"Gibt nichts Schöneres": Waldhof im Derby vor großer Kulisse
Macht der SV Waldhof Mannheim den Fehlstart in die Saison mit einem Derbysieg gegen den 1. FC Saarbrücken (Samstag, 14 Uhr) vergessen? Die Kulisse im Carl-Benz-Stadion wird in jedem Fall stattlich.
Über 15.000 Zuschauer möglich
13.000 Karten waren bis Donnerstagvormittag bereits verkauft, darunter 3.400 in Saarbrücken. Gut möglich, das die Marke von 15.000 Zuschauern geknackt wird. Zum Vergleich: In der letzten Saison spielten die Buwe im Schnitt vor 10.420 Fans. Trainer Marco Antwerpen fiebert dem Duell bereits entgegen: "Wir haben ein Derby vor der Brust, da gibt es nichts Schöneres", sagte er bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag – und machte deutlich, dass gerade so ein Spiel mit einer besonderen Verpflichtung der Spieler einhergeht: "Du musst brennen, dich von der Kulisse tragen lassen und 95 Minuten lang die Linie rauf und runter laufen." Die Spieler hätten ihren Job so zu erledigen, "dass am Ende ein Sieg unter dem Strich steht". Es wäre der erste der laufenden Saison.
In Verl war Mannheim am letzten Sonntag schon nah dran, gab die drei Punkte kurz vor Schluss aber aus der Hand. "Wir sind mit der Führung nicht so umgegangen, wie ich mir das vorgestellt habe", schimpfte Antwerpen und führte an, dass sein Team nicht bereit gewesen sei, über den letzten Schritt hinaus zu gehen. "Darüber bin ich immer noch sauer. Wir werden nicht alles akzeptieren, was uns die Spieler anbieten." Die klare Ansage des 52-Jährigen, der die Schiedsrichter-Leistung in Verl trotz des verwehrten Siegtreffer ausdrücklich gelobt und sie nicht ironisch gemeint hatte: "Wenn ich 1:0 führe, muss ich alles daran setzen, keinen Gegentreffer zu bekommen."
Matriciani direkt in der Startelf?
Davon, dass ein Derbysieg einem Befreiungsschlag gleichkäme, wollte Antwerpen aber nichts wissen: "Wir sind erst am 4. Spieltag, da darf keiner verunsichert sein. Ich bin schon häufiger mit Mannschaften schlecht gestartet." Gegen einen Gegner, der über eine "hohe individuelle Qualität" verfüge, soll der Knoten nun platzen. "Das wird eine schwierige Aufgabe", blickte Mannheims Coach voraus.
Gut möglich derweil, dass der am Montag verpflichtete Henning Matriciani direkt in der Startelf stehen wird, zumal Malte Karbstein verletzt und auch Marcel Seegert noch nicht wieder zu 100 Prozent fit ist. "Er steht voll im Saft, ist absolut fit und definitiv eine Option", bestätigte Antwerpen, der wohl auch im vierten Spiel in der Defensive umstellen wird. Wie in Verl dürfte es dabei auf eine Dreierkette hinauslaufen. Gelingt ausgerechnet im Derby der erste Saisonsieg? Weitere Neuzugänge sind unterdessen nicht von dem Ausgang der Partie abhängig, sondern eher davon, ob die aussortierten Spieler neue Vereine finden. "Dann hätten wir Möglichkeiten, nochmal etwas zu machen", ließ Antwerpen durchblicken. Unter anderem im zentralen Mittelfeld könnte nachgelegt werden.