"Das muss schleunigst besser werden": Viel Frust nach VfL-Pleite
Bislang konnte der VfL Osnabrück in dieser Saison nach Niederlagen immer eine Reaktion zeigen, durch das 0:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden unterlagen die Lila-Weißen nun erstmals zweimal hintereinander. Trainer Daniel Scherning war mächtig angefressen.
"Sind alle brutal enttäuscht
In der 88. Minute war sie nochmal da, die große Chance auf den Ausgleich. Doch frei vor dem Tor zielte Kammerbauer deutlich über den Kasten. Eine Szene, die symbolisch für die Angriffsbemühungen der Lila-Weißen an diesem Samstag stand, waren diese doch viel zu harmlos. "Wir besprechen vor dem Spiel viele Sachen, die meine Spieler wie immer gut umgesetzt haben. Doch am Ende des Spielfeldes steht auch so ein Gehäuse. Der Torwart von Wiesbaden muss einen Ball halten, alle anderen schlagen irgendwo im Fangzaun ein oder an der Bande", war Trainer Timo Schultz im Interview mit "MagentaSport" deutlich hörbar verärgert über die fehlende Konsequenz seiner Mannschaft. "Auch die Standardsituationen waren ungefährlich, die Flanken schlecht und bei den Abschlüssen fehlte Qualität. Das muss schleunigst besser werden, wenn wir Punkte holen wollen", schlug der 48-Jährige Alarm.
"Für ein wirklich gutes Spiel und einen dominanten Auftritt in allen Belangen belohnst du dich nicht. Den Vorwurf muss ich der Mannschaft machen. Wir sind alle brutal enttäuscht, aber so ist Fußball." Auf der anderen Seite reichte dem SVWW ein Traumtor von Kaya aus 30 Metern, um alle drei Punkte mitzunehmen. "Ich weiß nicht, ob die nochmal aufs Tor geschossen haben oder überhaupt mal bei uns im Sechzehner waren", war Schultz über den Spielverlauf bedient. Dennoch sprach er bei der anschließenden Pressekonferenz von einer "verdienten" Niederlage. "Die Intensität ist top, die Umsetzung ist top. Ich ärgere mich maßlos, dass wir es nicht schaffen, uns zu belohnen. Da müssen wir uns Gedanken machen, wie wir das ändern können." Ein Problem, das den VfL schon seit Saisonstart begleitet.
"Jeder muss sich an die eigene Nase fassen"
Bei den Spielern herrschte ebenfalls große Enttäuschung vor. "Am Ende verlieren wir 0:1 und wissen gar nicht so richtig, warum", sagte Theo Janotta gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Jeder müsse sich an die eigene Nase fassen, warum kein Tor herausgesprungen sei. "Am Ende des Tages fängt es nicht nur bei den Stürmern an. Wir haben zum Beispiel seit dem Regensburg-Spiel kein Tor mehr nach Standards gemacht." Robin Fabinski sprach davon, dass die Gier, das allerletzte Tor zu machen, zwar da gewesen sei, "aber uns fehlt das Durchsetzungsvermögen, die Zielstrebigkeit und der letzte Punch, um das Tor irgendwie zu erzwingen". Auch der letzte Mumm, das Tor zu schießen, habe gefehlt.
Deshalb sei die Niederlage "wirklich ein Schlag in die Fresse". Vor den eigenen Fans zu verlieren, tue "brutal weh". Es gelte nun daraus zu lernen und weiterzumachen. "Wir müssen uns trauen, aus jeder Lage zu schießen. Mir ist es egal, wie wir Tore schießen, ob das schön aussieht oder nicht, solange das Netz zappelt." Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am Freitag beim SSV Ulm. Mit einem Sieg an der Donau könnten die Lila-Weißen dann zumindest vorübergehend auch wieder auf Platz 3 springen.