerumdrehungen später aus spitzem Winkel. Auch in der Folge drängte die Mannschaft von Claus-Dieter Wollitz den KFC immer wieder weit zurück, Scheidhauer (38.) und Viteritti (40.) verpassten die durchaus verdiente Cottbuser Führung, sodass es ohne Tore in die Kabinen ging.
Nach Wiederanpfiff machten die Lausitzer da weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten. Chancen sprangen dabei aber nicht heraus, sodass Uerdingen in der Folge besser in die Partie kam: Erst musste Stein vor dem einschussbereiten Musculus retten (55.), dann verpasste Beister eine Hereingabe von Dörlfer (56.). Kurz danach hätte ein Missverständnis zwischen Spahic und Schlüter fast zum 0:1 geführt, Schlüter konnte die Szene gegen Musculus aber in höchster Not noch retten. Cottbus konnte in dieser Phase kaum noch für Entlastung sorgen und musste nach 77 Minuten den fälligen Gegentreffer hinnehmen: Maximilian Beister war nach einem Pass von Litka zur Stelle. Kurz darauf machten die Gäste mit dem 2:0 durch Maurice Litka, der erst in der 65. Minute eingewechselt worden war, bereits alles klar (80.). Uerdingen spielte die Partie anschließend souverän zu Ende, feierte den dritten Sieg in Folge und rückt in der Tabelle wieder auf den zweiten Platz vor. Cottbus bleibt nach der zweiten Niederlage in Folge unterdessen auf Platz 15.
Braunschweig 2:2 Aalen: BTSV verpasst Befreiungsschlag spät
Nach der schwachen Leistung beim 0:3 in Münster am vergangenen Montag war Braunschweig um Wiedergutmachung bemüht, dementsprechend engagiert ging die Schubert-Elf in die Partie. Jubeln durfte nach 18 Minuten jedoch wieder der Gegner: Marcel Bär brachte einen abgefälschten Schuss von Schorr aus kurzer Distanz über die Linie – keine Chance für Kruse im Tor der Braunschweiger. Die Löwen wollten anschließend den schnellen Ausgleich, Bulut verpasste diesen nur knapp (21.). Auch in der Folge reagierte der BTSV keineswegs geschockt ob des neuerlichen Rückstandes, sondern suchte immer wieder den Weg nach vorne: Bürger scheiterte nach 24 Minuten an Bernhardt, dann klatschte der Ball nach einer Flanke an die Latte (35.). Erst danach ebbten die Angriffsversuchen der Löwen ab, während Morys auf der anderen Seite an Kruse scheiterte (38.). Zur Pause blieb es bei der Führung der Gäste.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit wachten dann auch die Fans auf, die zuvor mit einem Stimmungsverzicht gegen Spiele unter der Woche protestierten. Die 15.179 Zuschauer im Eintracht-Stadion sahen bemühten Hausherren, denen es jedoch an Genauigkeit fehlte – so blieb ein Schuss von Nyman ungefährlich (50.). Der BTSV blieb aber dran und kam nach 60 Minuten zum Ausgleich durch Robin Becker, der einen langen Ball von Kijewski per Kopf im Tor unterbrachte. Mit dem Publikum im Rücken drängte Braunschweig in der Folge auf die Führung: Nach einem Kopfball von Burmeister hatten die Fans bereits den Jubelschrei auf den Lippen, doch Bernhardt reagierte glänzend und lenkte das Leder über die Latte (65.). Auch in der Schlussphase rannten die Löwen weiter an und belohnten sich in der 83. Minuten mit der Führung: Christoffer Nyman nahm einen Pass sehenswert an und ließ Bernhardt keine Chance. Sollte es zum so dringend benötigten Sieg reichen? Nein! Vier Minuten vor dem Ende sorgte Marcel Bär mit seinem zweiten Treffer des Tages für kollektives Entsetzen an der Hamburger Straße. Zwar warfen die Löwen in den letzten Minuten nochmal alles nach vorne, mussten sich am Ende aber mit dem 2:2 zufrieden geben. Acht Punkte beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer, Aalen liegt drei Zähler hinter dem ersten Nicht-Abstiegsplatz.
TSV 1860 2:0 Zwickau: Löwen feiern ungefährdeten Heimsieg
Die Partie im ausverkauften Grünwalder Stadion begann schwungvoll, Mölders setzte mit einem Schuss nach acht Minuten das erste Ausrufezeichen. Während dieser Versuch noch deutlich am Tor vorbeiging, machte es Stefan Lex kurz danach besser: Nach einer schlecht platzierten Kopfballablage von René Lange war der frühere Bundesliga-Spieler mit einem Lupfer zur Stelle und markierte damit das frühe 1:0 für die Löwen nach 16 Minuten. Der Geegntreffer setzte den Gästen sichtlich zu, 1860 gab in der Folge den Ton an. Lex verpasste das 2:0 in Minute 24 nur knapp, kurz danach gab es Handelfmeter für die Löwen – Antonitsch berührte den Ball nach einer Ecke mit der Hand. Philipp Steinhart trat an und ließ Johannes Brinkies keine Chance – 2:0 nach 31 Minuten. FSV-Coach Joe Enochs wechselte kurz danach bereits zum ersten Mal aus und brachte Schröter für Könnecke, am Spiel seiner Mannschaft änderte sich jedoch nichts. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff hätte Lex bereits alles klar machen können (42.), zog jedoch knapp vorbei.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit war der Aufsteiger das dominantere, weil aktivere Team. Zwickau tat sich unterdessen weiterhin schwer und kam erst in Minute 57 zur ersten Chance: Schröter verzog nur knapp. Auf der der anderen Seite war der TSV 1860 bemüht, den Sack zu zumachen. Lex schloss aus 68 Minuten aus spitzem Winkel deutlich drüber, ehe Bonga das 1:2 verpasste. Letztlich brachten die Löwen den 2:0-Sieg relativ ungefährdet ins Ziel und rücken in der Tabelle auf Platz neun vor. Zwickau fällt auf Platz 14 zurück.
Würzburg 5:2 Jena: Kickers drehen nach der Pause auf
Die Protest-Minute zu Beginn der Partie war gerade beendet, als Patrick Drewes im Tor der Kickers mit einem Fehlpass beinahe den frühen Rückstand verschuldet hätte, doch Günther-Schmidt war zu überrascht und vergab. Danach kam Würzburg besser in die Partie, musste aber inmitten der Drangphase das 0:1 hinnehmen: Nach einem Einwurf kam das Spielgerät über Tietz und Bock zu René Eckardt, der unbedrängt zu Gäste-Führung einschieben konnte (15.). Geschockt zeigten sich die Hausherren aber nicht, nur acht Zeigerumdrehungen später glich Janik Bachmann nach starker Vorlage von Orhan Ademi aus. Die Partie nahm nun an Fahrt auf und hielt nach 31 Minuten den dritten Treffer des Tages bereits: Nach einer Vorlage von Günther-Schmidt setzte sich Tietz gegen zwei Verteidiger durch und brachte den Ball anschließend aus spitzem Winkel zum 2:1 für den FCC im Tor unter. Jena war nun am Drücker, Würzburg konnte erst kurz vor der Pause mit einem Kopfball von Baumann nochmal Akzente setzen, doch Coppens im Tor der Thüringer war auf dem Posten und hielt die Pausenführung der Gäste damit fest.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff hätte Wolfram bereits für die Vorentscheidung sorgen können, scheiterte aber Drewes. Auch Würzburg war sofort wieder drin, Kurzweg (49.), Gnaase (51.) und Hägele (54.) verpassen das 2:2. Besser machte es kurz danach Sebastian Schuppan, der einen Freistoß des kurz zuvor eingewechselten Patrick Göbel per Kopf im Tor unterbrachte und Coppens keine Chance ließ (62.). Der Ausgleich gab den Kickers sichtlich Auftrieb, acht Zeigerumdrehungen später gab es Elfmeter für die Kickers, nachdem Baumann von Eismann zu Fall gebracht worden war. Orhan Ademi nahm sich der Sache und brachte den FWK erstmals in Führung – Spiel gedreht nach 68 Minuten. Die Kickers spielten nun wie entfesselt und erhöhten wenig später auf 4:2 durch Dominic Baumann, der aus 16 Metern ins Eck einnetzte und damit die Vorentscheidung erzielte (73.). In der 90. Minute traf Dennis Mast noch zum 5:2 – der Kantersieg war perfekt. Während Würzburg damit seine Serie von fünf sieglosen Spielen in Folge eindrucksvoll beendete und sich in der Tabelle Luft verschafft (Platz 10), kassierte Jena zum zweiten Mal in Folge fünf Gegentore und bleibt unter dem Strich.
Wiesbaden 2:0 Lotte: SVWW meldet sich zurück
Nach dem Spieler-Streik in der ersten Minute übernahm Wiesbaden das Kommando und erarbeitete sich über Schwadorf (6.) und Andrist (12.) früh erste Chancen, während Lotte zu passiv agierte. Folgerichtig fiel nach 26 Minuten die Führung für die Hausherren: Lorch legte eine Flanke auf Schäffler ab, der völlig unbedrängt zum 1:0 einnetzen konnte. Von einer Reaktion der Gäste war anschließend nichts zu sehen, sodass das 2:0 für den SV Wehen Wiesbaden kurz vor der Pause nicht überraschend kam: Schwadorf dribbelte an mehreren Gegenspielern vorbei und ließ Kroll dann keine Chance (43.). Erst in der Nachspielzeit sendeten die Westfalen mit einem Kopfball von Straith ein Lebenszeichen, Kolke hielt die Zwei-Tore-Führung seiner Mannschaft zur Halbzeit aber fest.
Die erste Chance im zweiten Durchgang gehörte ebenfalls den Gästen, Wegkamp verpasste eine Flanke nur knapp (52.). Wiesbaden drängte unterdessen auf das 3:0, kam vor 1.700 Zuschauern zunächst aber zu keinen weiteren Chancen. Erst in der Schlussphase zog die Rehm-Elf das Tempo nochmal an, Brandstetter verpasste in Minute 82 die Entscheidung. Am Ende blieb es beim 2:0 für die Hessen, die sich damit im Aufstiegskampf zurückmelden und als Siebter nur noch drei Punkte hinter dem Relegationsplatz liegen. Lotte rutscht derweil vom neunten auf den elften Platz ab.