"Gelingt mir nicht so oft": Schroers-Hattrick bei Rekordsieg

Aus einem 0:1 in Schweinfurt machte Alemannia Aachen noch ein 5:1 und fuhr damit den höchsten Sieg seiner Drittliga-Historie ein. Mann des Tages war Mika Schroers, der einen lupenreinen Hattrick schnürte.
"Höchstens mal in der Jugend"
Exakt 18 Minuten benötigte Mika Schroers zu Beginn der zweiten Halbzeit, um den Ball gleich dreimal im Tor unterzubringen. "So ein Hattrick gelingt mir nicht so oft, höchstens mal in der Jugend", musste der 23-Jährige im Vereins-TV lachen. Es waren seine ersten drei Treffer für Alemannia. "Bei meinem ersten Tor hatte ich fast etwas zu viel Zeit zum Nachdenken. Ich wollte eigentlich erst am Torwart vorbeilaufen, weil der schon etwas weiter draußen war. Dann habe ich mich doch umentschieden und den Ball gut reingesetzt."
Beim zweiten Tor sei ihn schnell klar gewesen, "dass ich ihn in die lange Ecke schießen will und beim dritten war vorher etwas Gestochere – da habe ich ihn einfach reingehauen", schilderte der Mittelfeldspieler und freute sich angesichts des deutlichen Erfolgs auf eine "schöne Rückreise".
Muzzicato mit erster Halbzeit "nicht einverstanden"
Spätestens am Sonntag wird dann allerdings auch über die erste Halbzeit zu reden sein. "Damit war ich nicht einverstanden", sagte Trainer Benedetto Muzzicato bei "MagentaSport" und monierte vor allem zu leichte Ballverluste im Umschaltspiel. "Du musst die Schweinfurter in der 1. Halbzeit schon killen. Wir sind von Anfang an sehr dominant aufgetreten und hätten mehr verdient gehabt als das 1:1", so der Deutsch-Italiener, der am Samstag seinen 47. Geburtstag feierte.
Doch zunächst geriet Aachen gar in Rückstand (21.), ehe Scepanik einen Freistoß direkt verwandelte (32.). "Dann geht es wieder um die Kopf-Geschichte, irgendwas hat nicht gestimmt. Das mussten wir in der Pause korrigieren." Dabei sei es nicht um Inhalte, sondern um Mentalität gegangen. In der zweiten Halbzeit habe es seine Mannschaft dann "gut gemacht", betonte Muzzicato und sprach vor dem Hintergrund, erneut ein Spiel gedreht zu haben, von einer "außergewöhnlichen Einstellung und Haltung".
Dritter Sieg in Folge soll her
Auch Schroers hob hervor: "Der Rückstand hat uns nicht aus der Bahn geworfen, weil wir eine intakte Mannschaft sind. Wie gegen Mannheim haben wir nicht aufgesteckt, obwohl wir zurückgelegen haben." Die Nachlässigkeiten aus der ersten Halbzeit – "das war zu wild und zu unsauber am Anfang" – gelte es nun aufzuarbeiten und abzustellen.
Im besten Fall schon bis Dienstagabend, wenn Erzgebirge Aue auf dem Tivoli gastiert. Muzzicato sprach von einem "sehr schweren Spiel", für das es die Leistung aus der zweiten Halbzeit brauche. Gegen die Veilchen soll der dritte Sieg in Folge her, um den Vorsprung auf die Abstiegsplätze von derzeit drei Zählern weiter zu vergrößern.