Dresdens Schiri-Ärger: "Weiß nicht, ob er ein Problem mit uns hat"

Groß war der Ärger bei Dynamo Dresden nach dem verpassten Sieg gegen Rot-Weiss Essen am Samstagnachmittag. Und das nicht nur aufgrund des horrenden Chancenwuchers, sondern vor allem wegen einiger strittiger Entscheidungen von Schiedsrichter Lukas Benen. Ahmet Arslan holte zur Generalkritik gegen den 30-Jährigen aus, während sich Trainer Markus Anfang für die Einführung des VAR in der 3. Liga aussprach.
"Redet nicht mit uns"
Noch auf dem Platz hatte Trainer Markus Anfang im Interview mit "MagentaSport" am Samstag seinem Frust über mehrere Entscheidungen von Schiedsrichter Lukas Benen freien Lauf gelassen, in den Katakomben holte dann Ahmet Arslan zur Generalkritik gegen den 30-Jährigen aus: "Ich weiß nicht, ob er ein Problem mit uns hat. Wenn die Essener am Boden liegen, pfeift er sofort ab. Wenn wir am Boden liegen, lässt er weiterspielen. Wenn wir vernünftig mit ihm reden wollen, redet er nicht mit uns", wird der Winter-Rückkehrer in der "Sächsischen Zeitung" zitiert.
Dass Arslan derart verärgert war, hat eine Vorgeschichte. Denn bereits im vergangenen März stand Benen nach der 1:2-Niederlage der SGD gegen die SpVgg Bayreuth bei den Schwarz-Gelben in der Kritik. "Wir machen alle Fehler, aber arrogant zu sein und mit Spielern von oben herab zu reden – das mag ich nicht", hatte Arslan dem 30-Jährigen damals fehlenden Respekt vorgeworfen.
Anfang spricht sich für Videobeweis aus
Auch Anfang war am Samstag zunächst überhaupt nicht gut auf den Unparteiischen zu sprechen, nachdem er den Sachsen einen Elfmeter sowie einen Treffer verwehrt hatte, stimmte bei der Pressekonferenz im Nachgang dann aber mildere Töne an. "Bei dieser Dynamik ist es schwer, in der Kürze der Zeit Entscheidungen zu treffen", meinte der 49-Jährige. Es sei "wahnsinnig schnell" gegangen, daher müsse man den Unparteiischen "in Schutz nehmen", so Anfang.
Gleichzeitig sprach er sich für die Einführung des VAR in der 3. Liga aus, "um es den Schiedsrichtern einfacher zu machen". Gerade auch mit Blick darauf, dass der Video-Assistent in den beiden Bundesligen mittlerweile fester Bestandteil ist: "In der Bundesliga kann ich Situationen erstmal laufen lassen. Denn ich weiß ja, wenn sie nicht in Ordnung waren, wird es korrigiert. In der 3. Liga greift dann keiner einer." Daher sei es für Schiedsrichter schwierig, sich darauf einzustellen.
Klubs lehnten VAR ab
Auch RWE-Coach Christoph Dabrowski zeigte sich als Befürworter des VAR, allerdings wird dieser in der 3. Liga erstmal nicht kommen, nachdem sich die Vereine zu Beginn des Jahres mehrheitlich dagegen entschieden hatten – vor allem aus Kostengründen. Dynamo wird somit nichts anderes übrig bleiben, als seine Chancen besser zu nutzen. Dann fallen mögliche Fehlentscheidungen auch nicht schwerer ins Gewicht.