Endspiel gegen Cottbus: Kwasniok fordert Mut
Für Carl Zeiss Jena ist das Ostderby gegen Energie Cottbus schon wieder ein regelrechtes Endspiel. Nur ein Sieg im Kellerduell mit dem ebenfalls abstiegsgefährdeten Aufsteiger hilft den nach der Winterpause und insgesamt seit zwölf Spielen erfolglosen Thüringern im Kampf um den Klassenerhalt wirklich weiter.
"Wollen alles reinwerfen und drei Punkte holen"
Das deprimierende Tabellenbild will FCC-Trainer Lukas Kwasniok in der Vorbereitung auf das richtungsweisende Match allerdings nicht thematisieren. "Wir versuchen, uns davon zu lösen", beschreibt der Coach die mentale Herausforderung seiner Arbeit in diesen Tagen: "Wir schauen nur auf Cottbus. Es geht allein um dieses Spiel, in das wir alles reinwerfen und die drei Punkte holen wollen."
Ein Rezept für den ersten Heimsieg seit mehr als sieben Monaten (Ende August 2:1 gegen den FSV Zwickau) hat Kwasniok auch schon parat – ein denkbar einfaches zudem: "Wir brauchen Mut! Mut in der Endzone. Wir haben, seit ich in Jena Trainer bin, keinen einzigen Elfmeter bekommen, haben aus einer Torentfernung von unter 25 Metern kaum Freistöße herausgeholt“, fordert der 37-Jährige mehr Entschlossenheit seiner Spieler: "Wir haben das klar mit den Jungs besprochen. Wir wollen Eins-gegen-Eins-Duelle suchen, mutig sein."
Prekäre Tabellensituation
Angesichts der aller Fokussierungsbemühungen zum Trotz existierenden und äußerst bedrohlichen Tabellenkonstellation benötigt Jena beinahe auch schon den Mut der Verzweiflung. Vor den letzten sieben Runden rangiert der Vorjahres-Aufsteiger auf dem vorletzten Rang bereits abgeschlagen acht Punkte hinter dem rettenden Ufer, und Jenas unmittelbare Rivalen auf den zwei vorderen Abstiegsplätzen haben auch schon sechs Zähler mehr auf dem Konto. Ohne den beschworenen "Dreier" gegen Energie könnte Kwasnioks Mannschaft auch diese Konkurrenten allmählich auch noch aus der Sicht verlieren. Entsprechend hat der 37-Jährige gar keine andere Wahl als die Ausblendung der anschließenden Begegnungen: "Die restlichen Partien spielen in unserem Kopf keine Rolle."
Zu allem Überfluss müssen die Gastgeber personell weiter improvisieren. Für Matthias Kühne ist die Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses im rechten Knie zu Wochenbeginn vorzeitig gelaufen, und das Comeback von Julian Günther-Schmidt verzögert sich nach einem Rückschlag im Genesungsprozess weiter. Zwar kehrte Logan Rogerson wieder ins Training zurück, scheint aber frühestens wieder in der kommenden Woche bei Hansa Rostock wieder zum Einsatz kommen zu können.