Coronavirus: Geisterspiele in der 3. Liga werden wahrscheinlicher

Fußball-Deutschland und damit auch der 3. Liga stehen am kommenden Spieltag aufgrund des Coronavirus wohl mehrere Geisterspiele oder Absagen bevor – nach aktuellem Stand vor allem in NRW.

NRW will Spahn-Empfehlung umsetzen

Nachdem Gesundheitsminister Jens Spahn sich am Sonntag dafür ausgesprochen hatte, sämtliche Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern abzusagen, kündigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Sonntagabend in der ARD-Talkshow "Anne Will" an: "Wir werden die Empfehlung in NRW umsetzen. Ich bin auch froh, dass er diese Empfehlung gemacht hat, weil ich finde, dass wir in dieser Frage ein Vorgehen brauchen, das gleich in Deutschland ist."

Offiziell will Laumann zwar "nur" eine Empfehlung an die örtlichen Gesundheitsämter aussprechen, sagte aber gleichzeitig: "In Wahrheit ist es wie eine Anordnung. Wir können als Land ganz klar sagen: Wir sehen es so, dass das zu passieren hat. Durch die Empfehlung von Herrn Spahn ist es für die örtlichen Gesundheitsämter auch leichter, diese Fragen zu entscheiden."

Münster gegen Halle betroffen

Damit scheint klar: Das Kellerduell zwischen Preußen Münster und dem Halleschen FC am kommenden Samstag droht zum Geisterspiel zu werden – auch eine komplette Absage könnte die Folge sein. Die Partie ist am kommenden Spieltag zwar das einzige Duell in NRW, doch auch andere Partien könnten unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen oder abgesagt werden, wenn die entsprechenden Bundesländer beziehungsweise die örtlichen Gesundheitsämter ähnlich entscheiden sollten. "Bei der Bundesliga ist es wichtig, dass nicht einzelne Vereine bestraft werden, sondern so etwas gesamtheitlich umgesetzt wird. Deswegen haben wir uns klar dafür entschieden, die Empfehlung umzusetzen", deutete Laumann an.

In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (Stand Sonntag, 15 Uhr) bislang 900 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert – und damit 0,001 Prozent der Bevölkerung. Zum Vergleich: An der Grippe (Influenza) sind seit Oktober 2019 in Deutschland rund 120.000 Menschen erkrankt, wovon 202 Personen verstorben sind.

   

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