Der Aufstiegskampf im Check: Wer schafft den Sprung?

Dresden, Rostock, Ingolstadt: Vieles deutet darauf hin, dass die drei Überflieger dieser Saison auch am Ende ganz oben stehen. Nur ein Verfolger ist noch in der Ferne wahrzunehmen, der Rest noch weiter abgeschlagen. Wir schauen auf Form, Restprogramm und die Chancen der Zweitliga-Kandidaten, den Aufstieg tatsächlich zu schaffen.

Aus fünf Punkten Vorsprung auf den fiesen, weil unberechenbaren Relegationsplatz zum Ende der Hinrunde ist nur noch einer übrig: Dynamo spürt, obgleich auch im zweiten Halbjahr bislang mit einem respektablen Zwei-Punkte-Schnitt unterwegs, den Atem seiner Verfolger mehr denn je – Rostock und Ingolstadt haben im gleichen Zeitraum eben nochmals besser gepunktet. Dresden dagegen hat Tage, da würde sich niemand trauen, seinen Status als erster Aufstiegsanwärter in Frage zu stellen. Aber auch solche wie jüngst beim 0:1 gegen 1860 München, gewiss ein unglückliches Ergebnis, viel zusammen lief da nicht. Wer 58 Punkte aus 29 Spielen holt, muss sich wohl nicht viel vorwerfen lassen – vor einem Jahr reichten schon 64 Zähler für die 2. Bundesliga. Diese Saison aber nicht, und deshalb muss Dresden aufpassen. Das Restprogramm sieht wiederum machbar aus, zum Ende hin kommen voraussichtlich Klubs, die dann bessere Freundschaftsspiele bestreiten (Türkgücü, Verl, Viktoria Köln, Wiesbaden). Zunächst aber wartet schon am übernächsten Wochenende der Kracher gegen Rostock.

Aufstiegswahrscheinlichkeit: 80 Prozent

 

Was für eine positive Dynamik sich an der Ostseeküste entwickelt hat, ist schlicht erstaunlich. Der Hinrunden-Sechste hat einen Lauf, gewann elf der letzten 13 Partien, ist mit 28 Punkten aus zehn Spielen die beste Mannschaft in der Rückrunde und liegt bereits neun Punkte vor Rang vier. Das verlorene Nachholspiel beim VfB Lübeck, das noch zur Hinrunde zählte, wurde dank der überzeugenden Reaktion mit mittlerweile wieder vier Erfolgen am Stück längst verdrängt, drei davon ohne ein Gegentor. Trainer Jens Härtel ist es gelungen, ein äußert zuverlässiges Bollwerk zusammenzubauen. Hansa vereint nun alle Faktoren, die dem Verein zuletzt fehlten, allen voran Konstanz und Kontinuität, nach außen ausgestrahlte Ruhe der Vereinsgremien – Erfolg bewirkt Wunder, und die Fans, von denen zuletzt wieder einige ins Stadion durften, tun ihr Übrigens zur Euphorie. Geht es allein nach Form, steigt der FCH auf. Doch es warten noch die Duelle mit Dynamo und Ingolstadt, dazu Wiesbaden und ganz viele Abstiegskandidaten. Ein unangenehmes Restprogramm.

Aufstiegswahrscheinlichkeit: 70 Prozent

 

Als Meister der Effizienz – zumindest, was die Ergebnisse betrifft – hält sich auch der FC Ingolstadt tapfer vorne dabei. Das ist auch der Anspruch der Schanzer, die darüber hinaus aufgrund der jüngeren Vergangenheit ein besonderes Interesse daran haben, ihren aktuellen Tabellenrang diesmal nicht bis zum Ende zu behalten: Noch so ein Relegationsdrama wie damals gegen Nürnberg braucht bei den Bayern keiner. Sechsmal gewann der FCI mit 1:0, weitere sechsmal mit 2:1, nur einmal siegte die Mannschaft von Tomas Oral mit mehr als zwei Toren Unterschied. Wen kümmert es? 23 Zähler holte Ingolstadt in der Rückserie, besser ist nur Rostock, dazu kommt die zweifelsfrei vorhandene individuelle Klasse. Spielen müssen sie an den letzten vier Spieltagen in Rostock und Duisburg sowie gegen Saarbrücken und 1860 – das ist anspruchsvoll. Davor  sollte der FCI gegen Magdeburg, Bayern II, Meppen, Lübeck und Zwickau aber gut punkten können.

Aufstiegswahrscheinlichkeit: 70 Prozent

 

Fast alle einstigen Verfolger – ob Saarbrücken, Wiesbaden oder Türkgücü München – mussten abreißen lassen vom Spitzentrio. 1860 München ist zwar auch neun Punkte weg, dank des guten Torverhältnisses und wenigstens 48 Punkten aber noch in einer Reichweite, die unter günstigsten Umständen aufzuholen ist. Fraglos haben die bislang 15 Zähler aus zehn Spielen nicht genügt, das Tempo der besten Klubs mitzugehen. Doch die Löwen erwachten durch das 1:0 über Spitzenreiter Dresden, ein starker Endspurt könnte Michael Köllner und seine Spieler – darunter Sascha Mölders, der mit einem Aufstieg seiner bewegten Karriere unbedingt noch ein weiteres Erfolgskapitel hinzufügen möchte – noch nach vorn katapultieren. Wie in der Vorsaison begegnen die Löwen am 38. Spieltag dem FC Ingolstadt. Vorher wartet viel Mittelfeld und ein bisschen Abstiegskampf. Nur wenn dort mindestens sechs, eher sieben der acht Partien gewonnen werden, könnte Sechzig die neun Zähler Rückstand egalisieren und es am Finalwochenende noch um alles gehen. Der TSV braucht einen besonderen Schlussspurt.

Aufstiegswahrscheinlichkeit: 10 Prozent

 

Wer steigt auf? (drei Stimmen)

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