"Ganz, ganz wichtiger Leader": Enochs gerät ins Schwärmen
Die Fans des 1. FC Kaiserslautern feierten schon den Heimsieg, als Ronny König in letzter Minute zuschlug und dem FSV Zwickau einen späten Punkt bescherte. Trainer Joe Enochs geriet nach Spielende ins Schwärmen.
"Es war verrückt"
Es lief bereits die Nachspielzeit, als der FSV nach einem Foul von Dominik Schad an Orrin Gaines nochmal einen Freistoß erhielt. Kevin Hoffmann brachte den Ball zentral vor das Tor, wo FCK-Keeper Lennart Grill das Spielgerät nur prallen ließ. Im Gewühl gelangte das Leder zu Ronny König, der aus kurzer Distanz zum Ausgleich einnetzte – und die 1.000 mitgereisten Fans in Ekstase versetzte. "Es war verrückt", sagte der Angreifer gegenüber dem Vereins-TV. "Wir haben Freistoß kurz vor der Grundlinie. Eigentlich stehe ich immer ziemlich zentral. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte auf einmal das Gefühl, ich stelle mich mal lang, weil die Raumverteidigung immer nach vorne zum ersten Pfosten ging. Zum Glück wurde ich belohnt." Einen Punkt, so die Vorgabe, wollte der FSV vom Betzenberg mitnehmen. "Dass es dann in der Nachspielzeit noch funktioniert, ist umso schöner", strahlte der Last-Minute-Torschütze.
Angesprochen auf das Tor und die Leistung des 35-Jährigen, geriert Trainer Joe Enochs auf der Pressekonferenz im Nachgang an die Partie ins Schwärmen: "Man hat gesehen, wie wichtig Ronny für uns ist. Nicht nur aufgrund des Tores, sondern wie er für die Mannschaft ackert, wie er versucht, den Ball zu sichern. Er wird 100 Mal im Spiel gefoult, er bleibt immer stehen." Der 35-Jährige sei ein "ganz, ganz wichtiger Leader", lobte der FSV-Coach. Mit fünf Toren und fünf Vorlagen ist König zudem Top-Scorer bei den Westsachsen.
Frick nicht schwerer verletzt
Auch wenn der Treffer zum Ausgleich erst spät fiel, sei das Unentschieden "auf keinen Fall unverdient", befand Enochs. Entscheidend sei gewesen, dass der FSV "nur mit 0:1 in die Pause" ging. Großen Anteil daran hatte auch Torhüter Johannes Brinkies, der einen Elfmeter von Janek Sternberg kurz vor der Halbzeit sehenswert parierte und auch beim Nachschuss von Jan Löhmannsröben Sieger lieb. Für Julius Reinhardt ein "spezieller Moment", der gezeigt habe, "dass vielleicht noch etwas für uns geht". Und so kam es letztlich auch. "Ein sehr schönes Erlebnis, hier noch einen Punkt geholt zu haben", so der Mittelfeldspieler.
Entwarnung gibt es derweil bei Davy Frick: Nachdem sich der 28-Jährige bei einem Foul an Jan Löhmannsröben in der ersten Halbzeit verletzt hatte und ausgewechselt werden musste, stellte sich im Rahmen einer MRT-Untersuchung nun heraus, dass alle Bänder sowie der Meniskus unbeschädigt blieben. Dennoch muss Frick vorerst mit dem Training aussetzen, soll aber nächste Woche wieder einsteigen. Für die Partie gegen die Sportfreunde Lotte am kommenden Samstag wäre er aufgrund seiner zehnten gelben Karte ohnehin keine Option gewesen. Ob der FSV seinen positiven Lauf mit fünf Punkten aus den letzten drei Spielen dann fortsetzt?