Doppeltes Serien-Pech: HFC verliert Tabellenspitze im Derby

Im Ost-Derby gegen den 1. FC Magdeburg verliert der Hallesche FC nach einer 0:1-Niederlage die Tabellenführung der 3. Liga. Für die Saalestädter war es gleichzeitig die erste Pleite nach acht Spielen ohne Niederlage, was Trainer Torsten Ziegner aber nicht zur Verzweiflung brachte.

"Total geiles Spiel von den Fans"

Fürchterlich aufregen musste sich Torsten Ziegner nach Abpfiff der 0:1-Niederlage in Magdeburg nicht, der Coach hatte zuvor ein intensives Spiel von allen Beteiligten gesehen. "Ich fand, es war auch ein total geiles Spiel von den Fans. Beide Seiten haben ihre Mannschaften bis zum Schluss unterstützt und es war friedlich", erklärte der Fußballlehrer in der Pressekonferenz nach Partie, in der seine Mannschaft dem Support von den Rängen nur in der ersten Halbzeit gerecht wurde.

"Ich bin mit der Aufarbeitung noch nicht fertig. Ich weiß noch nicht, ob es hochverdient war, ob es ein bisschen verdient war oder ob es auch ein Spiel war, das Unentschieden hätte enden können", musste sich der Coach unmittelbar nach Abpfiff jedoch erst einmal sammeln. Im Nachhinein konnte er sich zumindest darauf festlegen, dass Halle nicht unverdient unterlag: "Magdeburg hat einen einfachen Fußball mit vielen hohen Bällen gespielt und das haben sie einen Tick besser gemacht, als wir."

Halles Serie reißt und bleibt bestehen

Ausgerechnet beim Ost-Rivalen verlor der HFC zum ersten Mal nach acht Spielen ohne Niederlage, gleichzeitig traf die Saalestädter der Fluch des Tabellenführers: Zum siebten Mal in Folge konnte ein Spitzenreiter der aktuellen Saison keinen Sieg einfahren, das Kunststück gelang dem HFC nun sogar zum zweiten Mal. "Es ist witzig, dass in dieser Liga keiner Tabellenführer sein oder bleiben möchte", musste selbst Ziegner bei "Magenta Sport" über diese kuriose Statistik schmunzeln, das Spiel an sich gab ihm aber weniger Grund zur Freude.

"Unsere beiden Stürmer hatten keine Toraktion, die meisten Situationen kamen aus dem Rückraum. Wenn man hier ein Spiel gewinnen will, dann ist das natürlich zu wenig", analysierte der Übungsleiter der Hallenser im Schnelldurchgang. Ob es so ein Spiel gebraucht hätte, um die Sinne der Mannschaft wieder zu schärfen, verneinte Ziegner ausdrücklich: "Ich brauche so ein Spiel nicht, aber ja, es gehört dazu. Das wir hier verloren haben, ist ärgerlich, weil es auch ein stückweit Prestige sind."

"Bin auf jeden Fall enttäuschter"

Ein Beinbruch sei die Niederlage allerdings nicht, auf lange Sicht würde sie nicht anders eingeordnet werden, als andere Pleiten. "Wir sind schon demütig und kalkulieren auch schlechte Leistungen oder Niederlagen ein. Wir werden uns nicht von unserem Weg abbringen lassen", versicherte Ziegner und gab den Ball somit an Mannschaftskapitän Jan Washausen weiter, der im Detail von den Erfahrungen auf dem Platz berichtete: "Wir haben verloren, weil wir es nicht geschafft haben, der Körperlichkeit von Magdeburg etwas entgegenzusetzen." Das Gegentor hätte das Team beeindruckt, danach war kein Zurückkommen in die Partie gelungen.

Dabei hatte Halle im ersten Abschnitt noch augenscheinlich das Kommando. "Bei uns merkt man, dass es dieses Momentum gibt. Du musst dieses 1:0 machen und dann flutscht es von selbst. Heute haben wir zwei, drei gute Gelegenheiten dafür gehabt und machen es nicht", musste sich Washausen geschlagen geben. Ausgerechnet im Derby, was zumindest Washausen deutlicher traf: "Ich bin auf jeden Fall enttäuschter. Mir tut es leid für die Leute in Rot-Weiß, man hätte ihnen heute was gutes tun können." Das werden die Hallenser nun am kommenden Wochenende nachholen müssen, wenn es vor der Länderspielpause zuhause gegen den TSV 1860 München geht.

   

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