Derbysieg für Bayern II, HFC gewinnt Spektakel, SVW verliert
Zum Abschluss des 35. Spieltags gewann Bayern II das Derby gegen 1860 München mit 2:1 und setzt sich damit wieder an die Spitze. Gleichzeitig behielt auch Ingolstadt mit einem 2:0 alle Punkte gegen Mannheim zuhause, während Halle und Jena bei einem 5:3-Endstand ein wahres Spektakel boten.
Bayern II 2:1 1860 München: FCB II dreht Derby
Das Derby in München war von Beginn an sehr gut anzuschauen. Nach Flanke von Jeong nickte Wriedt das Leder bereits nach zwei Minuten nur knapp über die Latte. Auf der Gegenseite suchte Sascha Mölders in der Mitte per Flanke Bekiroglu, der allerdings am stark reagierenden Hoffmann scheiterte (4.). Die Löwen drückten gleich mal weiter aufs Tempo. Lex schaffte es frei vor dem Tor den Ball an Hoffmann vorbei zu legen, doch Yilmaz war zurückgelaufenen und klärte das Leder vor der Linie (9.). In der Folge wurden die jungen Bayern souveräner und zwangen den Löwen ein wenig das eigene Spiel auf. Dennoch ging der TSV nach gut einer halben Stunde in Führung. Nach Dressels Ballgewinn schickte dieser den startenden Mölders auf die Reise, der sich das aus 20 Metern nicht nehmen ließ und im kurzen Eck das 1:0 für die Gäste markierte (34.). Eigentlich blieb die Elf von Trainer Köllner in der Folge am Drücker, fing sich aber vor der Pause unnötigerweise den Ausgleich. Erdmann bekam Jeong auf der Außenbahn nicht gestellt, sodass dieser die Übersicht für Wriedt behalten konnte. Der Topstürmer musste das Leder im Anschluss nur noch ins leere Tor drücken und markierte den 1:1-Pausenstand.
Im zweiten Durchgang wirkten die Bayern im eigenen Spielaufbau gefälliger. Wriedt legte das Leder per Hacke in den Lauf von Kühn, der dadurch alleine auf Schlussmann Hiller zulaufen konnte. Im letzten Moment wurde die Szene durch den Abseitspfiff unterbrochen, der wohl nicht angebracht gewesen war (52.). Nur wenige Minuten später setzte Jeong zu einem gefährlichen Schlenzer an, den Hiller mit einer Hand parieren konnte (56.). Kurz darauf war es wieder Jeong, der mit einem feinen Pass Kühn anspielte. Aus der Drehung wurde der Münchner aber gerade noch geblockt (58.). Der Druck der Bayern nahm weiter und weiter zu. Die Löwen versuchten es mit Nadelstichen, die auch durchaus für Gefahr sorgten. Zweimal bekam Niemann die Chance zum Abschluss aus dem Strafraum, scheiterte aber beide Male an Hoffmann (73. / 77). Auf der Gegenseite war es wieder der starke Jeong, der sich nach 79 Minuten links im Strafraum durchsetzte und an den zweiten Pfosten flankte. Dort stand Tillmann völlig frei und köpfte das Leder an Hiller vorbei zum 2:1 in die Maschen (79.). Die Löwen antworteten mit wütenden Angriffen, allerdings ohne Präzision in der Offensive. Somit blieb es am Ende beim knappen 2:1-Sieg der Bayern, die damit wieder auf den ersten Rang der Tabelle springen. 1860 verabschiedet sich dagegen endgültig aus dem Aufstiegsrennen.
Ingolstadt 2:0 Mannheim: SVW hadert mit dem Schiedsrichter
Gut 25 Minuten passierte nichts gefährliches oder erwähnenswertes im Audi Sportpark, ehe sich die Ereignisse aus dem Nichts überschlugen. Arian Ferati brachte von der rechten Seite einen Freistoß in den Strafraum, wo FCI-Keeper Fabian Buntić vom eigenen Spieler Antonitsch unterlaufen wurde und den Ball verlor. Jean Koffi nutzte dies sofort aus und schob das Spielgerät über die Linie (26.). Unverständlicherweise gab Schiedsrichter Kempter den Treffer nicht, worüber sich SVW-Trainer Trares merklich echauffierte. Aufgrunddessen wurde der Übungsleiter von Kempter mit der roten Karte aus der Coaching-Zone verwiesen. In der Folge hagelte es in einer hitzigen Partie gleich mehrere gelbe Karten. Kurz vor der Pause hatte Flick im Strafraum sein Bein gegen Kaya deutlich zu hoch. Ohne den Ingolstädter allerdings getroffen zu haben, zeigte Robert Kempter auf den Punkt und gab nicht den fälligen indirekten Freistoß. Nach Protesten der Mannheimer verwandelte Kutschke den Strafstoß unten links im Tor zum 1:0. Mit vielen Diskussionen ging es beim Stand von 1:0 in die Kabine.
Aus dieser kam der FCI mit mehr Spielanteilen. Viele Standards und Ecken segelten in den ersten 20 Minuten in den Strafraum des Waldhof, ohne allerdings für echte Gefahr zu sorgen. Ganz im Gegensatz zur 70. Minute. Elva dribbelte vor dem Strafraum gegen zwei Gegenspieler und steckte das Leder zur Thalhammer durch. Der defensive Mittelfeldspieler ging noch ein paar Schritt und zog aufs lange Eck. An Königsmann vorbei schlug der Ball neben dem Pfosten zum 2:0 ein (70.). Beinahe wäre der Waldhof zehn Minuten vor dem Ende noch einmal herangekommen. Seegerts Abschluss nach einer Flanke von Flick wurde geblockt, sodass der Ball zu Christiansen kam, er aus zwölf Metern aber am eingewechselten Knaller scheiterte (79.). In der Nachspielzeit hätten Kaya und Eckert-Ayensa das Spiel final entscheiden können, doch während erstgenannter an Königsmann scheiterte, setzte der Zweitgenannte den Abpraller über das Tor (90.+1). Somit blieb es am Ende beim 2:0, bei dem die Gäste vor allem mit der doppelten Fehlentscheidung vor der Pause haderten, die sie auf die Verlierstraße gebracht hatten. Ingolstadt ist in der Tabelle nun Vierter und würde nach aktuellem Stand an der Relegation teilnehmen, Mannheim bleibt Siebter – mit drei Punkten Rückstand auf den FCI.
Halle 5:3 Jena: Tor-Spektakel im Erdgas-Sportpark
Im Erdgas-Sportpark entwickelte sich ein unerwartet munteres und höchst ansehnliches Spiel. Toni Lindenhahn schlug nach acht Minuten eine Ecke an den Fünfer, wo Sohm hochstieg und das Leder links unten in die Maschen drücken konnte (8.). Jena ließ sich davon aber überhaupt nicht beirren. Joy-Lance Mickels startete auf links ein Tempo-Dribbling und bediente vor dem Tor den mitlaufenden Eckardt. Dieser musste das Leder nur noch flach unten rechts einschieben zum 1:1 (13.). Es ging auch in der Folge auf und ab. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld aus 25 Metern landete das Leder bei Gabriele, der es höchst sehenswert per Seitfallzieher ins lange Eck wuchtete (31.). Diesmal antwortete Halle umgehend. Eine Flanke von Hansch vom rechten Flügel sprang von Sulu zum einlaufenden Sohm, der aus elf Metern am heraus eilenden Niemann vorbei rechts ins Tor traf (36.). Trotz weiterer kleiner Chancen blieb es beim 2:2 zur Pause.
Das muntere Toreschießen ging nach dem Seitenwechsel direkt weiter. Eine Ecke von der linken Seite kam im Zentrum zum völlig frei stehenden Sebastian Mai, der das Leder problemlos links unten einnicken konnte (49.). Auch durch den zweiten Rückstand ließ sich Jena nicht beirren. Ein Standard von der rechten Seite landete am Fünfer perfekt auf dem Kopf von Sulu, der sich wuchtig durchsetzen und den Ball unhaltbar links oben im Kreuzeck unterbringen konnte (57.). Wiederum dauerte es keine fünf Minuten ehe der HFC zuschlug. Sulu vertändelte das Leder vor dem eigenen Strafraum gegen Boyd, der alleine auf den Schlussmann zulaufen konnte und das Leder rechts unten zum 4:3 unter brachte (63.). Die Schnorrenberg-Elf probierte nun das Spiel zu entscheiden. Bahn setzte sich gegen seinen Gegespieler durch und zog flach aufs lange Eck ab, wo Niemann mit einer Hand zur Ecke abwehren konnte (69.). Wenig später konnten die Saalestädter endgültig den Deckel auf die Partie setzen. Guttau wurde von Lindenhahn alleine auf die Reise geschickt und behielt vor dem Tor noch die Übersicht für Boyd, der das Leder aus zehn Metern nur noch über die Linie drücken musste (82.). Der fünfte Treffer zog den tapferen Jenensern den Zahn, während Halle mit dem Sieg die Abstiegsränge auf fünf Punkte distanzieren konnte.