"Da wurden Grenzen überschritten": Havelse kritisiert Lok-Fans

Dass beim Aufstiegsrückspiel zwischen dem TSV Havelse und Lok Leipzig am Sonntag nur 600 Gaste-Anhänger zugelassen sind, sorgte bei den Sachsen zuletzt für Kritik – vor allem im Hinblick auf das Sicherheitskonzept. Aber auch Havelse zeigt sich über das Agieren einiger Lok-Fans wenig begeistert und übt seinerseits Kritik.
Lok-Fans sollen Drohungen verschickt haben
Wäre es nach Lok Leipzig gegangen, dann wäre der TSV für das Rückspiel in ein größeres Stadion umgezogen – etwa die Heinz von Heiden Arena in Hannover (49.000 Plätze). Weil dies aber mit hohen Kosten verbunden wäre und Havelse dadurch seinen Heimvorteil aufgegeben hätte, lehnte der Meister der Regionalliga Nord ab. Sehr zum Ärger der Sachsen, deren Fans zum Teil Drohungen an den TSV verschickt haben sollen.
"Es wurde versucht, durch Gewaltandrohung eine Verlegung zu erzwingen, das ist ein Unding", schimpft Vereins-Boss Daniel Wolter in der "Bild"-Zeitung. "Da wurden Grenzen überschritten." Um Lok entgegen zu kommen, stockte der TSV das Gästekontingent für die Partie am Sonntag von 350 auf 600 Tickets auf, insgesamt sind die für das Duell 2.300 Fans zugelassen. 1.200 Plätze müssen auf Anordnung der Polizei aus Sicherheitsgründen freibleiben. Darüber hinaus sind alle Eintrittskarten personalisiert.
Lok-Fans melden Demo an
Allerdings wird erwartet, das weit mehr als 600 Lok-Fans anreisen werden. Bei der Stadt Garbsen wurde sogar eine Demo für den Spieltag angemeldet. "Das wird aktuell rechtlich geprüft", sagt ein Stadt-Sprecher gegenüber der Zeitung. Dabei geht es um "Form und Umfang", aber auch um ein mögliches Verbot aus Sicherheitsgründen. Das Stadion in Havelse ist indes schon seit einigen Tagen abgeriegelt, am Sonntag werden zusätzliche Straßensperren errichtet, auch die Polizei wird mit einem Großaufgebot im Einsatz sein.