Bericht: Türkgücü bietet DFB mehrere Stadion-Lösungen an

Rein sportlich ist der Aufstieg von Türkgücü München beschlossene Sache, nun wartet der Klub auf grünes Licht vom DFB. Knackpunkt ist weiterhin die Stadion-Frage. Um auf Nummer sicher zu gehen, hat Türkgücü in den Lizenzunterlagen gleich mehrere Stadien benannt.

Auch Wacker-Arena benannt

Am Freitag gab die Stadt München bekannt: Bis zu zwölf Heimspiele kann Türkgücü im Grünwalder Stadion austragen, für bis zu acht Partien geht es in das Olympiastadion. Problem: Eigentlich sieht das Drittliga-Statut vor, dass den Klubs eine Spielstätte "uneingeschränkt zur Verfügung" stehen muss. Das ist aus Sicht von Türkgücü weder im Grünwalder noch im Olympiastadion der Fall. Denn während auf Giesings Höhen auch der TSV 1860 und Bayern II ihre Drittliga-Heimspiele austragen und ohnehin nur maximal 50 Spiele pro Saison erlaubt sind, darf im Olympiastadion lediglich außerhalb der Open-Air-Saison gespielt werden. 

Daher fragte Türkgücü laut der "Süddeutschen Zeitung" auch beim SV Wacker Burghausen an, was eine Nutzung der Wacker-Arena (110 Kilometer östlich von München) angeht. Offenbar stimmte der frühere Drittligist einer Nutzung seiner Spielstätte grundsätzlich zu, hat Türkgücü das Stadion am Montag doch in seinen Lizenz-Unterlagen an den DFB ebenfalls als mögliche Ausweichstätte benannt, wie Geschäftsführer Max Kothny der Zeitung bestätigte. Allerdings konnten in der Kürze der Zeit offenbar nicht alle notwendigen Dokumente eingereicht werden. Darüber hinaus hat der Klub wohl noch weitere Stadien angegeben. Die genaue Anzahl nannte Kothny nicht, hofft aber, "dass der DFB meine zusammengeschusterten Stadionlösungen akzeptiert und die Lizenz erteilt".

DFB hält sich bedeckt

Der Verband wird die Unterlagen nun genau prüfen. Wann eine Entscheidung fällt, ist noch offen. Kommentieren wollte der Verband die Stadion-Frage bei Türkgücü nicht und verwies stattdessen auf ein allgemeines Statement: "Bei der Behandlung und Entscheidung bezüglich Ausnahmeregelungen bei Spielstätten handelt es sich stets um Einzelfallbetrachtungen, bei denen unter anderem regionale Gegebenheiten sowie viele weitere Aspekte abgewogen und mitberücksichtigt werden." Drückt der DFB ein Auge zu? Schließlich stellen drei Drittligisten in einer Stadt ein Novum da.

Sollte Türkgücü die Lizenz nicht erhalten, würde der FC Schweinfurt als Tabellenzweiter der Regionalliga Bayern nachrücken. Der bayerische Fußball-Verband hat den Klub nach "SZ"-Angaben für diesen Fall bereits "hilfsweise" gemeldet. Allerdings müsste auch Schweinfurt wiederum beim Stadion nachbessern.

   

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