"Brutale Moral": FCS-Extase nach direkt verwandelter Ecke in 90.+10

Durch eine direkt verwandelte Ecke in der zehnten Minute der Nachspielzeit kam der 1. FC Saarbücken am Dienstagabend im Spiel gegen den VfB Lübeck noch zu einem ganz späten Remis. Während Trainer Rüdiger Ziehl die "brutale Moral" seiner Mannschaft lobte, sprach Richard Neudecker von zwei verlorenen Punkten.

"Glücklich, aber absolut verdient"

Die ursprünglich angezeigte Nachspielzeit von sieben Minuten war bereits lange abgelaufen, als der FCS nochmal einen Eckball zugesprochen bekam. Der eingewechselte Amine Naïfi legte sich den Ball zurecht, brachte das Spielgerät scharf vor das Tor – und verwandelte es in der zehnten Minute der Nachspielzeit direkt. Was für ein Wahnsinn! Pure Extase auf dem Platz und auf den Rängen war die Folge. Hat der 23-Jährigen dieses Tor tatsächlich so gewollt? "Na klar", ließ Richard Neudecker im Interview mit "MagentaSport" keine Zweifel daran aufkommen. "Er hat eine super Schusstechnik, das hat er im Training schon mehrfach unter Beweis gestellt."

Durch den Geniestreich des Sommer-Neuzugangs nahm der FCS in einem umkämpfen Spiel ganz spät noch einen Punkt mit, was Trainer Rüdiger Ziehl als "glücklich, aber absolut verdient" bezeichnete. "Es zeigt einfach die brutale Moral der Mannschaft, dass wir auch in Unterzahl weiter nach vorne gespielt und versucht haben, irgendwas zu erzwingen und natürlich dann so spät den Ausgleich machen." Ab der 84. Minute war der FCS nur noch zu Zehnt, nachdem Patrick Sontheimer mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war.

"Zwei verlorene Punkte"

Zuvor waren die Saarländer gegen tiefstehende Lübecker immer wieder angelaufen, ließen aber die Durchschlagskraft vermissen. "Die letzte Genauigkeit hat gefehlt", sagte Ziehl, hielt aber auch fest: "Man muss Lübeck ein Kompliment aussprechen, wie sie sich in die Bälle geworfen haben. Sie haben es extrem gut verteidigt." Gleichwohl seien "etliche" Situationen dabei gewesen, "die extrem heikel waren. Ich weiß nicht, ob da jede Situation korrekt war". Gleich mehrmals forderten die Saarländer einen Elfmeter – vergeblich. "Am Ende überwiegt aber die Freude, dass wir noch den Ausgleich gemacht haben", so Ziehl.

Bei Neudecker war das etwas anders. Zwar zeigte sich auch der 26-Jährige ob des späten Treffers "natürlich happy", sprach aber dennoch von "zwei verlorenen Punkten". Schließlich war es das erklärte Ziel, die Partie zu gewinnen. Daher "tut es schon weh, nur einen Punkt mitgenommen zu haben", so Neudecker. Durch das Remis verpasste Saarbrücken zwar einerseits den Sprung auf Platz drei, anderseits hätte eine Niederlage das Abrutschen auf den achten Rang bedeutet. Nun sind die Blau-Schwarzen immerhin Fünfter – und damit in unmittelbarer Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen. Diese wieder angreifen können die Saarländer am Samstag, wenn es zu Erzgebirge Aue geht.

   

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