Endspiel für Härtel in Hoffenheim? "Komplett anderes Gesicht zeigen"

Nach sieben Punkten aus drei Spielen schien Erzgebirge Aue vor der Länderspielpause eigentlich die Trendwende geschafft zu haben, ehe es vor einer Woche eine 0:2-Pleite gegen Mannheim setzte – inklusive schwacher Leistung. Die Partie in Hoffenheim ist nun angeblich ein Endspiel für Trainer Jens Härtel.

Sitzung der Gremien bei Misserfolg?

Wie "Tag24" aus Vereinskreisen erfahren haben will, soll der Kredit der Verantwortlichen nahezu aufgebraucht sein. Demnach würde für Montag, falls auch die Partie in Hoffenheim verloren gehen sollte, kurzfristig eine Sitzung der Gremien einberufen. Auf dieser könnte dann das Aus von Trainer Jens Härtel beschlossen werden, wenngleich das noch nicht ausgemacht sei, heißt es. Bereits Mitte September stand Härtel nach vier Niederlagen in Folge vor dem Aus, erhielt aber weiterhin das Vertrauen – genau wie auch Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich. Doch auch für den 47-Jährigen könnte es bei einem weiteren Misserfolg womöglich eng werden, Gleiches gilt für Co-Trainer Jörg Emmerich.

Dass die Leistung gegen Mannheim am letzten Freitag nicht gut war, versuchte Härtel bei der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag auch erst gar nicht schönzureden: "So einen Auftritt wollen wir nicht nochmal sehen. Das war nicht unser wahres Gesicht." Der 56-Jährige sprach von einem "toxischen Gemisch" aus "fehlendem Mut, zu vielen Ballverlusten und fehlender Klarheit mit Ball". Auch, dass es mal wieder nach einem Standard einschlug, war Härtel ein Dorn im Auge. Entsprechend kündigte er an: "Wir werden Dinge verändern und anpassen". Welche genau, ließ er offen. "Wir versuchen immer, uns zu verbessern." Auch unabhängig davon, ob Druck auf dem Kessel sei. "Denn wir haben immer Druck, unser Bestes zu zeigen."

Härtel nimmt Team in die Pflicht

Gleichzeitig nahm er seine Mannschaft in die Pflicht, sich nach Rückständen nicht hängen zu lassen. Diesbezüglich seien alle gefragt. Was Härtel Hoffnung macht, ist die Tatsache, dass die Mannschaft in der Trainingswoche eine "gute Reaktion" gezeigt habe. Alle Spieler seien nach der Niederlage gegen Mannheim "angepisst" gewesen und nun darauf aus, es besser zu machen.  Gegen spielstarke Hoffenheimer wird das zwar kein leichtes Unterfangen, zumal sich nicht alles unterbinden lasse. "Nichtsdestotrotz sind die nicht unschlagbar", meinte Härtel und forderte: "Wir müssen ein komplett anderes Gesicht zeigen, sehr gut verteidigen, dürfen sie nicht ins Spiel kommen lassen und auch nicht ängstlich dahinfahren."

Mit Anthony Barylla, Jamilu Collins (beide Muskelfaserriss), Moritz Seiffert (Schlüsselbeinbruch), Maxim Burghardt (Kreuzbandriss), Can Özkan (Knie-OP) und Marcel Bär (Trainingsrückstand nach Achillessehnenriss) fallen zwar weiterhin sechs Spieler aus, während Eric Uhlmann nach einer Gelb-Sperre zurückkehrt, dennoch ist der Coach überzeugt: "Wir haben genügend Qualität im Kader." Bekommt Aue diese auch auf dem Platz umgesetzt? Andernfalls könnten die Tage von Härtel gezählt sein. Auch, weil der FCE dann weiterhin unter dem Strich verharren würde.

   

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