"Darauf kann man aufbauen": Hansa setzt Aufholjagd fort
Die Aufholjagd des F.C. Hansa Rostock schien nach zuletzt zwei Siegen in Folge gegen den SC Verl ein jähes Ende zu finden, ehe die Kogge in der siebten Minute der Nachspielzeit noch zum Ausgleich kam. Trainer Daniel Brinkmann konnte trotz der verspielten Führung sehr gut damit leben.
"Da hatte ich den richtigen Riecher"
Sechs Minuten Nachspielzeit waren schon fast abgelaufen, als es nochmal einen Eckball für die Kogge gab. Über Schuster und Gürleyen gelangte der Ball zu Kinsombi, der das Leder aus dem Gewühl heraus irgendwie im Tor unterbrachte. Direkt danach war Schluss. Besser hätte das Comeback für den 26-Jährigen nach längerer Verletzungspause nicht laufen können.
"Ich wusste, dass Amho (Gürleyen; d. Red.) das Kopfballduell gewinnen wird. Daher habe ich mir gedacht, dass ich einfach auf den zweiten Ball gehe und versuche, ihn reinzustochern. Und ich würde mal sagen, da hatte ich den richtigen Riecher", sagte Kinsombi bei "MagentaSport" über seinen Jokertreffer. Bereits in der letzten Saison hatte der Mittelfeldspieler fünfmal nach Einwechslungen getroffen, in Duellen mit dem SC Verl war es nun sein viertes Tor. "Verl kann er", hielt Trainer Daniel Brinkmann fest. "Ich freue mich für ihn, denn er hatte eine lange Leidenszeit."
"Hochverdient"
Der Hansa-Coach hätte sich natürlich lieber einen Sieg gewünscht, zumal seine Mannschaft durch Carstens (6.) früh in Führung gegangen war. Dennoch fühle sich das Remis "erstmal gut" an, "wenn du in der siebten Minute der Nachspielzeit das 2:2 machst". Das sei auch "hochverdient" gewesen, habe seine Mannschaft doch deutlich mehr Torchancen gehabt. "Wir müssen in der ersten Halbzeit eigentlich mit ein, zwei Toren wegziehen", meinte der 39-Jährige, wenngleich er anerkennen musste, dass Verl ein starkes Spiel gemacht habe und Hansa "ein bisschen zu passiv" gewesen sei. "Wir sind in nicht so viele Pressing-Momente reingekommen. Das haben wir in der zweiten Halbzeit insgesamt besser gemacht. Dafür hatten wir ein bisschen weniger Chancen."
Daher gehe das Remis nun in Ordnung. Zumal Hansa nun seit vier Spielen ungeschlagen ist. "Wir haben eine ganz ordentliche Serie, darauf kann man aufbauen." Für die Tabelle bringt der Punkt zwar nicht viel, bleibt Hansa doch auf Platz 12 bei weiterhin fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz, für die Moral könnte er aber ganz wichtig sein. "Das kann was mit der Mannschaft machen", so Brinkmann. Beim angeschlagenen SSV Ulm 1846 sollen nächsten Samstag dann aber wieder drei Punkte her, um die Aufholjagd fortzusetzen. "Wir müssen demütig bleiben, denn wir haben noch einiges aufzuholen."