"Gewisse Ratlosigkeit da": FCS weiter im Abwärtstrend
Schon seit fünf Spielen wartet der 1. FC Saarbrücken inzwischen auf einen Sieg und kassierte in Ingolstadt gar die zweite Pleite in Folge. Wie es nach dem starken Saisonstart dazu kommen konnte, da herrsche eine "gewisse Ratlosigkeit" vor, wie Kai Brünker nach der Partie sagte.
Schwartz mit langer Mängelliste
Mit dem ersten echten Torschuss der Saarländer sorgte Kai Brünker nach 55 Minuten für den Ausgleich und brachte nach dem 0:1 (24.) die Hoffnung zurück, doch etwas mitnehmen zu können, ehe der FCI drei Minuten vor Schluss noch den Lucky-Punch setzte und alle drei Punkte mitnahm. So stand Saarbrücken wie schon in der Vorwoche gegen Verl wieder mit leeren Händen da. Den Grund dafür hatte Trainer Alois Schwartz im "MagentaSport"-Interview nach Spielende schnell ausgemacht: "Wir haben eine schlechte erste Hälfte gespielt und da angeknüpft, wo wir gegen Verl aufgehört haben. Wir hatten keine Körpersprache, haben viele 50:50-Bälle verloren und auch die Zweikämpfe nicht gewonnen." Und das nach all den deutlichen Worten, die im Anschluss an die Partie vor einer Woche gefallen waren.
Brünker sprach davon, dass die Mannschaft den ersten Durchgang "verpennt" habe, nicht ins Spiel gekommen und gefühlt ständig in Unterzahl gewesen sei. "Nach Verl wollten wir eine Reaktion zeigen und das Spiel gewinnen – und dann passiert so was! Das darf nicht sein", meinte der Stürmer und zog den Hut vor den Fans: "Sie stehen jede Woche hinter uns. Da kann man sich nur entschuldigen." Gleichzeitig haderte er damit, in der 73. Minute keinen Elfmeter bekommen zu haben, nachdem er gegen Rosenlöcher zu Fall gekommen war. "Ich spüre den Kontakt an der Wade. Wenn man gesehen hat, was Wiesbaden gestern für einen Elfmeter bekommen hat, kann man den auch geben."
"Wird um uns wieder einscheppern"
Doch, Elfmeter hin oder her – die von Schwartz geforderte Reaktion war nicht zu sehen. Einmal mehr wurde zudem deutlich: die Viererkette passt nicht zum FCS. Denn erst, als Schwartz zur Pause wieder auf Dreierkette umstellte, lief es besser. "In der zweiten Halbzeit waren wir dann griffiger", so der FCS-Coach, der jedoch einmal mehr mit dem Defensivverhalten haderte: "Das 1:2 war komplett unnötig. Da lassen wir uns auskontern." So stehen nun fünf sieglose Spiele und zwei Niederlagen in Folge zu Buche. Und das, nachdem Saarbrücken zuvor viermal in Folge gewonnen hatte. Wie es dazu kommen konnte? Eine Erklärung hatte Brünker direkt nach Spielende nicht parat: "Da ist eine gewisse Ratlosigkeit da."
Dass sich die Unruhe im Umfeld des Vereins auf die Mannschaft übertragen habe, glaubt der Stürmer nicht. Zumindest er habe sich davon nicht beeinflussen lassen. Gleichwohl war dem 31-Jährigen bewusst, dass es nun "wieder rundherum um uns einscheppern wird. Aber wir lassen uns davon nicht beeinflussen." Es gelte nun, in der Woche wieder hart zu arbeiten. "Heute dürfen wir noch enttäuscht sein, ab morgen müssen wir dann die Arschbacken zusammenkneifen und Vollgas geben."
"Spieler sind im Kopf nicht frei"
Auch Schwartz betonte: "Uns bleibt nichts übrig, als weiterzuarbeiten. Derzeit ist ein kleiner Knick drin." Das Potenzial sei vorhanden, die Mannschaft rufe es allerdings nicht ab. Auch, weil die Spieler derzeit im Kopf nicht frei seien und es an der nötigen Selbstverständlichkeit fehlen. Ob es nächste Woche im Heimspiel gegen Aachen besser klappt? Ein Sieg ist angesichts der Tatsache, dass dem FCS als Sechster der Tabelle zu einem direkten Aufstiegsplatz schon fünf Punkte fehlen, fast schon Pflicht.