HFC beendet Talfahrt gegen Mannheim, FCH gewinnt Derby
Der Hallesche FC hat seine Serie von 13 sieglosen Spielen in Folge beendet und sich am Mittwochabend beim Debüt von Florian Schnorrenberg mit 3:0 gegen Waldhof Mannheim durchgesetzt. Für den Waldhof war es die erste Auswärtsniederlage seit zwei Jahren. Ebenfalls jubeln durfte der F.C. Hansa Rostock, der im Derby gegen Magdeburg mit 3:1 die Oberhand behielt.
Halle 3:0 Mannheim: HFC sendet Lebenszeichen
Beim Debüt von Florian Schnorrenberg, der die Partie aufgrund der fehlenden zweiten Corona-Testreihe von der Tribüne aus verfolgte, legte der HFC los wie die Feuerwehr. In der ersten Minute spielte Königsmann einen bösen Fehlpass zu Boyd, der das Leder über Umwege zu Lindenhahn brachte. Der Mittelfeldspieler schaffte es aber nicht aus wenigen Metern den Ball an Königsmann vorbei zu drücken, der mit einer starken Parade seinen Fehler wieder wett machte (1.). Der Waldhof antwortete fünf Minuten später. Als nach einer Ecke von der rechten Seite Schuster im Zweikampf mit Mast zu Boden ging, hätte es wohl Elfmeter für die Gäste geben müssen. Der entsprechende Pfiff blieb allerdings aus (6.). Trotzdem zeigte der HFC eine ganz andere Körpersprache als zuletzt. Einen Freistoß von der linken Seite zirkelte Lindenhahn perfekt aus 17 Metern in den Kasten der Gäste, bei denen Königsmann keine allzu gute Figur abgab (16.). Es ging hin und her im Sportpark. Mai hätte nach einer Ferati-Flanke per Kopf gut und gerne das 2:0 für den HFC erzielen können (25.), auf der anderen Seite zogen Korte aus 20 Metern (33.) und Koffi aus dem Strafraum (36.) knapp am Tor der Gastgeber vorbei. Trotz der Chancen des SVW blieb Halle über ein sehr starkes Pressing voll in der Partie und war mindestens ebenbürtig. Somit nahm Halle die nicht unverdiente Führung auch mit in die Kabine.
Auch in der zweiten Hälfte spielte Halle durchweg wie aufgedreht. Schon nach 15 Sekunden hätte Boyd eigentlich auf 2:0 stellen müssen, scheiterte aber mit seinem unplatzierten Schuss an Königsmann. Mannheim versuchte sein eigenes Spiel aufzuziehen, wurde aber vom Pressing der Hallenser immer wieder massiv gestört. Nach einer Stunde hatten die seit knapp zwei Jahren auswärts unbesiegten Waldhöfer die Doppelchance zum Ausgleich. Korte scheiterte per Distanzschuss an Eisele und auch den Nachschuss von Koffi parierte der Schlussmann (60.). Quasi im Gegenzug legte Halle nach. Mast steckte das Leder auf Guttau durch, der von der Grundlinie perfekt für Boyd quer legte. Der wieder begnadigte Stürmer musste aus fünf Metern am zweiten Pfosten nur noch ins leere Tor einschieben (61.). Mannheim blieb an diesem Abend weiter ideenlos und fing sich gleich das nächste Tor gegen befreite Hallenser. Boyd setzte Guttau in Szene, der cool aus 14 Metern ins lange Eck traf (78.). Die Gäste hatten noch zwei kleinere Gelegenheiten in der Folge durch ein Fast-Eigentor von Mai (84.) und einen Schuss von Bouziane (86.), aber wirklich gefährlich wurde es nicht mehr. Mannheim war geschlagen, die Auswärtsserie beendet und der HFC sendete nach 13 Spielen ohne Sieg ein dickes Ausrufezeichen im Abstiegskampf. Weil Zwickau verloren hat, trennt Halle jetzt nur noch das schlechtere Torverhältnis vom rettenden Ufer.
Rostock 3:1 Magdeburg: Hansa ringt FCM nieder
Das Ost-Derby zwischen Ex-FCM-Trainer Jens Härtel und seinen Rostockern gegen den 1. FC Magdeburg war von Beginn an eine gut anzusehende Partie. Bereits nach drei Minuten suchte Vollmann mit einer Flanke Opoku, dessen Kopfball aber zu schwach geriet (3.). Magdeburg probierte sich kurz darauf über einen Distanzschuss von Bertram aus der zweiten Reihe, der zog aber doch noch ein Stück über das Tor (7.). Während sich die beiden Mannschaften im Mittelfeld nichts schenkten und schon früh in der ersten Hälfte gelbe Karten verbuchten, blieben Torchancen in der Folge größtenteils aus. Gerade als Rostock deutlich stärker wurde und den FCM teils in der eigenen Hälfte einschnürte, halfen die Magdeburger tatkräftig mit. Opoku wurde im Strafraum an der Grundlinie von Harant ungeschickt zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte Ahlschwede präzise unten links ins Tor, obwohl FCM-Keeper Behrens die Ecke geahnt hatte (41.). Beinahe hätte es für den FCM noch dicker kommen können, hätte Rother für ein Foul an der Seitenlinie seine zweite gelbe Karte gesehen. So ging Magdeburg mit einem Rückstand, aber noch mit elf Mann auf dem Platz in die Kabine.
Auch nach dem Seitenwechsel kamen die Magdeburger nicht richtig ins Spiel und hatten große Mühe in der Offensive Chancen zu kreieren. Ein Bertram-Freistoß aus bester Position in der 60. Minute landete bezeichnenderweise nur in der Mauer. Rostock dagegen setzte immer wieder Nadelstiche und erhöhte verdientermaßen die Führung. Verhoek bewies eine tolle Übersicht am Strafraum und legte perfekt in den Lauf von Granatowski ab, der das Leder an Behrens vorbei ins lange Eck vollendete (70.). Erst nach dem zweiten Gegentor wurde Magdeburg auf einmal zielstrebiger und kam zurück. Nach einem Missverständnis bei den Hanseaten ging Kvesic im Strafraum der Rostocker zu Boden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Gjasula sicher unten rechts im Tor (78.). Nur drei Minuten später hätte es eigentlich 2:2-Remis stehen müssen. Beck legte im Strafraum wunderbar quer zu Costly, der aufs kurze Eck zog. Ein Rostocker Abwehrbein fälschte gerade noch zur Ecke ab (82.). Nach der bereits vergebenen 2:0-Führung aus dem Zwickau-Spiel begann Hansa mächtig zu wackeln. Mit einem Distanzschuss von Straith in der 90. Minute hätten die Nordlichter beinahe den Deckel auf die Partie gesetzt, doch Behrens parierte zur Ecke. In der fünfminütigen Nachspielzeit warf der FCM noch einmal alles nach vorne und lief in einen Konter, an dessen Ende Breier mit dem 3:1 die Partie endgültig entschied (90+5.). Während Hansa in der Tabelle vorerst auf Rang fünf vorrückt, liegt Magdeburg nur noch einen Zähler vor den Abstiegsplätzen.