"Daran müssen wir uns messen lassen": Hansa legt den Schalter um

Nach zuletzt drei sieglosen Spielen mit zudem nur einem Tor legte Hansa Rostock am Mittwochabend gegen 1860 München den Schalter um und fuhr einen überzeugenden Heimsieg ein. Die Leistung soll ab sofort der Maßstab sein.

"Das geht mir alles nicht am Arsch vorbei"

Er ballte beide Fäuste, machte einen Luftsprung und ließ alles raus: Von Hansa-Coach Daniel Brinkmann fiel nach Spielende einiges ab. "Ich bin immer noch ein junger Trainer, das geht mir alles nicht am Arsch vorbei", sagte er im "MagentaSport"-Interview. "Das macht was mit mir, wenn wir gut arbeiten, aber nicht die Ergebnisse einfahren." Entsprechend sei der Jubel eine Mischung aus "Freude und Erleichterung" gewesen. Bevor der 36-Jährige jubeln konnte, musste er aber noch eine hektische Schlussphase überstehen, in der 1860 erst den Anschluss erzielte und in der Nachspielzeit fast noch zum Ausgleich gekommen wäre. "Das hinterlässt natürlich Spuren. Ich hätte drauf verzichten können."

Zuvor sah er aber einen starkem Auftritt seiner Mannschaft, die genau das umsetzte, was er im Vorfeld der Partie eingefordert hatte: "Brutale Hingabe, aggressives Pressing und ein richtiges Maß zwischen Kontrolle und Tiefe bespielen." Von der Harmlosigkeit in der Offensive war nichts mehr zu sehen, bei einer noch besseren Chancenverwertung wären sogar noch mehr möglich gewesen als die beiden Tore durch Dietze (31.) und Krauß (34.). "Was die erste Halbzeit angeht, bin ich stolz. Das war eine richtig gute Leistung und die beste Halbzeit, die wir unter meiner Regie im Ostseestadion gespielt haben. Daran werden wir uns auch messen lassen müssen und das will ich auch. Denn wir haben ordentliche Ansprüche."

"Genauso muss man auftreten"

Für Krauß war vor allem das starke Pressing gepaart mit einer aggressiveren Körpersprache der Schlüssel zum Erfolg. "Genauso muss man auftreten, um in der Liga bestehen zu können." Das Trainerteam habe gut erkannt, wie es neue Impulse bringen und auch etwas an der Statik verändern könne, "ohne uns komplett aus der Grundordnung rauszukommen". Erstmals in dieser Saison setzte Brinkmann auf einen Doppelsturm und einen Zehner. Krauß lief neben Holten im Angriff auf und war "ein bisschen überrascht", wie viel Platz er vor seinem Treffer zum 2:0 hatte. "Ich wollte dann einfach den direkten Weg zum Tor suchen, um dann vielleicht mit dem Tempo da reinstoßen zu können. Schön, dass das so dann geklappt hat in dem Moment."

Am Ende nochmal zittern zu müssen und als ausgewechselter Spieler nicht mehr eingreifen zu können, sei ein "ganz wildes, schlimmes Gefühl" gewesen. "Aber die Jungs haben sich da in alles reingeschmissen. Chapeau! Super, überragend am Ende noch verteidigt." Diese Energie immer auf den Platz zu bringen, sei zwar nicht einfach, "denn sonst würden das alle machen. Aber wir sollten das als Maßstab nehmen und uns vielleicht auch einfach sagen, dass wir erst die Energie auf den Platz bringen und uns dann auf den Fußball konzentrieren. Weil der kommt dann von ganz alleine, wenn du diese Intensität hast": Ob Hansa an den starken Auftritt anknüpfen kann, wird sich dann am Samstag bei Rot-Weiss Essen zeigen.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button