"Dann musst du feiern": Hachings Partybefehl nach Coup im Pokal

Zum ersten Mal nach sechs Jahren wieder im DFB-Pokal dabei, direkt einen Bundesligisten aus dem Wettbewerb geworfen und damit erstmals seit 2015 wieder die zweite Runde erreicht: Bei der SpVgg Unterhaching gab es nach dem Coup gegen den FC Augsburgs einiges zu feiern. Gleichwohl waren die Beteiligten darum bemüht, nicht abzuheben.
"Es war saugeil"
Es waren Szenen, die ein wenig an den Aufstieg der Hachinger vor einigen Wochen erinnerten, als Schiedsrichter Timo Gerach die Partie beendet hatte und die komplette Bank aufsprang und jubelnd auf den Platz stürmte, während die Fans auf den Rängen den Startschuss zu einer riesigen Party gaben. "Wir sind von den Fans elektrisiert worden, der Funke ist übergesprungen. Das hat uns super viel Kraft gegeben, es war saugeil", sagte Kapitän Josef Welzmüller "ARD"-Mikrofon. Bereits nach 23 Minuten waren die Münchner Vorstädter durch Mathias Fetsch in Führung gegangen, ehe Nachwuchstalent Boipelo Mashigo in der vierten Minute der Nachspielzeit für die Entscheidung sorgte.
"In den ersten zehn Minuten hat man meiner Mannschaft die Nervosität angemerkt. Da haben wir auch draußen gedacht: Hoffentlich passiert nichts", gab Trainer Marc Unterberger nach der Partie zu Protokoll. "Nach dem Führungstreffer brauchst du auch das nötige Glück in den richtigen Momenten. So hat uns René Vollath kurz vor der Pause die Führung festgehalten." Auch in der zweiten Halbzeit habe Haching "das nötige Glück" gehabt, so Unterberger. Etwa in der 90. Minute, als ein Kopfball von Philipp Tietz nicht im Tor landete.
"Ich weiß nicht, was es für eine Wendung genommen hätte, wenn wir in die Verlängerung hätten gehen müssen." So aber machte die Spielvereinigung bereits nach 90 Minuten alles klar. "Ich bin wahnsinnig stolz auf die Jungs", sagte der 34-Jährige und gab den Partybefehl: "Wenn du eine Runde weiterkommst, musst du feiern." Zudem gab er seiner Mannschaft einen Tag frei – und das, obwohl schon am Dienstag das Landespokalspiel beim FC Schwabing 56 ansteht.
"Machen uns jetzt nicht wichtig"
"Eine kleine Kabinenparty machen wir schon", sagte auch Welzmüller, während Markus Schwabl ankündigte: "Zwischen zwei und acht Halbe werden wir schon trinken." Mit Verweis auf die Tatsache, dass er gleichzeitig auch als Sportdirektor fungiert, schob er lachend hinterher: "Ich darf das ja selber entscheiden." Auch finanziell "schmeckt der Sieg natürlich gut", meinte der 32-Jährige mit Blick auf die Prämie von 431.200 Euro. Viel Geld, das die Hachinger gut gebrauchen können.
Präsident Manfred Schwabl, der von einem "besonderen Tag" sprach, kündigte bei "Sky" jedoch an: "Wir werden das Geld weiter in Nachwuchsarbeit investieren und uns jetzt nicht wichtig machen, bloß weil wir eine Runde weitergekommen sind." Ähnlich äußerte sich auch Welzmüller: "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht meinen, wir sind jetzt die Größten." Es gehe "einzig um den Klassenerhalt", machte Unterberger klar. Markus Schwabl ergänzte: "Alles andere ist ein Zuckerl obendrauf. Da sind wir realistisch genug, dass wir uns mit unserem Etat nicht wichtig nehmen müssen." Für den Imagefaktor sei der Erfolg gegen den Bundesligisten ein Segen: "Das kannst du mit Geld gar nicht aufwiegen", sagte Schwabl, bevor er zur Party in der Kabine verschwand.