Dotchev zieht den Hut: "Das war nicht zu erwarten"
Mit 4:1 fegte der F.C. Hansa Rostock am Samstag über den 1. FC Kaiserslautern hinweg, feierte so seinen fünften Heimsieg und liegt nun als Vierter unmittelbar hinter den Aufstiegsplätzen. Von der Deutlichkeit des Erfolgs war Trainer Pavel Dotchev nach Abpfiff durchaus überrascht – und sprach der Mannschaft eine Belohnung aus.
"Haben aus unseren Fehlern gelernt"
Erst das bittere Pokal-Aus gegen Nürnberg, dann das Last-Minute-Gegentor in Jena: Die letzten beiden Spiele des F.C. Hansa verliefen alles andere als glücklich, umso erleichterter war Dotchev am Samstag nach dem Sieg gegen Kaiserslautern: "Ich bin sehr glücklich, dass wir so ein schweres Spiel gewinnen konnten." Was den Hansa-Coach besonders erfreute: "Wir haben aus unseren Fehlern gelernt."
Gemeint war der frühe Rückstand nach nur sechs Minuten, von dem sich Hansa nicht aus der Ruhe bringen ließ. Nur eine Viertelstunde später traf Marco Königs nach sehenswerter Vorarbeit von Merveille Biankadi zum Ausgleich (22.), wenig später legten Kai Bülow und Biankadi innerhalb von nur 74 Sekunden zwei weitere Tore nach (34. / 36.) und brachten die Kogge damit noch vor der Pause auf die Siegerstraße. "Die Mannschaft hat sehr gut reagiert", lobte Dotchev. "Kaiserslautern war nach dem Gegentreffer verunsichert – das haben wir eiskalt ausgenutzt."
Ein "Versöhnungsfest"
In der Tat war die Leistung nach dem frühen Rückstand eine deutliche Steigerung im Vergleich zu ähnlichen Spielen in der bisherigen Saison. Denn auch gegen Cottbus und Münster geriet Hansa früh ins Hintertreffen, kam dann allerdings nicht mehr zurück. Was Dotchev ebenfalls gefiel: In der zweiten Halbzeit verwaltete seine Mannschaft das Spiel nicht, sondern drängte auf die Entscheidung. Diese fiel in Form des sechsten Saisontreffers von Cebio Soukou nach 82 Minuten zwar "viel zu spät", wie Dotchev anmerkte, doch das war Kritik auf hohem Niveau, denn mit 4:1 war der Rostocker Übungsleiter natürlich hochzufrieden: "Es war nicht zu erwarten, dass wir in dieser Höhe gewinnen würden", zeigte sich der Bulgare durchaus überrascht, sprach aber von einem "verdienten Sieg", wenn man die 90 Minuten betrachte.
"Wir haben gezeigt, was möglich ist", brachte es Matchwinner Biankadi bei "Hansa-TV" auf den Punkt. Auch Innenverteidiger Julian Riedel war hochzufrieden, sprach von einem "Versöhnungsfest" und verteilte ein "Kompliment an die Mannschaft".
Dotchev gibt drei Tage frei
"Die Mannschaft war fokussiert und zielstrebig", applaudierte Dotchev und freute sich zudem über die Tatsache, dass vier verschiedene Spieler aus unterschiedlichen Mannschaftsteilen getroffen haben: "Das macht uns unberechenbar." Die Belohnung für den deutlichen Sieg folgte prompt, Dotchev gab der Mannschaft gleich drei Tage frei: "Hinter uns liegen schwere Spiele. Da tut ein bisschen Ruhe jetzt gut."
Mit dem fünften Heimsieg in dieser Saison untermauerte die Kogge ihre Aufstiegsambitionen und liegt vor den verbleibenden Partien des 15. Spieltages als Vierter nur einen Punkt hinter einem direkten Aufstiegsplatz. Am Sonntag in einer Woche ist der FCH im Landespokal beim Güstrower SC 09 gefordert, ehe es am Freitagabend unter Flutlicht nach Lotte geht – dann winkt möglicherweise bereits Platz drei.