"Für Willensleistung belohnt": Saarbrückens Ausrufezeichen
Mit dem Sieg im Derby gegen Waldhof Mannheim hat der 1. FC Saarbrücken am Sonntag ein Ausrufezeichen gesetzt. Trotz des Sprungs auf Platz fünf wollte FCS-Trainer Rüdiger Ziehl nicht in Euphorie verfallen und gab eine klare Marschroute für die restlichen acht Spiele vor.
"Sind weiterhin hintendran"
Es ist gar nicht so lange her, da verlor der 1. FC Saarbrücken zwischen dem 18. und 25. Spieltag sechs Spiele und rutschte vom zweiten auf den siebten Tabellenplatz ab. Nach nunmehr 13 Punkten aus den vergangenen fünf Partien hat sich der FCS aber eindrucksvoll im Aufstiegsrennen zurückgemeldet. Doch so wenig sich Trainer Rüdiger Ziehl von der Negativserie beeindrucken ließ, zeigt sich der 45-Jährige auch vom derzeitigen Höhenflug zumindest nach außen hin wenig euphorisch. Ziehl bewertete die Lage im Aufstiegsrennen gegenüber "MagentaSport" als "unverändert" und erklärte: "Wir sind weiterhin hintendran. Wir müssen weiter gute Spiele abliefern und Punkte sammeln."
Dem konnte Verteidiger Bjarne Thoelke nur zustimmen. "Ich bin ein Fan davon, auf dem Boden zu bleiben. Wir müssen konzentriert weiterarbeiten und jedes Spiel so angehen, als ob es das letzte wäre", sagte der 30-Jährige, der an allen Toren beteiligt war. Zunächst habe sich Thoelke "so langsam wie selten gefühlt", als ihm Marten Winkler beim Gegentreffer scheinbar ohne Gegenwehr weglief (22.). Dann hatte Thoelke aber großen Anteil daran, dass sich das Spiel in der zweiten Halbzeit zugunsten der Blau-Schwarzen drehte: Mit seinem ersten Drittligator sorgte er für den Ausgleich (49.). Nur vier Minuten später scheiterte er zwar noch per Kopf am Mannheim Torhüter Bartels, den Abpraller nutze Lukas Boeder dann aber zum Siegtreffer (53.).
"Mannschaft hat großes Herz gezeigt"
Dass es für den FCS überhaupt zum Sieg reichte, bedurfte einer ordentlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte. "Nach ein paar Anpassungen in der Pause wollten wir mit mehr Selbstvertrauen, mit einer breiten Brust und mehr Wucht und Intensität die zweite Halbzeit bestreiten", erklärte der Ziehl die Vorgehensweise. Letztendlich habe sich sein Team "für eine Willensleistung" belohnt. "Die Mannschaft hat extrem viel investiert und großes Herz gezeigt. Ich bin einfach unheimlich stolz", sagte der FCS-Trainer.
Ziehl lobte aber auch den Gegner aus Mannheim, der nach einer guten Stunde mit dem Lattentreffer von Taz die wohl größte Möglichkeit auf den Ausgleich hatte. "Da hatten wir Glück." Ebenso erleichtert zeigte sich Thoelke hinsichtlich des hart erkämpfen Sieges. Den emotionalen Erfolg nahm der Defensivspieler zum Anlass zu einer Kampfansage: "Wir sind jetzt oben dicht dabei und wollen da auch bleiben", sagte der 30-Jährige, mahnte aber auch vor dem kommenden Gegner: "Wir haben jetzt Zwickau vor der Brust und da müssen wir genauso konzentriert sein wie heute."