"Den Tränen nah": Ticket-Ärger bei Alemannia Aachen
2.500 Fans werden Alemannia Aachen am Samstag zum Auswärtsspiel nach Essen begleiten, die Tickets waren am Montag binnen Minuten ausverkauft. Die Art und Weise des Verkaufs sorgte bei vielen Fans jedoch für Ärger, einige gingen dabei sogar die Vereinsmitarbeiter an.
"Ein bisschen bedroht" gefühlt
Obwohl der Ticketverkauf am Montag erst um 18 Uhr startete, hatten sich nach Angaben der "Aachener Zeitung" bereits um frühen Morgen zwischen 7 und 8 Uhr die ersten Fans vor dem Stadion angestellt, um auf Nummer sicher zu gehen. Das frühe Anstehen zahlte sich aus, denn schon eine Viertelstunde nach Verkaufsstart waren alle Karten vergriffen. Das hing zum einen damit zusammen, dass rund 900 Tickets für Inhaber der Auswärts-Dauerkarten und Fanklubs mit Abruf-Option ausgegeben und nochmal 500 Karten online verkauft wurden. Auch die Spieler haben Tickets für ihr privates Umfeld erhalten. Somit standen vor Ort nur noch rund 1.000 Tickets zur Verfügung.
Und von diesen gingen wiederum zahlreiche Karten an Fans, die mit Verkaufsstart namentlich ausgerufen wurden. Um Reservierungen habe es sich dabei aber nicht gehandelt, wie Pressesprecherin Meghan Makarowski in der Zeitung betont. Vielmehr habe man bei den Fans, die sich schon früh am Vormittag in die Schlange gestellten hatten, die Kartenwünsche abgefragt, um diese schon einmal zu bearbeiten. Diese Personen seien dann ausgerufen worden. Anderen Anhängern stieß das Vorgehen jedoch sauer auf, was dazu führte, dass einige Alemannia-Mitarbeiter angegangen wurden. Makarowski bestätigte, dass sich einige Mitarbeiter "ein bisschen bedroht" gefühlt hätten.
Fanbetreuung klagt an
Die Fanbetreuung schrieb auf Facebook dazu: "Wenn Ehrenamtler und Mitarbeiter gefrustet und den Tränen nah sind, dann sind wir an einem Punkt angelangt, wo jeder in sich gehen sollte und sich fragen sollte, ob das alles noch korrekt ist!" Wenn man darüber nachdenken müsse, bei einem Kartenverkauf demnächst Ordner zu bestellen, "dann läuft hier gewaltig was schief", so die Fanbetreuung. "Wir haben so eine geile Saison hinter uns, so viel erreicht und nur wenige Wochen später wird nur noch gemotzt und alles schlecht geredet. Denkt mal alle drüber nach!" Unter dem Post gibt es viel Zustimmung, auch Makarowski betont, dass "nur einzelne" Anhänger erbost reagiert hätten. "Hunderte Fans waren friedlich." Und dennoch: "Wir müssen jetzt sehen, was wir beim nächsten Mal besser machen können."