Rot-Weiß Erfurt: Nowag zum In­te­rims­prä­si­den­ten ernannt

Nach der Abberufung von RWE-Präsident Rolf Ro­m­bach durch den Auf­sichts­rat wurde am Donnerstag mit Frank Nowag ein In­te­rims­prä­si­den­t ernannt – das berichtet die "Bild". Demnach soll der Vor­stand eines Sponsors bis zur Mit­glie­der­ver­samm­lung am 1. De­zember im Amt bleiben.

Unterlagen sollen vorenthalten worden sein

Ob das Aus von Rolf Rombach somit nun endgültig besiegelt ist, ist nicht bekannt. Bereits am Mittwochabend hatte das Präsidium jedoch angekündigt, die Abberufung gerichtlich prüfen zu lassen.

Für Frank Nowag geht es unterdessen darum, sich bis zur Mit­glie­der­ver­samm­lung einen Überblick über die aktuelle Lage bei RWE zu verschaffen. "Mit Blick auf die Ver­samm­lung müs­sen wir alle Un­ter­la­gen voll­um­fas­send und trans­pa­rent vor­lie­gen haben. Da geht es um Kre­dit- und Dar­le­hens­ver­trä­ge oder Miet- und Spie­ler­ver­trä­ge. Alles das, was mit der wirt­schaft­li­chen Si­tua­ti­on des Ver­eins zu tun hat", sagt er der "Bild".

Zuletzt sollen die Unterlagen dem Auf­sichts­rat vorenthalten worden sein, so Nowag und fügt an: "Der Steu­er­be­ra­ter hatte z.B. klar die An­wei­sung, uns diese Un­ter­la­gen nicht aus­zu­hän­di­gen. Die Si­tua­ti­on war für uns ein­fach nicht mehr hin­nehm­bar. Wir konn­ten un­se­re Kon­troll­funk­ti­on nicht mehr wahr­neh­men." Offenbar aus diesem Grund setzte der Auf­sichts­rat Rombach am Mittwoch ab.

Fragezeichen hinter der finanziellen Zukunft

Wie es um die finanzielle Zukunft der Thüringer bestellt ist, schein momentan offen. Allerdings machten zuletzt Gerüchte die Runde, wonach RWE Pleite sein könnte. Nowag will ein Schreiben gesehen haben, "dass der Ver­ein in der Tat bi­lan­zi­ell über­schul­det ist." Damit wäre ein Fak­to­r einer In­sol­venz erfüllt. Warum noch keine In­sol­venz an­ge­mel­det wurde? "Das kann ich nicht sagen, aber es gibt in der Wirt­schaft den Pas­sus der po­si­ti­ven Fort­füh­rungs­pro­gno­se. Das müs­sen an­de­re be­ur­tei­len und be­wer­ten", führt Nowag weiter aus.

Wirt­schafts­prü­fer und An­wäl­te sollen nun alle Unterlagen sichern – notfalls mit einem Staats­an­walt. "Im schlimms­ten Fall ist das eine Mög­lich­keit, wenn uns Un­ter­la­gen nicht aus­ge­hän­digt wer­den", sagt der In­te­rims­prä­si­den­t und betont: "Wir wol­len den Fuß­ball in Er­furt er­hal­ten, aber dazu be­darf es end­lich Klar­heit zur fi­nan­zi­el­len Si­tua­ti­on." Unklar ist beispielsweise, wie hoch der Schuldenstand momentan ist – zuletzt war von über fünf Millionen Euro die Rede. Am 1. Dezember sollen dann die Mitglieder über die weitere Zukunft des Vereins entscheiden. Klar ist aber bereits: Sportlich und finanziell steht Rot-Weiß Erfurt nach zehn Drittliga-Jahren in Folge vor einer ungewissen Zukunft.

   
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