FCM-Arzt warnt vor "extrem hoher Verletzungsgefahr"

Sollte die Saison fortgesetzt werden, erwartet die Klubs ein Mammutprogramm mit elf Spielen innerhalb weniger Wochen. Eine Belastung, die FCM-Arzt Dr. Stephan Wiegand für problematisch hält.

"Schwer zu verantworten"

"Aus medizinischer Sicht hat man eine extrem hohe Verletzungsgefahr", warnt der 36-Jährige in der "Bild". Zusammen mit Jan Schüttrumpf und Oliver Poranzke bildet Wiegand schon seit einigen Jahren das Mannschaftsarzt-Trio beim 1. FC Magdeburg. Vor allem die Tatsache, dass der FCM seit über zwei Monaten kein Teamtraining mehr absolviert hat, lässt den leitenden Arzt eines ambulanten Reha-Zentrums an einem kurzfristigen Re-Start zweifeln: "Bei Sportarten mit schneller Wechselbelastung werden die Gelenke und Muskeln neuromuskulär stabilisiert. Der Erschöpfungsgrad ist dabei stark vom Trainingsstand abhängig."

Studien würden laut Wiegand zeigen, "dass die Verletzungsanfälligkeit im Fußball in den letzten zehn Spielminuten um ein Vielfaches höher ist." Daher sei es "schwer zu verantworten", die Spieler ohne echte Vorbereitung zurück in den Wettkampf zu schicken.

Noch kein Hygienebeauftragter

Dass die Elbstädter bislang noch nicht wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen sind, hat zwei Gründe. Zum einen ist in Sachsen-Anhalt sämtlicher Trainings- und Spielbetrieb bis zum 27. Mai verboten, zum anderen hat der Klub noch keinen Hygienebeauftragten gefunden, der die für den Einstieg ins Training notwendigen Corona-Testungen durchführen kann.

Das Team um Wiegand steht aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung: "Dafür benötigt man eine Vollzeitstelle", sagt der FCM-Arzt. "Wir können nicht sechs Wochen aus unseren Jobs raus und die Verantwortung dafür übernehmen." Daher hat der FCM die Stelle öffentlich ausgeschrieben – bislang scheinbar ohne Erfolg.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button