"Ergebnisse statt große Schnauze": Brinkmann bremst nach Kantersieg
Nach längerer Flaute fallen die Tore bei Hansa Rostock auf einmal wie am Fließband. Beim 5:0 gegen den SSV Ulm 1846 stellten die Rostocker schon früh die Weichen und setzten ihren Lauf mit dem dritten Sieg aus den letzten vier Spielen fort. Trainer Daniel Brinkmann trat aber auf die Bremse.
"Fluch und Segen zugleich"
Es war eine deutliche Angelegenheit. Rostock brannte in der ersten Halbzeit ein wahres Feuerwerk ab und ließ dem Gegner keine Chance. Eine perfekte erste Halbzeit? "Nah dran", meinte Trainer Daniel Brinkmann bei "MagentaSport" und ergänzte: "Wenn du 4:0 auswärts zur Halbzeit führst, hast du nicht so viel falsch gemacht. Wir waren von der ersten Minute an die klar bessere Mannschaft." Die Gäste knüpften an die torreichen Auftritte der letzten Wochen an und nutzten eiskalt jede Möglichkeit über Fatkic (13. / Elfmeter), Voglsammer (17.) und Naderi (28. / 44.).
Ein Grund für die verbesserte Durchschlagskraft ist die komfortable Personalsituation in der Offensive. Nachdem einige verletzte Spieler zurückgekommen sind, hat der Trainer inzwischen die Qual der Wahl. "Es ist Fluch und Segen zugleich. Jetzt haben wir die Situation, die wir wollten, und damit müssen wir gut umgehen. Es bedarf schon das eine oder andere Gespräch mehr", erklärte Brinkmann. In beeindruckender Form präsentiert sich derzeit Ryan Naderi, der gegen Ulm erneut doppelt traf. "Ryan ist ein unheimlich wichtiger Spieler für uns. Man darf nicht immer nur die Tore bewerten. Wie er ackert, wie er presst, wie mannschaftsdienlich er spielt. Das macht er richtig gut gerade", lobte der Hansa-Coach.
Voglsammer? "Er ist ein Musterprofi"
Auch bei Andreas Voglsammer ist nun der Knoten geplatzt. Nachdem er elf Jahre lang außerhalb der 3. Liga spielte, traf er erstmals wieder in dieser Spielklasse. "Er ist ein Musterprofi. Ich freue mich sehr für ihn, dass er heute sein erstes Tor gemacht hat. Er ist ein Spieler, an dem sich viele orientieren können", betonte Brinkmann. Dies bestätigte der Torschütze anschließend mit Blick auf Sturmkollege Naderi: "Ryan ist sehr lernwillig. Er kommt oft zu mir und fragt mich Sachen. Wenn er so weitermacht, steht ihm eine große Zukunft bevor."
Durch den dritten Sieg aus den letzten vier Spielen kletterte Rostock in der Tabelle vorerst auf Platz sieben. Obwohl nur noch fünf Punkte zum ersten Aufstiegsplatz fehlen, möchte der Hansa-Trainer keine großen Töne spucken. "Wir wollen über das Thema nicht großartig reden. Wir wollen Ergebnisse einfahren und da sind wir auf einem guten Weg. Lieber Ergebnisse statt große Schnauze." Nach der Länderspielpause steht für Hansa am 22. November ein Heimspiel gegen den 1. FC Schweinfurt auf dem Programm.