FCK: Pokal-Zittersieg bringt mehr Arbeit als Rückenwind
Strahlende Sieger sehen anders aus: Der Zittererfolg im Südwest-Landespokalfinale gegen Oberligist Alemannia Waldalgesheim (5:3 im Elfmeterschießen) bescherte dem 1. FC Kaiserslautern zwar den standesgemäßen Sprung in die erste Runde des DFB-Pokals gegen Zweitligist Jahn Regensburg, doch nach dem höchst mäßigen Auftritt traten die Pfälzer am Montag mit ernsten Mienen die Reise ins neuntägige Trainingslager in Herxheim an.
"Haben uns das Leben selber schwer gemacht“
Tatsächlich konnte FCK-Trainer Boris Schommers mit den torlosen 120 Minuten vor dem glücklichen Ende des Elfmeter-Roulette kaum zufrieden mit seiner Mannschaft sein. "Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht. Jetzt wissen wir, dass wir noch viel zu tun haben“, kündigte der Coach im "SWR" seinen Spielern für den Trip an die Südliche Weinstraße viel Arbeit an.
Schommers und die Fans dürften sich gegen den Fünftligisten angesichts der offenkundigen Mängel an die vergangene Saison erinnert gefühlt haben. Wieder einmal konnten die Roten Teufel aus ihrem klaren Chancenplus keinerlei Kapital schlagen und mussten bis zur letzten Sekunde um die Wiederholung ihres Vorjahreserfolgs bangen. Letztlich ebnete nur ein Pfostentreffer der aufopferungsvoll kämpfenden Alemannen im Elfmeterschießen den Lauterern den Weg zum Pokal-Gewinn.
Die Analyse von Schommers klang denn auch wie so manche Bilanz nach Spielen der Vorsaison. "Wenn Du sechs, sieben, acht Hundertprozentige nicht reinmachst", erörterte der gebürtige Rheinländer die Schwachstellen seiner Mannschaft, "dann wird es immer knapper."
Sickinger fordert konsequentere Chancenverwertung
Auch Kapitän Carlo Sickinger sprach die Defizite der ambitionierten Pfälzer unverblümt an. "Mit der Leistung können wir natürlich nicht zufrieden sein. Wir haben unsere Qualität nicht ausgespielt“, konstatierte der Mittelfeldspieler. Wie sein Coach monierte der 23 Jahre alte Schütze des entscheidenden Elfmeters vor allem den fahrlässigen Umgang mit den zahlreichen Tormöglichkeiten: "Das war ein sehr ekliges Spiel. Nichtsdestotrotz müssen wir das besser spielen und die Vielzahl an Chancen konsequent nutzen.“
Für Verbesserungen bleibt Schommers, der in Herxheim immerhin auch mit der Integration des vom Bundesligist FC Augsburg verpflichteten Mittelfeldspielers Tim Rieder beginnen kann, nicht mehr allzu viel Zeit. Schon in gut drei Wochen (11. bis 14. September) steht das Erstrunden-Duell im DFB-Pokal gegen Zweitligist Jahn Regensburg auf dem Programm, ehe der Ex-Meister am 18. September (Freitag) die neue Drittliga-Saison gegen Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden eröffnet.