"Einen klareren Elfmeter gibt es nicht": Wimmer tobt nach 3:4-Pleite
Rückstand, Ausgleich, Rückstand, Führung, Niederlage: In Aue erlebte der SSV Jahn Regensburg beim 3:4 eine Achterbahnfahrt ohne Happy-End mit einem ganz späten Gegentreffer. Zu diesem hätte es nach Ansicht von Jahn-Coach Michael Wimmer aber gar nicht kommen dürfen, nachdem seinem Team zuvor ein "klarer Elfmeter" verweigert worden sei.
"Verstehe nicht, wie man so etwas nicht sehen kann"
Es lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als Philipp Müller nach einem Solo über den halben Platz in den Strafraum eindrang und dort gegen Erik Majetschak zu Fall ging. Auf den Punkt zeigte Schiedsrichter Nico Fuchs allerdings nicht – sehr zum Ärger von SSV-Trainer Michael Wimmer: "Für mich ist das ein ganz klarer Elfmeter, einen klareren Elfmeter gibt’s für mich nicht. Er grätscht von hinten rein", schimpfte er bei "MagentaSport" und redete sich in Rage: "Wo spielt er den Ball? Den spielt er nicht."
Auch Adrian Fein konnte die Entscheidung nicht verstehen: "Er trifft Philipp Müller klar an der Ferse, und ich verstehe nicht, wie man so etwas nicht sehen kann." Hätte es den Strafstoß gegeben und wäre dieser verwandelt worden, hätte Regensburg die Partie vermutlich gewonnen. "Dann ist das Spiel erledigt. Von daher brauchen wir gar nicht weiterreden", war Wimmer bedient.
Wimmer über Fuchs: "Ein No-go"
Und auch generell war er nicht gut auf den Unparteiischen zu sprechen: "Er teilt Karten an die Trainer aus, das geht überhaupt nicht und ist ein No-go." Für seine lautstarken Beschwerden aufgrund des nicht gegebenen Elfmeters hatte der 45-Jährige die gelbe Karte gesehen, auch Aue-Coach Jens Härtel war kurz zuvor verwarnt worden. In der sechsten Minute der Nachspielzeit musste Wimmer dann mit ansehen, wie sein Team den ganz späten Nackenschlag kassierte und so als Verlierer vom Platz ging.
Und das trotz guter Leistung und der Tatsache, dass der Jahn zweimal nach einem Gegentreffer zurückgekommen und die Partie zwischenzeitlich sogar komplett gedreht hatte. "Am Ende des Tages können wir uns von der Leistung aber nichts kaufen", hielt Wimmer ernüchternd fest, räumte aber auch ein, dass das 3:4 nicht gut verteidigt gewesen sei.
"So ein Spiel darfst du hinten raus nicht verlieren"
Bei Fein war der Frust ebenfalls groß: "Es ist unfassbar bitter, weil wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht haben." Aus dem Spiel heraus habe der Jahn "relativ wenig zugelassen" und sei zudem mit Ball die bessere Mannschaft gewesen. "So ein Spiel darfst du hinten raus nicht verlieren. Wir waren nicht konsequent genug und vielleicht zu unreif." Mit einem Sieg wollte Regensburg die Veilchen auf fünf Punkte distanzieren, nun ist Aue vorbeigezogen. Und sollte Aachen am Abend gegen Saarbrücken punkten, würde der Jahn wieder unter den Strich rutschen.
Doch auch unabhängig davon stand für Wimmer fest: "Wir müssen weiter gewinnen." Die nächste Chance dazu gibt es im Heimspiel gegen 1860 München am nächsten Sonntag. "Wir müssen noch kaltschnäuziger werden und noch mehr den Killerinstinkt finden. Diese Energie von heute müssen wir auch nächste Woche gegen die Löwen bringen", forderte Fein.