"Es ist unfassbar": VfL zieht mit "positiven Vibes" davon
Einmal mehr durch einen Sieg in auf den letzten Drücker hat Spitzenreiter VfL Osnabrück seine Erfolgsserie ausgebaut. Nach dem 2:1-Sieg im Montag-Spiel gegen Aufsteiger KFC Uerdingen durch den Last-Minute-Treffer von Marcos Alvarez herrschte an der Bremer Brücke schier grenzenlose Euphorie.
Thioune gerät ins Schwärmen
Trainer Daniel Thioune sagte es, Tim Danneberg sagte es und Matchwinner Alvarez auch: "Unfassbar" war nach Osnabrücks Sieg im packenden Topspiel gegen Uerdingen das Wort des Abends in der brodelnden Arena. Thioune geriet denn auch bei seiner Analyse des fünften Sieges in den jüngsten sieben Spielen ohne Niederlage durch die Tore von Tim Danneberg (63.) und Alvarez mit dem entscheidenden Handelfmeter (90.+3) in der letzten Aktion des Spiels regelrecht ins Schwärmen über den imponierenden Auftritt seines Teams.
Besonders hob der Coach die Moral der VfL-Spieler nach dem Rückstand durch Christopher Schorch (56.) hervor: "Das 0:1 war ein Faustschlag, wir taumeln zwar kurz, kommen aber zurück. Die Mannschaft lebt und ist immer wieder da. Es ist unfassbar", sagte Thioune nach Abpfiff am "Telekom"-Mikrofon. Ein Sonderlob hatte der strahlende VfL-Trainer zudem für Alvarez nach dessen achtem Saisontreffer parat: "Für das 2:1 braucht man Eier, aber dafür haben wir ihn ja."
Gegentreffer als Weckruf
In der Spielbesprechung wertete Thioune die Reaktion seines Teams nach Schorchs Gegentreffer in der 56. Minute als mindestens so entscheidenden wie die spätere gelb-rote Karte gegen Uerdingens Ex-Bundesligaprofi Maximilian Beister: "Das 0:1 war für uns wie Hallowach, ein Weckruf. Wir waren sofort wieder da und wussten nach dem 1:1, dass da noch etwas geht“, erklärte der 44-Jährige auf der Pressekonferenz nach der kampfbetonten Begegnung.
Osnabrück avancierte durch seinen fünften Heimsieg zum großen Gewinner der 14. Runde. Aufgrund Preußen Münsters Nullnummer zwei Tage zuvor gegen Aufsteiger 1860 München vergrößerten die Lila-Weißen ihren Vorsprung an der Tabellenspitze auf den westfälischen Verfolger auf nunmehr drei Punkte. Das Polster auf den Relegationsplatz beträgt inzwischen sogar schon sechs Zähler.
"Wir sind brutal gut dabei"
Kaum verwunderlich wollte Alvarez den allmählich aufkeimenden Träumen des begeisterten VfL-Anhangs im Augenblick des Sieges aufgrund der "neudeutsch positiven Vibes" auch keine Grenzen setzen. "Wir sind brutal gut dabei, es ist unfassbar. Wir wissen nicht, wo das noch hinführen kann", meinte der Torjäger nicht jedoch ohne einen mahnenden Hinweis auf die akute Abstiegsangst in seinem Team vor Jahresfrist: "Wir wissen aber, wo wir herkommen."
Routinier Danneberg, der mit dem schnellen Ausgleich die Wende einleitete, stieß bei allem Jubel ins gleiche Horn. "Wir mussten wieder über das Limit gehen. Aber es ist unfassbar, was die Mannschaft wieder investiert. Es ist einfach geil. Dieser Spirit und der unbeugsame Wille sind schon die ganze Saison da. Aber wir wissen, dass wir alle keinen Schritt weniger machen dürfen“, sagte der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler im vereinseigenen VfL-TV. Am kommenden Samstag, wenn die Lila-Weißen beim VfR Aalen gastieren, kann Osnabrück seine Tabellenführung weiter ausbauen.