Fehlentscheidungen: Bayreuth sieht sich "krass benachteiligt“

Vor dem letzten Spiel des Jahres bei Viktoria Köln ist die SpVgg Bayreuth durch den Sieg von Erzgebirge Aue in Dortmund auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. In der Rangliste, wer bislang die meisten Fehlentscheidungen hinnehmen musste, steht die Oldschdod dagegen zusammen mit dem FC Ingolstadt ganz oben – und sieht sich daher "krass benachteiligt".

"Kaum noch Zufall"

Als "absoluten Skandal" hatte Trainer Thomas Kleine nach dem Spiel gegen die SV Elversberg die Tatsache bezeichnet, dass es für sein Team in der 23. Minute keinen Elfmeter gab, nachdem Laurin von Piechowski den Ball im Strafraum klar mit der Hand berührt hatte. Es war bereits das achte Mal in dieser Saison, dass den Oberfranken ein Elfmeter verweigert worden beziehungsweise ein Elfmeter für den Gegner zu Unrecht gegeben worden war. Kein anderes Team musste in Elfmetersituationen so viele Fehlentscheidungen hinnehmen wie die Bayreuther. Insgesamt wurden laut liga3-online.de-Experte Babak Rafati bereits neun Entscheidungen falsch gegen den Aufsteiger gepfiffen, was zusammen mit dem FC Ingolstadt Platz 1 bedeutet. Auf der anderen Seite hat die Altstadt als einziges Team noch von keiner Fehlentscheidungen gegen den Gegner profitiert.

"Bei der Vielzahl der Entscheidungen kann man kaum noch an Zufall glauben", schimpft Sport-Geschäftsführer Michael Born im "Kurier" und sieht den Klub "mehrmals krass benachteiligt". Dass Bayreuth nun vorerst Tabellenletzter ist, schreibt Kleine auch der hohen Anzahl an Fehlentscheidungen zu: "Natürlich muss man einen Elfmeter erst einmal verwandeln. Ich bin mir aber sicher, dass wir ohne Fehlentscheidung gegen uns, besonders bei der Masse an nicht gegebenen Strafstößen, schon den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto hätten."

Born hat einen Erklärungsansatz

Doch warum wurde die Spielvereinigung bislang so häufig benachteiligt? Verschwörungstheorien will der Aufsteiger zwar nicht aufstellen, doch Borns Erklärungsansatz lautet: "Bei Mannschaften, die noch nicht so etabliert sind – das war mit Paderborn in der ersten Liga auch so –, muss es schon sehr eindeutig sein. Die strittigen Entscheidungen werden dann oft zuungunsten desjenigen getroffen, der noch nicht so akzeptiert ist. Das nervt mich ungemein." Kleine pflichtet ihm bei: "Wir reden schließlich nicht über einen oder zwei Elfmeter. Da sagt man immer, das gleicht sich schon noch aus. Bei uns wird sich das bis zum Saisonende definitiv nicht mehr ausgleichen."

Ein Video-Schiedsrichter, wie man ihn aus den Bundesligen kennt, könnte Abhilfe verschaffen. "Allerdings sind die Kosten dafür so hoch, dass sie kaum aufzubringen sind", gibt der Sport-Geschäftsführer zu Bedenken – und macht daher einen anderen Vorschlag, der auch für den VAR zuletzt diskutiert wurde: die Einführung des sogenannten Challenge-Rechts. Das könnte Trainern ermöglichen, einmal oder zweimal im Spiel eine strittige Szene am Monitor checken zu lassen. Doch vorerst muss die SpVgg auf mehr Glück bei den Schiedsrichter-Entscheidungen hoffen – vielleicht am Sonntag in Köln?

   

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