"Einfach bitter": HFC hadert mit Pleite nach Doppel-Führung
Zweimal lag der Hallesche FC am Montagabend beim VfL Osnabrück in Führung, ging aber dennoch als Verlierer vom Platz. Damit endete das kleine Stimmungshoch von fünf Punkten aus den letzten drei Spielen. Trainer André Meyer haderte mit der Niederlage und den Gegentoren, war mit der Leistung aber zufrieden.
Gegentore "allesamt vermeidbar"
Auf den ersten Ausgleichstreffer des VfL Osnabrück nach 22 Minuten, nachdem Tom Zimmerschied den HFC bereits nach vier Minuten in Führung gebracht hatte, gaben die Saalestädter nur zwei Zeigerumdrehungen später durch einen verwandelten Foulelfmeter von Niklas Kreuzer noch die direkte Antwort (24.). Doch nach dem erneuten Ausgleich der Lila-Weißen – verursacht durch ein Eigentor von Sören Reddemann (59.) – kam Halle nicht mehr zurück, kassierte nach 66 Minuten gar das 2:3 und ging trotz der Führung zur Pause als Verlierer vom Platz. "Das 2:2 war der Bruch für uns, davon haben sich die Jungs nicht erholt", analysierte Trainer André Meyer bei "MagentaSport" und sprach von einem "ärgerlichen Ergebnis", da der HFC ein "richtig gutes Auswärtsspiel" gemacht habe. "Gerade in der ersten halben Stunde haben wir wenig zugelassen. Aber es geht um Punkte, und die haben wir nicht mitgenommen."
Die Gegentore seien in der Summe allesamt vermeidbar gewesen, "das waren individuelle Fehler". Beim 1:1 bekam Jannes Wulf zu viel Platz, beim 2:2 brachte Reddemann den Ball wie erwähnt im eigenen Tor unter und beim 2:3 faustete Daniel Mesenhöler, der für den verletzten Felix Gebhart im Tor stand, das Spielgerät genau vor die Füße von Engelhardt. "Du musst das Spiel nicht verlieren, aber wer mehr Fehler macht, verliert in der Regel das Spiel", bemühte der HFC-Coach eine alte Fußball-Weisheit.
Mit der Art und Weise "sehr zufrieden"
Doch bei aller Enttäuschung über die bittere Niederlage: Mit der Leistung seiner Mannschaft war Meyer absolut einverstanden: "Was die Art und Weise angeht, bin ich sehr zufrieden. Die Mannschaft hat inhaltlich ein gutes Spiel gemacht und sich nicht aufgegeben. Daran sollen wir uns aufrichten." Es sei nun der nächste Entwicklungsschritt, vor so einer Kulisse das eigene Ding weiter durchzuziehen, sagte der 38-Jährige. Drei Punkte waren allemal möglich, zumal der HFC Chancen hatte, um das 3:1 zu erzielen – es wäre wohl die Vorentscheidung gewesen. "Diese Möglichkeiten musst du dann auch mal nutzen." Zumal Halle noch einen Elfmeter hätte bekommen müssen.
Nach gleich fünf (!) Duellen in Folge gegen direkte Konkurrenten (fünf Punkte) warten zum Abschluss des Jahres mit Waldhof Mannheim, dem FC Ingolstadt und dem 1. FC Saarbrücken nun drei Teams, die um den Aufstieg mitspielen. Angesichts der Tatsache, dass Halle nur einen Zähler über dem Strich steht, sind Punkte dringend notwendig, um die lange Winterpause nicht auf einem Abstiegsplatz zu verbringen. Mit einem ähnlichen couragierten Auftritt wie am Montagabend an der Bremer Brücke dürfte Halle in den nächsten drei Partien aber nicht leer ausgehen.