Grundsatzbeschluss im Jenaer Stadtrat

Am gestrigen Mittwoch lag dem Jenaer Stadtrat ein Grundsatzbeschluss vor. Es ging um nichts Geringeres als ein neues Stadion für den Drittligisten FC Carl Zeiss Jena und für die Bundesliga-Fußballerinnen des FF USV Jena. Im Beschlusstext ist das Wort Stadion oder Fußballarena aber an keiner Stelle erwähnt. Das hat gute Gründe. Die im Mai von Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig angekündigte Förderung von 50 Millionen Euro für neue Stadien in Erfurt und Jena soll nämlich aus dem Fördertopf für Tourismus fließen. Reine Fußballstadien sind aber nicht förderfähig. Damit die Stadt Jena trotzdem ihre anteiligen 18 Millionen Euro beantragen kann, trägt das Projekt den sperrigen Namen "multifunktionale und polyvalente Veranstaltungsstätte". Weshalb das alles so kompliziert ist und wie die Chancen auf den Bau wirklich stehen, das fragten wir gestern Jenas Oberbürgermeister.

50% der Nutzung nicht sportlich

Wenn die Förderung aus dem Tourismustopf fließen soll, muss die Nutzung des neuen Stadions zu 50% aus anderen Bereichen kommen.  In Jena soll diese eine Nutzung im Kongress- und Messebereich liegen. Dafür soll in der neuen Gegentribüne  Platz für bis zu 1000 Personen geschaffen werden. Dieser Platz soll dann für Empfänge, Tagungen und Aktionärsversammlungen genutzt werden, da in der Stadt in dieser Zeit einige Einbußen an solchen Tagungsstätten entstehen werden. In den 90er Jahren war für Jena ein Kongresszentrum geplant, welches allerdings an den Betriebskosten scheiterte. Das neue Stadion soll nun mit 80 – 90 Veranstaltungen pro Jahr diese Lücke schließen.

Leichtathletik soll eigenes kleines Stadion bekommen

Durch den Neubau des Stadions soll die Leichtathletik in Jena ein eigenes kleines Stadion in der Oberaue bekommen, sofern sie nicht im alten Stadion bleiben. Dabei gibt es allerdings einen kleinen Haken, die Stadt Jena muss dieses Stadion selbst zahlen. Aus dem Fördertopf kann dort nichts abgezweigt werden, da es sich nicht um eine Tourismusstätte handelt und rein sportlich genutzt wird. Sollte das so umgesetzt werden, Infrastruktur wie Parkplätze müssten geplant und gebaut werden,  dann steigt der Eigenanteil der Stadt über die geplanten 4 Millionen Euro.

Bis 2014 muss das Projekt abgeschlossen sein

Um nun in den Zeitplan der Förderung durch das Land zu passen, muss das Projekt bis 2014 abgeschlossen sein. Hierzu muss ein Bebauungsplan erarbeitet werden und das Stadion errichtet sein. Um dieses Projekt zu unterstützen, haben verschiedene Sportler bisher 4500 Unterschriften gesammelt. Sollten nun alle die an diesem Projekt arbeiten an einem Strang ziehen, dann steht dem Neubau so gut wie nichts mehr im Wege!

FOTO: www.horda-azzuro.de

   

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