Ernst nach 1:1 in Köln: "Das beste Spiel seit Wochen"

13. Spiel, achtes Unentschieden: Der 1. FC Magdeburg tritt auf der Stelle und bleibt im Mittelmaß hängen. Beim 1:1 in Köln vergab der Zweitliga-Absteiger wie schon häufiger in den vergangenen Spielen beste Chancen. Dennoch sah Dominik Ernst "das beste Spiel seit Wochen". Trainer Stefan Krämer zeigte sich dagegen weniger begeistert.

"Haben Viktoria keine Luft gelassen"

Es ist nicht so, als würde der FCM nicht zu Chancen kommen. Allein: Der Zweitliga-Absteiger nutzt sie einfach zu selten. "Normalerweise musst du Viktoria abschießen", befand Ernst nach Spielende im Gespräch mit "Magenta Sport". Damit spielte der Rechtsverteidiger auf die zahlreichen Gelegenheiten im zweiten Durchgang an, etwa als Beck den Ball nach einer Ecke nur den Innenpfosten setzte. "Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft. Bis auf die ersten 20 Minuten haben wir nichts anbrennen lassen", lobte Ernst seine Mitspieler dennoch und sprach vom einem "bomben Spiel. Wir haben Viktoria keine Luft gelassen."

Im Nachteil sah sich der 29-Jährige bei einer Szene in der 62. Minute, als Schiedsrichter Patrick Hanslbauer einen vermeintlichen Treffer des Abwehrspielers nicht anerkannte. Viktoria-Keeper Mesenhöler hatte sich beim Herauslaufen gravierend verschätzt, sodass Ernst in Richtung Tor köpfen konnte, Funke klärte. Unklar blieb jedoch, ob auf oder knapp hinter der Torlinie. "Ein klares Tor. Ich weiß nicht, was der Linienrichter gesehen hat. Aber er stand ohnehin nicht auf der Höhe", befand Ernst. Trainer Stefan Krämer tat sich bei der Bewertung der TV-Bilder schon schwerer, meinte aber: "Es sah eher so aus, als wäre er drin gewesen." Mit endgültiger Klarheit ließ sich die Szene allerdings nicht aufklären.

Krämer "total unzufrieden"

Im Gegensatz zum nicht gegebenen Treffer für Viktoria Köln in der Anfangsphase: Keine fünf Minuten waren gespielt, als Kölns Marcel Gottschling vor dem Tor quer legte, Magdeburgs Jacobsen seinen eigenen Schlussmann anschoss und die Kugel ein ganzes Stück hinter die Torlinie trudelte – das zeigten die TV-Bilder deutlich. Hanslbauer und dessen zuständiger Assistent erkannten das jedoch nicht und verwehrten dem Treffer die Anerkennung. "So gleicht sich das aus", meinte Ernst. Doch bei allem Lob für die Mitspieler: So richtig zufrieden war der 29-Jährige mit dem Unentschieden nicht: "Wir müssen unsere Dinger einfach nutzen. Daher bin ich schon etwas traurig. Wir hätten den Sieg verdient gehabt."

Auch Krämer trauerte den vergebenen Chancen nach Spielende hinterher: "Es wäre cool, wenn wir uns für den Aufwand auch mal belohnen würden." Doch woran lag es, dass der FCM lediglich über Bertram (20.) zum Torerfolg kam? "In vielen Umschaltsituationen war der letzte Pass ein bisschen unsauber." Sehr zum Ärger des 52-Jährigen: "In den vergangenen beiden Spielen hatten wir zehn, zwölf glasklare Chancen, machen aber nur ein Tor." So reichte es nur zu einem Punkt. "Das ist doof und macht mich total unzufrieden", fand Krämer klare Worte.

Capo hält Ansprache

Ebenfalls nicht begeistert war der FCM-Coach über die Anfangsphase seiner Mannschaft und den frühen Rückstand nach nur neun Minuten: "In dieser Phase musste man sich Sorgen um uns machen." Letztlich endete das Spiel 1:1 – oder 2:2, wenn es den Videobeweis in der 3. Liga geben würde. Als Fan dieser technischen Unterstützung zeigte sich Krämer allerdings nicht: "Das ist mir zu viel Rumgestehe. Dann wird gewartet und es gibt das komische Zeichen. Bei klaren Fehlentscheidungen ist das sicher eine gute Sache. Aber ich weiß nicht, ob es in der 3. Liga Sinn machen würde." Viktoria-Coach Pavel Dotchev stimmte ihm zu.

Unter dem Strich konnte der FCM mit dem Remis nur bedingt leben – entsprechend emotional war auch die Ansprache des Capos von "Block U" nach Abpfiff im Spielerkreis auf dem Platz. Ob sich der FCM am kommenden Wochenende belohnt? Dann kommt es zum Duell mit Spitzenreiter Halle.

   
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