Frust und Ratlosigkeit beim FCK – Fans flüchten mit Abpfiff

Den Ostersonntag mit dem Heimspiel gegen Hansa Rostock hatte sich der 1. FC Kaiserslautern ganz anders vorgestellt. Statt vor dem Hintergrund der Lizenzsorgen mit einem Sieg Werbung für die Fan-Anleihe und das Crowdlending zu betreiben, setzte es in einem schwachen Spiel eine 0:2-Niederlage. Nach dem Spiel herrschte Ratlosigkeit und Frust bei den Fans, die das Stadion mit Abpfiff fluchtartig verließen.
"Wäre wohl auch früher gegangen"
Als die Mannschaft einige Minuten nach dem Schlusspfiff vor die Fankurve kam, war diese nur noch spärlich besetzt. Die meisten Anhänger hatten das Stadion aus Frust über die schwache Leistung des FCK bereits mit Abpfiff in Scharen verlassen, einige waren sogar schon vorher gegangen. Und jene, die noch in der Kurve ausharrten, quittierten den Auftritt mit Pfiffen. Festung Betzenberg, das war einmal. Nur fünf der bisherigen 17 Heimspiele in dieser Saison konnte der 1. FC Kaiserslautern für sich entscheiden, die Niederlage gegen Rostock war bereits die dritte Pleite vor eigenem Publikum in Folge.
"Ich kann die Enttäuschung der Fans absolut verstehen", zeigte Trainer Sascha Hildmann auf der Pressekonferenz Verständnis für die Reaktion der Fans. Ebenso wie Christian Kühlwetter: "Ich wäre wohl auch früher gegangen", wie er gegenüber "Der Betze Brennt" meinte. Und auch Torhüter Lennart Grill, der noch der beste Spieler im FCK-Trikot war, stellte in der "Rheinpfalz" fest: "Dass die Zuschauer früher gehen, dass sie pfeifen, das haben wir uns verdient mit diesem Spiel."
Hildmanns deutliche Worte
In der Tat war der Frust der Anhänger, die die Schlussphase nur noch stillschweigend verfolgt und ihre Banner bereits vorzeitig zusammengepackt hatten, nur allzu verständlich. Schließlich ließ der 1. FC Kaiserslautern vieles von dem vermissen, was ihn einst auszeichnete. Mit der Leidenschaft aus vergangenen Bundesliga-Zeiten hatte der Auftritt gegen die Kogge wenig zu tun. Besonders alarmierend: Während der kompletten 90 Minuten erspielten sich die Roten Teufel nicht eine nennenswerte Torchance.
"Das war einfach schlecht", fand Hildmann deutliche Worte und sah vor allem in der zweiten Halbzeit ein "sehr fehlerbehaftetes Spiel" seiner Mannschaft. Immer wieder landeten die Pässe beim Gegner und nach vorne ließ der FCK jede Durchschlagskraft vermissen. "Rostock hat uns gezeigt, wie Effektivität geht", sprach der FCK-Coach den Gästen von der Ostsee ein Lob aus. Hansa habe daher "absolut verdient" gewonnen.
FCK auf Antwortsuche
Doch woran liegt es, dass die Roten Teufel aus den letzten fünf Spielen nur einen Sieg verbuchen konnten? "Der eine oder andere Spieler ist möglicherweise verkrampft", versuchte Hildmann eine Erklärung zu finden. Zudem gab der 47-Jährige zu bedenken: "Die Mannschaft ist noch sehr jung." Zeitgleich war sich der Übungsleiter des Zweitliga-Absteigers aber auch sicher: "Dieses Spiel wird die Jungs in ihrer Entwicklung voranbringen." Christian Kühlwetter zeigte sich derweil ratlos: "Die zweite Halbzeit, das war gar nichts mehr von uns. Warum, das ist schwer zu sagen. Die Luft ist nicht raus, wir geben ja auch im Training Vollgas, kriegen das im Spiel aber nicht auf den Platz."
Vier Liga-Spiele gegen Wiesbaden, Unterhaching, Würzburg und Meppen stehen noch aus, dann ist eine enttäuschende erste Drittliga-Saison für den FCK beendet. Nur ein Sieg im Landespokal-Finale gegen Wormatia Worms am 25. Mai und die damit verbundene Qualifikation für den DFB-Pokal könnte die Stimmung nochmal etwas aufhellen. Ansonsten würde Lautern erst recht mit einem schlechten Gefühl in die Sommerpause gehen.