Carl Zeiss Jena: Planungen für die Regionalliga können beginnen

War es das für den FC Carl Zeiss Jena? Nach der 2:6-Pleite beim 1. FC Magdeburg ist der Rückstand zum rettenden Ufer auf 14 Zähler angewachsen. Bei nur noch 13 ausstehenden Spielen scheint der Klassenerhalt kaum noch realistisch, sodass die Planungen für die Regionalliga beginnen können. 

Glaube schwindet

Als Daniel Gabriele nach acht Minuten zur Führung traf und Aytac Sulu in Minute 57 für den 2:2-Ausgleich sorgte, lebte sie: die Hoffnung des FC Carl Zeiss Jena auf einen Punktgewinn beim Kellerkonkurrenten. Doch in der Schlussphase wurde der FCC beim Debüt von Übergangs-Cheftrainer Kenny Verhoene regelrecht zerlegt, musste in 20 Minuten vier Gegentore hinnehmen und kassierte so die höchste Saisonniederlage. Nach der insgesamt bereits 17. Pleite im 26. Saisonspiel scheint klar: Nach drei Jahren in der 3. Liga führt der Weg zurück in die Regionalliga.

"Wir müssen nichts schönreden", legte Sulu den Finger im Interview mit "Magenta Sport" in die Wunde. "Es ist schwierig, wenn du jede Woche auf die Fresse bekommst." Übte sich der Winter-Neuzugang nach Niederlagen in den vergangenen Wochen noch in Durchhalteparolen, scheint der Glaube an den Klassenerhalt nun verloren: "Das mit dem Glauben ist so ein Ding", offenbarte der 34-Jährige und bemühte sich erst gar nicht darum, irgendwelche Rechnungen anzustellen, mit denen der Liga-Verbleib noch möglich wäre.

Sulu ruft neues Ziel aus

Zwar ist der Klassenerhalt rechnerisch noch möglich, allerdings benötigt der FCC für das erneute Wunder mindestens 28 Punkte aus den verbleibenden 13 Partien – also mehr als zwei Zähler im Schnitt. Ein wohl aussichtsloses Unterfangen – weiß auch Sulu: "Wir sollten nun versuchen, die Liga nicht als Schlusslicht zu verlassen." Zum Vorletzten aus Großaspach fehlen dem FCC momentan vier Zähler. "Jeder sollte so auftreten, dass er nächstes Jahr auch noch spielen kann", gab der Routinier die Richtung vor. Einfach abschenken will Sulu die Saison keinesfalls: "Jeder Spieler muss weiterhin liefern und sich anbieten."

Auch Teamchef René Klingbeil will noch nichts vom Aufgeben wissen: "Es muss immer weitergehen. Es bringt nichts, auf die Tabelle zu schauen." Gleichzeitig räumte er jedoch ein: "Es wird nicht einfach, die Jungs aufzubauen." Vor allem defensiv sind die Thüringer nicht drittligatauglich: Schon 58 Mal schlug der Ball im Tor ein, in keinem Spiel blieb Jena bislang ohne Gegentor. 

Frühzeitig Planungssicherheit

Einen Vorteil hat der große Rückstand zum jetzigen Zeitpunkt aber: Der FCC hat frühzeitig Planungssicherheit und kann hinter den Kulissen nun den Neuanfang in der Regionalliga vorbereiten. Bereits bis Ende März soll ein neuer Cheftrainer vorgestellt werden, der die Mission Wiederaufstieg angehen wird.

In den noch ausstehenden Partien wird es nun aber auch darum gehen, die Fans nicht zu verprellen. Als die Mannschaft nach der Pleite in Magdeburg zu den mitgereisten Anhängern kam, hatten die meisten Fans den Block bereits verlassen. Am kommenden Samstag empfängt Jena den TSV 1860 München. Ob der FCC dann zumindest etwas Wiedergutmachung betreiben kann?

   

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