Dynamo schwach bei Standards: "Hatten wir auch noch nicht"

Tabellenführer, sieben von zehn Spielen gewonnen, erst acht Gegentore und fünf Punkte Vorsprung auf Platz 4: Eigentlich könnte es bei Dynamo Dresden nicht besser laufen – wäre da nicht die Schwäche bei Standards.

Noch kein Tor nach Ecken und Freistößen

15 Tore hat Dynamo bisher erzielt, nur zwei kamen allerdings durch einen ruhenden Ball zustande. Und das wiederum waren Elfmeter. Nach Ecken und Freistößen sind die Sachsen bislang noch kein einziges Mal erfolgreich gewesen. Eine ungewöhnliche Bilanz für einen Spitzenreiter. Auch Paul Will wundert sich: "Ich bin jetzt das vierte Jahr hier. Dass wir so Standard-schwach waren, hatten wir auch noch nicht", sagt er in der "Bild"-Zeitung. "Normalerweise haben wir über Standards immer etwas geregelt gekriegt." Bislang jedoch nicht.

Doch warum? "Bei uns ist es eine Mischung. Wenn der Ball nicht kommt, dann sind wir gut eingelaufen. Und dann hat der Lemmi (Jakob Lemmer, d. Red.) einen überragenden Ball von der halbrechten Seite, und wir kommen nicht vor den Mann." Will hofft, "dass der Knoten irgendwann platzen muss. Und wenn es ein Eiertor ist, das dann irgendwann fällt. Dann wird es auch wieder kommen".

In vielen anderen Bereichen das Nonplusultra

Während es bei Standards noch hapert, ist Dynamo in vielen anderen Bereich laut "wyscout" das Nonplusultra der 3. Liga: Die meisten Zweikämpfe (360), die meisten Ballberührungen im Strafraum (222), die meisten Steilpässe (69), die meisten entscheidenden Pässe (45) und die meisten progressiven Läufe (196). Es zeigt sich: Um Tabellenführer zu sein, sind Tore nach Standards nicht unbedingt notwendig.

Allerdings können sie ein Mittel sein, um enge Spiele zu entscheiden. Bislang gelang Dynamo das durch individuelle Qualität aus dem Spiel heraus. Doch um bis zum Ende der Saison oben dabei zu bleiben und den Aufstieg zu schaffen, wäre es sicher nicht verkehrt, auch nach ruhenden Bällen erfolgreich zu sein.