Bis zu acht Ausfälle, Anfang auf der Tribüne: SGD-Sorgen vor Topspiel
Nächstes Topspiel für Dynamo Dresden: Nach der Niederlage in Saarbrücken sind die Schwarz-Gelben nun gegen Waldhof Mannheim gefordert und wollen Platz 4 zurückerobern. Allerdings drohen bis zu acht Spieler auszufallen, auch Trainer Markus Anfang wird nicht wie gewohnt dabei sein.
"Ungewohnte Situation" für Anfang
Weil er in Saarbrücken zum vierten Mal in dieser Saison die gelbe Karte gesehen hat, ist Anfang für ein Spiel gesperrt worden. Konkret heißt das: In einem Zeitraum ab einer halben Stunde vor Spielbeginn bis eine halbe Stunde nach Abpfiff ist es dem 48-Jährigen untersagt, sich im Innenraum, den Umkleidekabinen, im Spielertunnel oder im Kabinengang aufzuhalten. Darüber hinaus darf er im gesamten Zeitraum weder unmittelbar noch mittelbar mit der Mannschaft in Kontakt treten.
Eine "ungewohnte Situation" für den Dynamo-Coach, wie er auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag berichtete. Schließlich sei er noch nie in seiner Karriere gelb-gesperrt gewesen – weder als Spieler noch als Trainer. An den Abläufen vor dem Spiel soll sich dennoch nichts ändern, auf der Bank wird Anfang von seinem Co-Trainer Florian Junge vertreten. "Er kennt alle Abläufe, sodass wir uns nicht groß absprechen müssen. Er wird schon gute Entscheidungen treffen, da mache ich mir keine Sorgen." Auch im Training leitete Junge die Mannschaft in dieser Saison schon häufiger an, was "keinen großen Unterschied" gemacht habe.
"Muss mich ein Stück weit disziplinieren"
Anfang wird sich während des Spiels einen Platz auf der Tribüne suchen (nicht im K-Block) und die Partie von dort verfolgen. Allerdings deutlich weniger emotional als an der Seitenlinie, schließlich darf er keinen Kontakt zur Mannschaft haben und auch keine Anweisungen auf den Platz rufen. "Ich muss mich ein Stück weit disziplinieren – auch, wenn es mir schwerfällt. Aber ich muss daraus lernen. Ich kann auf der Tribüne nicht rumhampeln und rumspringen. Daher muss ich mein Coaching-Verhalten komplett ändern und die Arme unten lassen."
Je besser sein Team auftritt, desto leichter dürfte ihm das fallen. "Wenn wir an die Leistung aus dem Essen-Spiel anknüpfen, dann bin ich guter Dinge, das wir das Spiel gewinnen", blickte der gebürtige Kölner voraus. In diesem Fall würde Dresden zumindest bis Sonntag wieder auf Platz 4 vorrücken und Mannheim zudem auf fünf Punkte distanzieren.
Bis zu acht Ausfälle
Erschwert wird die Aufgabe dadurch, dass bis zu acht Spieler ausfallen könnten. Während Kyrylo Melichenko (Knie), Luca Herrmann (Trainingsrückstand nach Knie-OP), Panagiotis Vlachodimos (Sprunggelenk), Max Kulke (Oberschenkel) und Jong-min Seo (Schulter) allesamt verletzt sind, konnte Stefan Kutschke aufgrund einer Mandelentzündung bislang gar nicht oder nur eingeschränkt trainieren. Sein Einsatz ist somit fraglich. Zudem fallen Niklas Hauptmann und Jakob Lewald jeweils gelb-gesperrt aus.
Als Alternative zu Lewald in der Innenverteidiger nannte Anfang unter anderem Kevin Ehlers und Claudio Kammerknecht, für Hauptmann könnten Jonas Oehmichen, Akaki Gogia oder Michael Akoto spielen. Mit rund 28.000 Zuschauern ist der Heimbereich ausverkauft, am Vormittag werden viele Anhänger per Fanmarsch zum Stadion ziehen. Der Rahmen für ein packendes Topspiel steht also.