"Fragwürdiges Demokratie-Verständnis": Grindel kritisiert Klubs

In der Diskussion um die Regionalliga-Reform hat sich nun auch DFB-Präsident Reinhard Grindel zu Wort gemeldet – und die Drittligisten scharf kritisiert.

Grindel fordert Drittliga-Vereine zu Diskussion auf

Um gegen die Pläne des DFB im Hinblick auf die künftige Struktur der Regionalliga zu protestieren, halten die 20 Vereine an diesem Wochenende in der ersten Minute der Partien unter dem Motto "Stillstehen gegen den Stillstand" die Füße still. Eine deutliche Konfrontation gegenüber dem DFB – nicht so aber in den Augen von Präsident Reinhard Grindel: "Wir erleben keinen Aufstand der Drittligisten. Wir erleben ein sehr fragwürdiges Demokratie-Verständnis", sagte er dem "MDR" und verwies darauf, dass im Hinblick auf die Regionalliga-Struktur ab der Saison 2020//21 noch nichts entschieden sei. Laut Grindel habe es lediglich die Empfehlung gegeben, auf Basis von vier Regionalligen zu vier Aufsteigern zu kommen. Nun sei es Aufgabe der Landes- und Regionalverbände in Zusammenwirken mit den Regionalligisten und den Vereinen der 3. Liga "hier eine Struktur zu erarbeiten, wie man das möglich machen kann."

Den Drittliga-Vereinen entgegnete er: "Ich möchte gern, dass die 3. Liga sagt, was geht. Wenn wir nur Leute haben, die immer sagen, was nicht geht, dann werden wir nicht zu einem guten Ergebnis kommen." Stattdessen forderte Grindel die Drittligisten auf, sich an diesem demokratischen Diskussionsprozess zu beteiligen und dann zu einem Kompromiss zu kommen. "Es wird nie so sein, dass sich alle zu 100 Prozent durchsetzen. Dazu sind die Grundsatzpositionen zu unterschiedlich", betont der DFB-Präsident. Sollte die Bildung von vier Staffeln unter der Zerschlagung der Regionalliga Nordost nicht möglich sein – und das deutet sich derzeit an, "schauen wir, welche Alternative vorgetragen werden."

NOFV macht drei Alternativvorschläge

Wie der MDR berichtet, machte der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV), der sich gegen eine Zerschlagung seiner Staffel wehrt, drei konkrete Alternativvorschläge: Die Aufstockung der 3. Liga auf 22 Mannschaften mit fünf Auf- und Absteigern, eine zweigleisige 3. Liga und die Prüfung der Umsetzung der Empfehlung der Ad-hoch-AG unter der Maßgabe, die Regionalliga Nordost zu erhalten. Während die ersten beiden Optionen wohl ausgeschlossen werden können, bedarf es bei der dritten Variante weiterer Gespräche. Wie der Auf- und Abstieg zwischen Regionalliga und 3. Liga ab der Saison 2020/2021 geregelt wird, soll beim DFB-Bundestag im Herbst 2019 beschlossen werden.

   

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