Fortuna Köln bestätigt gegen Cottbus den Trend

Die Fortuna bestätigte beim 3:0-Erfolg gegen den FC Energie Cottbus ihre zuletzt stabilen Leistungen und konnte nun auch zum ersten Mal in dieser Saison Punkte gegen ein Spitzenteam holen. Mit drei Toren war Johannes Rahn der Mann des Spiels. Der perfekte Tag des 28-Jährigen war allerdings nur einer von vielen Faktoren, die letztendlich zum fünften Saisonsieg des Aufsteigers führten. Die Analyse:

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Perdedaj patzt – Rahn trifft mit der ersten Chance

Die Basis für die Rahn-Show in einem sonnendurchfluteten Kölner Südstadion war nämlich zunächst ein individueller Fehler von Rechtsverteidiger Fanol Perdedaj. Der kosovarische Nationalspieler schraubte seine 1,73m nicht hochgenug in den Himmel, unterlief dadurch einen lang geschlagenen Ball von Cauly Oliveira Souza und ebnete so die freie Bahn für Johannes Rahn. „Nach sieben Minuten in einem Auswärtsspiel so offen zu stehen hat mit Profifußball nichts zu tun“, bemängelte Energie-Trainer Stefan Krämer auf der anschließenden Pressekonferenz. Anders als in den letzten Spielen nutzte die Fortuna die erste Chance im Spiel und ging mit 1:0 in Führung. Fortuna-Trainer Koschinat wusste wohl zu diesem Zeitpunkt schon, was Energie Cottbus nun bevorstand. „Mit einer Führung im Rücken sind wir ein fies zu spielender Gegner“, kommentierte der 43-Jährige nach der Partie.

Fortunas perfekte Ordnung – Energie-Zentrum fehlerbehaftet

Die Lausitzer bekamen genau das in der Folge zu spüren. Die Fortuna stand mit der Führung im Rücken sehr tief in der eigenen Hälfte, nahm den Hochgeschwindigkeits-Spielern der Cottbuser somit den Raum um hinter die Viererkette zu kommen. Sven Michel und Tim Kleindienst wurden so ihrer Waffen beraubt. Die größte Schwäche an diesem Tag lag aber in der Energie-Zentrale. Die von Uwe Koschinat im Vorfeld der Partie so hochgelobte Cottbuser Achse mit Kapitän Uwe Möhrle, Rok Elsner, Thorsten Mattuschka und Zbynek Pospech hatte einen mehr als schlechten Tag erwischt – Krämer: Wir hatten heute zu viele Spieler, die nicht an ihr Limit gekommen sind“. Vor allem beim Spielaufbau produzierten die erfahrenen Akteure bei den Lausitzern extrem viele Fehler. Gleichzeitig ließ der Zweitliga-Absteiger im Rückraum die nötige Staffelung vermissen, sodass die Fortuna bei ihren schnellen Gegenstößen mehrmals durch eine luftige Energie-Defensive rennen durfte „Wir haben es nicht geschafft die Kompaktheit herzustellen, die uns in den letzten ausgezeichnet hat“, erkannte Krämer am Ende des Tages an.

Wilde Phase kippt das Spiel nicht

Fortunas gelobte Ordnung aus den ersten 45 Minuten verflog zu Beginn des zweiten Abschnitts. Koschinat und die knapp 2.000 Zuschauer im Stadion sahen eine „pomadige“ Viertelstunde der Hausherren nach der Pause in der die Kölner „die Begeisterung und Zielstrebigkeit“ vermissen ließen. In der laut Krämer „einzigen Phase, in der die Partie noch einmal hätte kippen können“, entwickelte sich ein wildes unstrukturiertes Spiel, in der die Gäste ohne Rücksicht auf defensive Verluste anrannten. Szarka und Michel hatten dabei die besten Gelegenheiten zum Ausgleich, scheiterten aber letztendlich an Fortuna-Schlussmann Andre Poggenborg, der zum fünften Mal in dieser Saison ohne Gegentor blieb. Die Vorentscheidung der Partie fiel rund 20 Minuten vor dem Ende auf der anderen Seite durch einen ruhenden Ball. Oliveira Souza brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Sechzehner (Koschinat: „Die Freistöße übt Cauly permanent nach dem Training“), den Rahn aus kurzer Distanz veredeln konnte.

Rahn krönt den „Sahnetag“ – Klares Muster bei Fortuna-Siegen

Der Höhepunkt des Tages folgte nach 82 Minuten. Rahn setzte gegen eine resignierte Cottbuser Elf zu einem 30-Meter-Solo an, welches er mit einem unhaltbaren Schuss aus über 20 Metern in den Winkel abschloss. Es war der ansehnliche Schlusspunkt seines Sahnetages, der vor allem zwei wichtige Erkenntnisse zurücklässt. Bei allen bisherigen fünf Saisonsiegen des Aufsteigers gab es jeweils zwei Konstante. Jeder Dreier war bislang Grundlage einer geordneten und stabilen Defensive. Bei allen fünf Erfolgen des Aufsteigers in dieser Spielzeit stand hinten die Null. Zudem war in der Offensive auf Johannes Rahn verlass. In dieser Saison gilt bislang die Regel: Trifft Rahn, punktet die Fortuna dreifach.

FOTO: ef-pixx.de

   

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