Die 3. Liga im internationalen Vergleich: Italien

In Deutschland regiert zurzeit die Winterpause das deutsche Fußball Geschehen – nichts spielt mehr, sieht man mal von Testspielen und Hallenturnieren ab. Zeit also einen Blick über den Tellerrand zu werfen und die 3.Liga Deutschlands mit den dritthöchsten Klassen in anderen Ländern zu vergleichen. Heute werfen wir einen Blick nach Italien. Die dritte Liga Italiens heißt „Lega Pro Prima Divisione“, abgekürzt auch „Lega Pro1“.

Sonntags um 14.30 Uhr

Sie ist in zwei Gruppen unterteilt, in denen je 18 Mannschaften teilnehmen. Die Unterteilung der beiden Gruppen erfolgt nach geografischen Gesichtspunkten, sodass eine Gruppe Nord und eine Gruppe Süd existiert. Gegründet wurde die Liga im Jahr 2008, davor spielten die italienischen Drittligisten ebenfalls in zwei Gruppen, diese wurde allerdings Serie C1 genannt. Die Austragung der Spiele erfolgt analog zur deutschen dritten Liga – jeder spielt gegen jeden zweimal, je einmal zu Hause und je einmal auswärts. Gespielt wird in der Regel am Sonntag um 14:30 Uhr. Manchmal findet aber auch ein Spiel am Montag gegen 20:45 Uhr statt.

Playoffs um den Aufstieg

Der Meister jeder Gruppe steigt direkt in Italiens zweithöchste Klasse, der Serie B auf. Der zweit bis fünft platzierte besitzt allerdings auch noch die Möglichkeit aufzusteigen. Dafür bedarf es allerdings, ähnlich wie in England, zwei Halbfinals Playoffs. Diese werden in Hin- und Rückspiel ausgetragen, wobei hier der zweit platzierte gegen fünft platzierten, sowie der dritt platzierte gegen den viert platzierten antritt. Im Halbfinale spielt die Auswärtstor Regelung keine Rolle – sollte es zu einem ausgeglichen Ergebnis im Hin- und Rückspiel kommen, so wir der besser platzierte automatisch als Sieger deklariert. Es kommt weder zu einer Nachspielzeit, noch zu einem Elfmeterschiessen. Die beiden Sieger je Halbfinale jeder Gruppe treten im Finale gegeneinander an (Es wird allerdings weiter in den jeweiligen Gruppen gespielt). Auch dieses wird in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Sollten diese beiden Spiele allerdings wieder ausgeglichen enden, so kommt es dieses Mal zu einer Verlängerung von 2x 15 Minuten. Die Auswärtstor Regel bleibt allerdings weiter unberührt. Sollte diese Verlängerung allerdings keinen Sieger finden, so wird erneut das besser platzierte Team als Sieger deklariert. Dieser Sieger steigt nun schlussendlich in die Serie B auf. Insgesamt gibt es jedes Jahr somit vier Aufsteiger (2 pro Gruppe).

Sechs Teams steigen ab

Die Abstiegsregelung ist ähnlich konzipiert. Der letztplatzierte jeder Gruppe steigt automatisch in die Serie C ab. Die Mannschaften, die auf den Plätzen 14-17 am Saisonende stehen, können allerdings auch noch absteigen. Es kommt hier zu den sogenannten „Play Downs“ – wobei hier der 14. gegen den 17. und der 15. gegen 16. antritt. Erneut kommt es zu Hin- und Rückspiel mit exakt denselben Regeln, wie in den Aufstiegs Halbfinale Playoffs. (keine Auswärtstor Regel, der besser platzierte hält bei ausgeglichenem Spielstand die Klasse). Es gibt hier aber kein weiteres Spiel mehr – die beiden Verlierer beider Spiele steigen in die Serie C ab. Somit steigen insgesamt sechs Teams (3 je Gruppe) in die Serie C ab.

 Medien- und Zuschauerinteresse

Der öffentliche Fernsehsender RAI Sports 1 besitzt die medialen Rechte und berichtet täglich u.a über die Lega Pro 1. So ist es möglich ab 19:30 Uhr die Highlights der ausgetragenen Spiele bewundern zu dürfen. Zwischen 500-5000 Zuschauer strömen jeden Spieltag in die Stadien der dritten Liga Italiens. Damit bewegt sich das Interesse italienischer Zuschauer deutlich unter dem deutschen und englischen Niveau.

Fazit

Die Auf- und Abstiegsregelung sind in Italien schon mit einigen Besonderheiten gekennzeichnet. So erinnert dies an eine Mischung aus dem englischen und dem spanischen Modell. Zuschauertechnisch ist Italien auf den absteigenden Ast – Grund sind hier auch in der dritten Liga die maroden Stadien, sowie das allgemeine geringe Interesse am „besseren“ Amateurfußball.

   
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