Frust beim CFC: "Kinderfußball und kein Drittliga-Niveau"

2:0 geführt und dennoch verloren: Beim 3:4 gegen 1860 München kassierte der Chemnitzer FC am Samstag auf überaus bittere Art und Weise die erste Niederlage in diesem Jahr. Entsprechend groß war der Frust bei den Himmelblauen, die sich aber selbstkritisch zeigten.

Knockout in der Nachspielzeit

Sichtlich angefressen kam Philipp Hosiner direkt nach Spielende zum Interview mit "Magenta Sport" – und fand deutliche Worte: "Das war teilweise Kinderfußball von uns und nicht abgeklärt genug." Was den Stürmer so in Rage brachte: "Wir führen auswärts 2:0 und laufen dann in einen Konter. Das ist kein Drittliga-Niveau." Nachdem Niklas Hoheneder (2.) und Erik Tallig (36.) für die 2:0-Führung gesorgt hatten, kam 1860 vor der Pause zunächst zum Anschluss (41.) und drehte die Partie nach Wiederanpfiff dann innerhalb von zwei Minuten (56. / 58.). Hosiner glich nach 65 Minuten wieder aus, ehe die Löwen in der Nachspielzeit nach einer Ecke den Siegtreffer erzielten.

"Es darf uns nicht passieren, dass wir einen Spieler so frei im Strafraum stehen lassen", haderte Hoheneder beim Vereins-TV. Auch Trainer Patrick Glöckner war bedient: "Wir holen das 2:3 auf, doch dann sind wir so naiv." Der CFC-Coach sprach in diesem Zusammenhang von einer "blöden" Standardsituation: "Du musst solche Situationen erkennen und den Ball rausschlagen. Dann geht das Spiel 3:3 aus und keiner kann sich beschweren.“ So aber stand der CFC am Ende mit leeren Händen da. "Wir wollten mindestens einen Punkt mitnehmen, aber wir haben ihn um 40 Sekunden verpasst. Du musst dich belohnen und am Ende kompromisslos sein", meinte Glöckner. 

"Zu naiv angestellt"

Schon der Auftritt seiner Mannschaft nach dem 2:0 gefiel dem CFC-Coach nicht: "Wir haben ein paar Bälle zu viel verloren. Vielleicht auch, weil uns das Selbstvertrauen in einen Spieltrieb gebracht hat, der ein Stück weit von unserer Linie abgewichen ist." Auch Hoheneder musste einräumen: "Wir haben etwas leichtsinnig gespielt und wollten auf das 3:0 gehen, anstatt das 2:0 erstmal mit in die Pause zu nehmen." Und im zweiten Durchgang bekam der CFC dann kein Zugriff mehr auf das Zentrum. "Da hatten wir wirklich Probleme, eine gute Zuordnung und ein schnelles Attackieren zu erreichen", analysierte Glöckner.

Die Aufarbeitung begann direkt nach Abpfiff: "Wir haben uns zu naiv angestellt", gab sich Hoheneder selbstkritisch. Doch so bitter die Niederlage auch war: "Sie wird uns nicht umwerfen", meinte der Torschütze zum 1:0. Das sah auch Glöckner so, der von einem "Lernprozess" sprach. "Wir werden versuchen, die Punkte nun woanders zu holen." Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Unterhaching. Zuvor richten sich die Blicke aber auf Viktoria Köln: Sollte der Mitaufsteiger am Sonntagnachmittag beim FC Ingolstadt gewinnen, würden die Himmelblauen wieder unter den Strich rutschen.

   

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