Erzgebirge Aue unter dem Strich: Der Trend ist alarmierend

Nein, von einer Krise wollte Aue-Coach Jens Härtel nach der 0:3-Niederlage gegen Viktoria Köln und dem Abrutschen auf Tabellenplatz 16 nichts wissen. Davon seien die Veilchen "noch weit entfernt", betonte der 56-Jährige. Die Statistiken der aktuellen Saison belegen das durchaus, dennoch ist der Trend alarmierend.
Nur sieben Siege aus den letzten 24 Spielen
Die drittmeisten Torschüsse der Liga (88), Platz 8 bei der Gesamtlaufleistung (568 Kilometer), Vierter bei der Laufleistung mit Ball (214 Kilometer), Platz 6 bei der Laufleistung gegen den Ball (202 km), Fünfter bei den angekommenen Pässen (83 Prozent) und die viertmeisten Pässe aller Klubs (2.100). Auf seiner Homepage hat der FC Erzgebirge Aue am Montag eine ganze Reihe von Statistiken aufgelistet, um die Aussagen von Trainer Jens Härtel, wonach sich die Veilchen nicht mal in der Nähe einer Krise befinden, zu untermauern. Doch auch wenn die Daten darauf schließen lassen, dass die Veilchen besser sind, als es der 17. Tabellenplatz vermuten lässt: der Trend der letzten Wochen und gar Monate ist alarmierend.
Nicht nur, dass Aue die letzten beiden Spiele verloren und dabei satte sieben Gegentore kassiert hat: Seit Beginn des Jahres, als Jens Härtel übernommen hatte, konnte Aue lediglich sieben von 24 Ligaspielen gewinnen. Hinzukommen vier Unentschieden. Das macht einen Punkteschnitt von lediglich 1,04. Mehr als die Hälfte der Spiele ging verloren, zudem schlug es gleich 40 Mal im Kasten der Auer ein. Vor allem auswärts läuft es angesichts von zehn Niederlagen in zwölf Spielen überhaupt nicht. Kurzum: es ist die Bilanz eines Abstiegskandidaten. Denn zur Wahrheit gehört auch: Erst drei Tore bedeuten (zusammen mit Schweinfurt) den zweitschwächsten Angriff der Liga nach Hansa Rostock. Auch bei der Chancenverwertung liegen die Veilchen auf dem vorletzten Rang.
Härtel (noch) fest im Sattel
Sorgen um seinen Job muss sich Härtel aber dennoch nicht machen: "Egal wie die Ergebnisse in Cottbus und Osnabrück ausfallen, wird eine Trainerdebatte gar nicht erst aufkommen. Die Frage stellt sich überhaupt nicht", hatte Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich dem 56-Jährige zuletzt eine Job-Garantie ausgesprochen. Dennoch steht außer Frage, dass nun Tore und Ergebnisse hermüssen. Denn setzt sich der aktuell alarmierende Trend weiter fort, droht erneut eine Saison im Abstiegskampf. Der guten Statistiken zum Trotz.